von LePenseur
Am 17. Februar jährte sich zum 25. Male der Todestag eines der bedeutendsten Schriftsteller deutscher Sprache, zumindest des 20. Jahrhunderts, nämlich von
ERNST JÜNGER
Berufliche Überlastung hinderten mich damals — und hindern mich im Grunde bis heute —, diesem Gedenktag durch einen ausführlicheren Artikel gerecht zu werden — ich kann die geneigten Leser daher nur auf den im Jahre 2015 erschienen
Artikel aus Anlaß der 125. Wiederkehr des Geburtages verweisen.
Gleichzeitig möchte ich die im Jahr 2019 begonnene kleine Serie »Lesefrüchte aus Ernst Jüngers Werken« wieder aufnehmen, und bringe Eintragungen aus seinem Tagebuch des Jahres 1968:
Wilfingen, 3. März 1968
Mit der Post kam die Krone zum »Pour le Mérite«, die man laut Kabinettsordre, ich glaube: von Friedrich Wilhelm IV., nach fünfzigjähriger Ritterschaft anlegen darf. Es ist unglaublich, wie solche Dinge »durchlaufen«.
An Anna Niekisch: »Für das posthume Werk Ihres Gatten herzlichen Dank. Es ist schade, daß er das Erscheinen nicht erleben durfte, doch gut, daß es jetzt noch als Erinnerungs-gruß an seine Freunde kommt.
Wenn ich an Enrst Niekisch zurückdenke, befällt mich immer Trauer, nicht nur seines persönlichen Schicksals wegen, sondern hinsichtlich der Deutschen überhaupt […]«
Zum Pour le Mérite, den Jünger in der Militärklasse innehatte, sei noch angemerkt, daß ich lange Zeit dachte, Ernst Jünger sei wohl der einzige, der diesen wichtigen Orden in beiden Klassen, also auch der Zivilklasse erhalten hätte. Weit gefehlt!
Obwohl doch spätestens seit der Verleihung des Goethe-Preises die literarische Bedeutung Jüngern auch sozusagen »offiziell« gewesen sein sollte, fand sich das über die Aufnahme neuer Mitglieder entscheidende Ordenskapitel nicht bewogen, den Schriftsteller Jünger zu ehren — und hat sich mit dieser nur als bewußt ignoble Geste zu deutenden Entscheidung (Zeit wäre von 1982 bis 1998 schließlich genug gewesen!) selbst entehrt.
Und so ist, wie ich bei Nachforschungen feststellte, nicht Ernst Jünger der einzige »Doppel-Ritter«, sondern der »Feldherr und Kriegswissenschaftler« (wie er in der
Liste dieser Klasse figuriert)
Helmuth Graf Moltke, der 1874 aufgenommen wurde.
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Bisherige Lesefrüchte aus Ernst Jüngers Werken:
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P.S.: bemerkenswert ist, daß am 18. Februar 2023 in Österreichs links»liberaler« Postille DerStandard ein beinahe tadelloser Gedenkartikel über Ernst Jünger abgedruckt wurde:
Militärschriftsteller und Weltliterat
Vor 25 Jahren starb mit Ernst Jünger einer der brillantesten und
umstrittensten deutschen Schriftsteller. Eines seiner berühmtesten
Werke, "Strahlungen", ist erstmals in einer textkritischen Edition
zugänglich. Veröffentlicht hat er an die hundert Bücher, drei seiner
Werke aber verbindet man sofort mit seinem Namen: das Kriegstagebuch In
Stahl-gewittern, bis heute einer der wichtigsten Texte zum Ersten
Weltkrieg, den 1939 erschienenen geschichtsmythischen Roman Auf den
Marmorklippen, der als Werk des Widerstands gegen Hitler interpretiert
wurde, und Strahlungen, 1949 erschienen, Jüngers Tagebuch aus den Jahren
1939 bis 1948, das vor allem seine Militärzeit im Zweiten Weltkrieg
beschreibt.
Wer hätte das erwartet ...
Wenn man einmal Ernst Jüngers Jahrhundertwerk "Unter Stahlgewittern" hat lesen dürfen, dann ist man für alle Zeiten gegen jeden Form von linksgrünem Zeitgeist und Amerikahörigkeit gefeit.
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