Warme Luft
In der Wiener Tageszeitung »Die Presse« darf ein gewisser E. Michael Braun über den Klimawandel philosophieren. Weise Sätze (»Um die Umwelt wieder ins richtige Lot zu bringen, wären wir aber gezwungen, unsere Lebensgewohnheiten radikal zu verändern«) wechseln mit nostalgisch-resignativer Erinnerung an jene heilen Zeiten der 68er-Generation, als das Establishment zwar böse war, die Guten – m.a.W. die Linken – jedoch genau wußten, wie man sie besser machen könnte. Doch heute? »Der Anspruch auf Gleichberechtigung gehört zwar noch zu den grundsätzlichen Forderungen linker Bewegungen, aber an deren praktischer Umsetzung hat man längst aufgegeben zu arbeiten« – Ach, wie schade, kann man da nur sagen ...
Nun, welche Rezepte bietet uns Herr Braun?
Daran hat sich in den letzten zehn Jahren wenig geändert: stets aufs neue grünt das Gras, das unsere Wiederkäuer in- und außerhalb der Medienredaktionen und Politikerklüngel weiden und schließlich (kaum verdaut) als stinkende Fladen in Form von Zeitungsartikeln bzw. Gesetzen und Richtlinien uns vor die gerümpfte Nase ... ... setzen.
Dieser Blog versteht sich als höchstpersönliche Meinungsäußerung seiner Autoren: und er ist keiner Partei, Ideologie oder sonstigem Bekenntnis verpflichtet als der Freiheit. Und zwar der Freiheit der Meinungsäußerung ebenso wie der Wirtschaft! Meinungsfreiheit ohne freien Zugang zu erfolgreicher Wirtschaftstätigkeit ist ebenso zum Verhungern verurteilt, wie Erwerbsfreiheit im Maulkorb der PC zum Verstummen, und letztlich: Verblöden.
Unter dem Blognamen LePenseur stehen drei Begriffe, die diesem Blog gleichermaßen wichtig sind:
Charakteristisch für viele Kommentar-Reaktion war (und ist), daß der Blog den einen zu konservativ, den andern zu liberal/libertär ist. Auch dies ist dem Bemühen geschuldet, möglichst unabhängig von Ideologien den eigenen Weg zu gehen: also nonkonformistisch zu bleiben. Libertär und konservativ sind, recht verstanden, ja kein Gegensatz, sondern eine meines Erachtens notwendige Ergänzung! Beide eint die Verabscheuung linker, kollektivistischer Ideologien, trennt freilich manches andere.
Die Gefahr des Libertären ist, »von des Gedankens Blässe angekränkelt«zu sein, die Welt durch eine (nur vorgeblich »naturgegebene«) ideologische Brille zu betrachten. Die Gefahr des Konservativen ist die Erstarrung in (nur vorgeblich »naturgegebenen«) Herkömmlichkeiten und Überlieferungen.
Der gemeinsame Feind steht freilich links. Wenn diese Kategorisierung überhaupt Sinn haben soll (was mit freilich durchaus guten Gründen bezweifelt werden kann), dann kann sie nur als Kürzel für »kollektivistisch« als Gegensatz zu »individualistisch« stehen.
Daß zur Minderung der Last, täglich einen, und möglichst nicht gänzlich banalen Artikel zu schreiben, seit einigen Jahren bisweilen hübsche, vorzugsweise blonde und spärlich (immer jedoch im Rahmen der Jugendfreiheit!) bekleidete Mädels dazwischengeschaltet werden, hat in treukatholischen (oder auch feminazistisch verbiesterten) Kreisen für Irritation gesorgt. Nun denn, wenn die nichts anderes zu tun haben, als sich darüber das Maul zu zerreißen, soll's ja gut sein ...
An der ersten Stelle liegt mittlerweile unangefochten Der Erfinder des »Blitzkriegs« (vom 17.06.2013, 4 Kommentare): eine Würdigung des deutschen Feldherrn und faktischen »Erfinders« der modernen Panzerkriegsführung, Generaloberst Heinz Guderian.
Den zweiten Platz belegt Der Freiheit eine Bresche (15.04.2011, 6 Kommentare): eine leicht süffisante Auseinandersetzung mit dem »Skandälchen« eines türkischen Playboy-Nakedeis, bei dem ich aber die Vermutung nicht loswerde, daß diese Zugriffe zumeist bloße »Zufallstreffer« von Jungtürken sind, die einfach nach »Sila Sahin« googelten, und dann (wohl etwas erstaunt und befremdet) auf diesem Blog gelandet sind.
»Von den Leprakranken gar nicht zu reden« (04.12.2013, 2 Kommentare): nun, das brasilianische Super-Model Fernanda Lima hat offenbar viele treue Fans (Situation wohl wie sub Sahin) ...
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Ämter: Würden und Funktionen (13.02.2013, 6 Kommentare): beschäftigte sich mit der Abdankung von Papst Benedikt XVI.
Ebenso war ZU GUT...tenberg (28.02.2011, 7 Kommentare) eine tagesaktuelle, und wirklich recht sarkastische Auseinandersetzung mit damaligen Rücktrittsaufforderungen an eine transatlantische (und »wissenschaftliche«, nebbich!) Mogelpackung.
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Die Letzte Urlaubsunterbrechung — nach der Amokfahrt (20.06.2015, 19 Kommentare) beschäftigt sich mit den letztjährigen tragischen Ereignissen in Graz (die inzwischen mit einer noch nicht rechtskräftigen Verurteilung des Täters durch ein Geschwornengericht endeten). |
Der Artikel Liebe "Presse"-Redaktion (20.10.2016, 10 Kommentare) bezog sich auf eine manipulative Schlagzeile über Donald Trump, ebenso beschäftigt sich |
Thanks Famous Actors (19.10.2016, 2 Kommentare) mit einem ironischen Wahlkampf-Video: warum diese beiden Artikel so oft angeklickt wurden, kann wohl nur damit erklärt werden, daß der Blog von LePenseur mittlerweile im Google so hoch gereiht ist, daß etwaige Links und Bilder bei Suchabfragen eben zu »LePenseur«-Zugriffen führen.
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Noch ein paar Bilder von der "fetten" Miss
Iceland... (28.10.2016, 5 Kommentare): nun, hier darf sich die Katholiban-Fraktion in ihrem Verdikt, LePenseur sei ein »Erotikblogger«, beinahe bestätigt fühlen ... aber eben nur beinahe, denn auch besagte Miss Iceland bleibt ganz jugendfrei.
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Déjà vu ... (14.10.2016, 0 Kommentare) schließlich ist bloß ein Link auf ein Video. Keine Ahnung, warum gerade dieser Link solch Furore machte ... |
Vielleicht fragt sich der eine oder andere: gibt es noch Pläne, wie der Blog in Hinkunft verändert werden könnte? Nun, neben der bereits angesprochenen Suche nach weiteren ständigen (sic!) Autoren sind es Gedanken einer »Diversifizierung«, die mich umtreiben: ein lieber Freund hat vor einigen Wochen angeregt, alle »kulturlastigen« Artikel dieses Blogs in einem eigenen Blog zu sammeln, und meinte, daß man dort dann eine Qualität fände, die man im deutschen Feuilleton lange suchen müsse. Das geht natürlich runter wie Butter, wie der Piefke sagt ... an diesem Blog wird also bereits gearbeitet. Analog ist auch an eine Zusammenfassung der »historischen« (Gedenk-)Artikel gedacht.
Und dann ist da noch ein Projekt für einen politischen Blog, der aber anders als LePenseur nicht so sehr der Kritik an bestehenden Verhältnissen gewidmet sein soll, sondern eher lockeren »positiven« Überlegungen über mögliche künftige Gestaltungen einer europäischen Staats-, Wirtschafts- und Gesellschafts-Ordnung, die diesen Namen wirklich verdient. Aber das ist, zugegeben, noch ein wenig Zukunftsmusik.
Doch heute sei aus dem Jubiläums-Anlaß ein Sonett meinen Lesern gewidmet:
Blick zurück im Blog
Zehn Jahre sind vergangen wie im Flug!
Was einst als kleines Pflänzchen hat begonnen,
Es wächst, polemisiert noch! – stets gesonnen
Mit Süffisanz zu kommentieren; Lug
Und Trug entlarvend, und (gleichwie der Sonnen
Erbarmungsloses Strahlen) dann mit klug
Gewählten Worten schlagend Zug um Zug:
Nicht Freunde nur hat er dadurch gewonnen!
Doch sei den Gegnern hier die Hand gereicht:
Es waren Sträuße, die wir ausgefochten,
Die uns der Wahrheit näherbringen mochten!
Nur wer im Kampf der Diskussion erreicht,
Daß seine Gegner ihn mit Inbrunst hassen:
Nur dessen Argument wird nicht verblassen!
Herzlichen Glückwunsch zum zehnjährigen Jubiläum. Auf die nächsten (wenigstens) zehn Jahre freuen wir uns schon.
AntwortenLöschenAnni Freiburgbärin von Huflattich, Bingobongo, Jenny, Julchen, Schwarzwaldi und Theo
Wie die Zeit vergeht...
AntwortenLöschenHerzlichen Gruß von einem regelmäßigen Leser und zeitweiligen Kommentator.
Immer wieder dankbar. Ihr "quer", der bekennende Preuße und Bürger von Basel.
AntwortenLöschenOb libertär konservativ bedingt, bezweifele ich. Es kommt sehr darauf an was Sie unter konservativ verstehen. Ich bin z.B. nicht der Meinung, daß Kirche bei den Gesetzen eine Rolle zu spielen hat. Und auch die Idee das eines Gottes als "Führung" bedarf ist nicht unbedingt libertär.
AntwortenLöschenEs wird halt nur schädlich wenn Dogma über vernünftige Gründe zu stehen kommt. Dabei ist es egal ob das Dogma von Linken/Rechten/Konservativen/Avantgardisten etc. kommt.
Frage ist natürlich gibt es eine Grundlage für Libertäre und Konservative und da lautet die Antwort ja eine solche Grundlage gibt es. Können Liberäre und Konservative zusammen einen Weg zurücklegen. Auch hier lautet die Antwort m.E. ja. Es fängt dann dann auseinander zu gehen wenn es wohl um den Staat an sich geht. Ist ein Staat notwendig oder nicht. Hier können Konservative und Libertäre durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Nur wir sind soweit von Freiheit entfernt, daß das derzeit keine Rolle spielt.
Ich kann nur nahelegen sich zusammenzuschließen um politisch in die Richtung mehr Freiheit für den Einzelnen zu gehen. Und nein der Zusammenschluß erfolgt nicht in/über die AfD - YMMV.
Auch vom Kreuzweis herzliche Glückwünsche, lieber LePenseur, zu Ihrem
AntwortenLöschengelungenen Blog mit Suchtfaktor (zumindest für mich)!
Auch wenn ich nicht von Anfang an und auch nicht täglich hier vorbeischaue, sondern nur fast täglich, so ist es nach dem Einschalten des Rechners zumeist der erste Blog, den ich ansteuere.
Nur könnte ich schwer erklären, warum.
Manchmal ist es nur Ihre gut sortierte Linkleiste links, die ich gerne nach interessanten Titeln durchstöbere.
Bleiben Sie mir bitte mit Ihrem einzigartigen Falvour lange erhalten!
Dazu Gottes Segen über Sie!
Und als Jubiläumsgeschenk ein schelmisch-nettes Gedicht, welches die linkisch Liberalen zweifelsfrei auf die Palme bringt - wo sie auch hingehören!
(Denn m.E. gibt es keinen größere Persönlichkeitsspaltung als "links" und "liberal"!)
Demokratenlied
1. Als der Herr nach seinem Plan
alles hat erschaffen,
däucht ihm alles wohlgetan:
Engel - Menschen - Affen.
Jegliches in seiner Art,
war nach Weisheit offenbart,
und sogar am Teufel
hatt’ Er keinen Zweifel.
2. Aber dabei blieb es nicht,
wer das meint, der irrt sich!
Eine Spielart kam ans Licht
anno achtundvierzig.
Die Natur hielt Niederkunft,
und gebar die fünfte Zunft,
obwohl sehr mißraten,
die der Demokraten!
3. Etwas haben sie an sich
von jedweder Raçe:
Menschen sind sie äußerlich,
nach Gesicht und Masse,
Affen je nach Tracht und Bart,
innerlich ist’s Teufelsart,
und mit Engelszungen,
kommen sie gesungen.
4. Ohne Heimat, ohne Paß,
nirgends, allerwegen,
wandern sie ohn Unterlaß,
auf geheimen Stegen.
Wie der Kobold, immer nah,
schnell auf’s Hexenzeichen da,
allezeit gewärtig,
immer fix und fertig.
5. „Freiheit“ ist das Feldgeschrei,
„Freiheit“ die Parole,
hintennach die Tyrrannei,
schleicht auf weicher Sohle.
Lauernd lugt sie um die Eck,
„Freiheit!“ ist der frische Speck,
Putsche und Krawalle
sind die Mäusefalle.
6. Alles für das Heil der Welt,
Volk von Gottes Gnaden!
Jeder Gauner wird ein Held
auf den Barrikaden.
Immer drauf, die Fürsten fort,
Gotteslohn für Brand und Mord!
Euer sind die Taten,
unser ist der Braten!
7. Also hausen durch das Land
die unsaubern Geister,
bis das Kreuz mit fester Hand
drüber schlägt der Meister.
Bei dem ersten Trommelklang
fahren sie davon mit Stank.
Gegen Demokraten
Helfen nur - Soldaten !
Löwenhafte Glückwünsche auch von mir!
AntwortenLöschenTja, und was ist, wenn die demokratische Teufelsbrut sich selber Soldaten hält? Unsere Bundeswehr stellt sich ja leider taub gegen Ihren bzw. Friedrich Wilhelm IV. Ruf zu den Waffen.
AntwortenLöschenDa müssen Sie schon die Soldateska von König Wladimir und Kalif Recep in Marsch setzen, damit Ihr Flehen erhört wird.
Und weil ich ein Stoffel bin: Alles Gute zum 10-ten auf die nächsten 10 Jahre?
AntwortenLöschenIch schließe mich all den Gratulanten an und verpass' Ihnen taxfrei den Ehrentitel „Bloggoholic des Jahrzehnts“!
AntwortenLöschenAuf ein schöpferisches weiteres! An Themen wird es ja nicht fehlen.
Im Übrigen möchte ich auch die trolligen Kommentare und Ihre herzhaften Antworten darauf nicht missen.