schrieb Rainer Maria Rilke dieses kurze, und doch für den Adressaten überaus passende Sinngedicht:
Auch noch Verlieren ist unser; und selbst das Vergessen
Hat noch Gestalt in dem bleibenden Hof der Verwandlung.
Losgelassenes kreist; und sind wir auch selten die Mitte
Einem der Kreise: sie ziehn um uns die heile Figur.
Aus diesem Blog wurden vor einiger Zeit bereits zwei seiner bekanntesten Gedichte (siehe hier und hier) vorgestellt und ein eingehenderer Artikel über diesen bedeutenden Dichter, der wie wenige seiner Zeitgenossen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht nur in literarischen Zirkeln, sondern auch beim literaturinteressierten Publikum seinen festen Platz hatte, in Aussicht gestellt. Durch vorherige Urlaubsabsenz bedingter (doch unvorhergesehen großer) Arbeitsstreß hindert mich heute daran, Hans Carossa hier gedenkend meine persönliche Erhrung darzubringen. Ich muß die geneigten Leser daher auf den aufschlußreichen Artikel von Friedrich Bruckner: Hans Carossa und Thomas Mann – „Stiller deutscher Dichter“ und „Großer Meister deutscher Erzählungskunst und Rede“? verweisen, und hoffe, damit neben dem Dank an Hans Carossa auch ein wenig an Dankesschuld an Thomas Mann, zu dem ich, aus Gott weiß welchen Gründen, nie ein wirkliches Lese-Verhältnis aufzubauen imstande war, abtragen zu können.
Dem Artikel hat Friedrich Bruckner noch die Interpretation zweier Carossa-Gedichte angeschlossen, nämlich des folgenden Gedichtes:
Unzugänglich schien der Gipfel;
Nun begehn wir ihn so leicht.
Fern verdämmern erste Wege,
Neue Himmel sind erreicht.
Urgebirg und offne Länder
Schweben weit, in Eins verspielt.
Städte, die wir nachts durchzogen,
Sind ein einfach-lichtes Bild.
Helle Wolke streift herüber;
Uns umweht ihr Schattenlauf.
Große blaue Falter schlagen
Sich wie Bücher vor uns auf.
... sowie des wohl berühmtesten Gedichtes von Carossa, des Hofmannsthal zu dessen Fünfziger gewidmeten "Alten Brunnens", welches aber schon in der Reihe der Hundert notwendigen Gedichte angeführt wurde (s.o.).
Über das bei allen, die das Pech hatten, in den ominösen zwölf "Tausend-Jahren" innerhalb der deutschen Grenzen, aber nicht in einem KZ (oder doch wenigstens als U-Boot verborgen und verfolgt) zu leben, als "Thema Nr. 1" gehandelte Verhalten Hans Carossas in der Nazi-Zeit, hat sogar ein Artikel in der des Rechts-Auslegertums recht unverdächtigen ZEIT (Klaus Harpprecht, "Es gab sie, die „innere Emigration“, – in Hans Carossas Tagebüchern: Die Tragödie vom einfachen Anstand", vom 10.9.1993) recht klare Worte gefunden. Freilich war das noch vor dem fulminanten Ausbruch jener seit bald danach grassierenden Geisteskrankheit des politkorrekten Antifantismus', die inzwischen (und wohl noch auf abseh-, wenn nicht gar unabsehbare Zeit!) jegliche Diskussion in den Würgegriff moralisierenden Denunziantentums nimmt.
Ach, wie vieles wäre noch zu sagen ...
Wieder einmal ganz herzlichen Dank für diesen Artikel!
AntwortenLöschenAber was ist denn eigentlich bei Ihnen in Österreich los?
Gibt es keinen guten Leim mehr oder ist da im Vorfeld ein Fälschungsversuch aufgefallen?
Was für eine unsägliche Bananenrepublik, unser Nachbar im Süden. Da ist ja jeder afrikanische Staat entwickelt dagegen. Nee, diese Öschis wollen wir nicht mehr heim ins Reich holen!
LöschenNee, wirklich nicht. Wird Zeit, dass wir diese Topfenfresser, deren Lebenssinn ausschließlich aus billiger Folklore besteht, mal wieder im Fußball so richtig platt machen.
Löschen@Laurentius:
AntwortenLöschenbei uns fallen fälschungsversuche wenigstens noch auf. In Merkelstan werden sie medial einfach unter den Teppich gekehrt.
@Deutsche Frauen ...
ihr solltet mal abwarten, ob WIR überhaupt ins Reich heimwollen. Vermutlich nicht, wenn wir dafür Mutti und Siggi akzeptieren müssen (die IHR gewählt habt!)
@ Deutschland den Deutschen:
bitte Nickname wechseln! So wir Ihr im Moment unterwegs seid, sollten Sie sich besser "Deutschland den Arabs" oder "Deutschland den Negern" nennen.
@Wiener: Woher wollen Sie wissen, dass ich die Volksverräterin Mutti gewählt habe?? ich sage ja auch nicht umgekehrt, dass Sie das Gro-Ko-Pack in Wien gewählt haben.
AntwortenLöschenOkay, wenn ihr nicht heim ins Reich kommen wollt, ist auch in Ordnung. Ein Staat, der nicht mal mehr eine Wahl organisiert kriegt, ist eh keine Bereicherung und kann auch verschwinden. Er hat seine Daseinsberechigung verloren. Jörgl Heider, Gott hab ihn selig, hatte sehr Recht, als der "Österreich" eine "Mißgeburt" nannte.
Cher "Deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang"
AntwortenLöschen(Anm.: geht ein kürzerer Nickname auch? Es ist mühsam, ihn abzuschreiben!)
ohne mich in Ihren Dialog mit Kommentator "Wiener" einmengen zu wollen: Jörg Haider (nicht: "Heider") nannte nicht "Österreich" eine "Mißgeburt", sondern vielmehr "den Begriff der 'österreichischen Nation'" eine Mißgeburt.
Was doch deutlich etwas anderes meint.
Für mich eine intellektualistische Sophisterei. Was Haider jedenfalls sagen wollte: Die merkwürdige Entität "Österreich" ist völkisch und soziokulturell ein Teil des deutschen Kulturraums und nichts "Eigenes".
AntwortenLöschenWäre Haider Kanzler geworden, was die Systemparteien damals gerade noch zu verhindern wussten, es würde die "Republik Österreich" heute nicht mehr geben, sondern ein stolzes und selbstbewußtes 17. deutsches Bundesland Ostmark. Und wir alle stünden anders, besser da.
@Deutsche Frauen ...
AntwortenLöschenÖsterreich ist ebenso wenig ein 17. Bundesland, wie die Deutschschweiz ein 18. wäre!
Es ist Teil des deutschen Kulturraums, politisch aber seit dem Untergang des HRR unabhängig, und seit 1866 (das sind 150 Jahre!) vollkommen eigenständig.
LP hat vor einigen Wochen gepostet, dass vielleicht 3% der Österreicher "heim ins Reich" wollen. Ich glaube es sind noch weniger. Aber zweifellos wollen mehr als 90% NICHT "heim ins Reich". Und das hätte auch Haider nicht ändern können. Er hätte vielleicht den Anteil auf 6-10% erhöht, aber das ist immer noch ein krasse Minderheit!
Das könnt ihr vergessen!
Das werden wir in aller Gelassenheit abwarten, wer hier was vergessen kann. Viele Wege führen nach Rom, äh Berlin. Lassen Sie bei sich Hofer und Sprache an die Macht kommen ( und das wird sehr bald der Fall sein!) und bei uns die AfD (das wird in einem Jahr so weit sein) - und es wird schneller zu Beitrittsverhandlungen kommen als Sie bis drei zählen können.
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