Sonntag, 31. Mai 2015

Heute vor 275 Jahren

... bestieg Friedrich II (den ich als Österreicher aber noch immer nicht den »Großen« nennen mag, wiewohl ich mir seines historischen Formats durchaus bewußt bin!) den preußischen Königsthron:


Nur ein Jahr davor, 1739, entstand das obige Porträt des damaligen Kronprinzen — eine weitaus gewinnendere Erscheinung als in seinen späteren Darstellungen.

Heute vor siebzig Jahren, am 31. Mai 1945

... begann der sogenannte »Brünner Todesmarsch«, bei dem von 27.000 gewaltsam vertriebenen deutschsprachigen Bewohnern aus Brünn und umgebenden Gemeinden (größtenteils Alte, Frauen und Kinder) über 5.200 durch Hunger, Entkräftung und Seuchen zum Leben kamen. Eines von vielen Völkermordverbrechen an der Bevölkerung der Tschechei, Polens, des Baltikums etc. etc. 


Samstag, 30. Mai 2015

Feminazis am Werk

An manchen Fachhochschulen (FH) ist die Verwendung von geschlechtergerechten Formulierungen wie etwa dem Binnen-I Voraussetzung für eine positive Note. Das geht aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der FPÖ durch Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) hervor. An den Unis werde gendergerechte Sprache nicht als Beurteilungskriterium für schriftliche Arbeiten herangezogen.

An der FH des bfi Wien führt die Missachtung der Vorgabe zur Verwendung einer genderneutralen Sprache etwa dazu, dass eine schriftliche Arbeit nicht beurteilt bzw. zurückgewiesen wird. Der Verfasser wird zunächst aufgefordert, seinen Text gendergerecht zu formulieren. Tut er dies nicht, erfolgt eine weitere Aufforderung - anschließend ist keine Verbesserung mehr möglich.

An der FH Campus 02 wird das Binnen-I nur in der Studienrichtung Informationstechnologie und Wirtschaftsinformatik verwendet. Gendergerechte Texte sind dort Teil des Beurteilungskriteriums "Stil und geschlechterneutrale Formulierung", das fünf Prozent der Gesamtbeurteilung ausmacht. Problem für Verweigerer: Erreicht man in diesem Einzelkriterium weniger als 30 Prozent, ist die Arbeit automatisch negativ.
 ... schreibt »DiePresse« (von APA ab). Albert Einstein wäre demnach durchgefallen: seine Publikation »Die Grundlagen der allgemeinen Relativitätstheorie« (um nur ein Beispiel herauszugreifen) spricht andauernd von »Beobachter«, wo doch ein »BeobachterIn« einzig geeignet wäre, den LeserInnen des Artikels klarzumachen, daß nicht nur Männer beobachten, sondern auch Frauen. Oder dies zumindest theoretisch könnten, auch dann, wenn sie es nicht paktisch tun. Denn darauf kommt's nicht an — so, wie in Stelleninseraten unter Strafdrohung ja auch nicht etwa ein »Kranfahrer«, sondern nur »ein(e) KranfahrerIn« gesucht werden darf, obwohl es in Österreich unter hunderten Kranfahrern m.W. nur eine einzige Frau gibt.

Was ein »Presse«-Poster in einer netten Anekdote dokumentiert:
Ophicus
29.05.2015 17:56
Schwarze Blüten
Das Problem hat man häufiger. Am Anfang geht es um eine Idee. Gleichheit, Freiheit, Nächstenliebe. Man kämpft für diese Idee. Mit der Zeit werden aber die Vorkämpfer und der Kampf selbst wichtiger als die Idee. Rituale, Symbole, Priester oder andere Funktionäre stehen im Zentrum und die Idee ist zur leeren Worthülse verkommen. So ungefähr geht es der Frauenbewegung.

Meine Lieblingsanekdote zu dem Thema:
Eine Studentin (!) in einem technischen Fach (ja, gibt es) schreibt eine Arbeit und erzählt dort von den Erfahrungen der Teilnehmer an einer Studie. Sie bekommt die Arbeit zurückgeworfen, weil nicht TeilnehmerInnen steht. Sie weist darauf hin, dass es bei dieser Studie keine weiblichen Teilnehmer gab und daher das Wort jedenfalls korrekt ist. Die Arbeit wird trotzdem zurückgeworfen. Ob es tatsächlich auch Frauen betrifft ist egal, heißt es, man müsse sie sprachlich jedenfalls abdecken.
Es gab unlängst auf diesem Blog ein paar Kommentarposter (von denen man annehmen kann, daß es sich um Kommentarposterinnen handelte), die sich über die Verwendung des Slogans »Blödmösen vor!« im Zusammenhang mit genderistisch-feminazistischem Schwachsinn empörten.

Wenn sie lesen, was da an fetzendeppertem Genderismus an den Fachhochschulen betrieben wird, sollten sie sich, bitteschön, heimlich, still und leise genieren. Sie werden's nicht, eh klar! Aber sie sollten es ...



Freitag, 29. Mai 2015

»Russlands Präsident Wladimir Putin findet ungewöhnlich harsche Worte gegen die US-Außenpolitik ...

Er will eine Allianz mit China und den BRICS-Staaten, um die Sicherheits-lücken zu schließen, die sich durch die US-Außenpolitik ergeben: Die illegale Intervention des Westens im Nahen Osten habe den Islamischen Staat erst stark gemacht. Die BRICS sollen sich gegen solche Entwicklungen gemeinsam schützen.«

(Quelle: DeutscheWirtschaftsNachrichten)

Happy Birthday , Mr. Brooker

Einer der (nicht allzu vielen) Songs, der sich in die klassikaffine Hirnrinde von LePenseur eingegraben hat, als er jung war:


»A Whiter Shade Of Pale«. Waren es die Anklänge an Bachs berühmtes Air, die den kleinen LePenseur, damals Barock-Fan bis zum Familienkrach (wenn er z.B. darauf bestand, am Karfreitag die Matthäus-Passion am Abend des Karfreitags mit Kopfhörern zwei Stunden lang anzuhören, statt sich an der familiären Unterhaltung zu beteiligen), fesselten, oder war es das cross-over zu Mr. Bojangles, das ihn faszinierte? Wer weiß es — LePenseur am wenigsten ...

Der Komponist des Songs, Gary Brooker, wurde heute vor siebzig Jahren, am 29. Mai 1945, geboren.


Donnerstag, 28. Mai 2015

Unvergessen

Heute vor hundert Jahren, am 28. Mai 1915 wurde er geboren, und ist mit seiner makellosen Intonation und meisterhaften Interpretationskunst bis heute ein Begriff als einer der Größten unter den Großen: Wolfgang Schneiderhan.


Unter dieses Video setzte ein Kommentarposter die passenden Zeilen — passend auf das Werk ebenso wie auf seine(n) Interpreten –, die makellosen des Hofmannsthal'schen »Reiseliedes«:
Wasser stürzt, uns zu verschlingen,
Rollt der Fels, uns zu erschlagen,
Kommen schon auf starken Schwingen
Vögel her, uns fortzutragen.

Aber unten liegt ein Land,
Früchte spiegelnd ohne Ende
In den alterslosen Seen.

Marmorstirn und Brunnenrand
Steigt aus blumigem Gelände,
Und die leichten Winde wehn.
Die Delikatesse und Verve, mit der er (begleitet von Walter Klien) ein frühes, selten gespieltes Werk von Richard Strauss, die Violinsonate Es-Dur op. 18 spielt, ist beeindruckend:



In die Musikgeschichte hat er sich mit unzähligen solchen Meister-Interpretationen wohl auf lange Zeit eingetragen. Ob für immer? Es wird an uns und unseren Nachkommen liegen, ob wir dieses große Erbe zu würdigen wissen, oder ob im Sinne des obigen Gedichtes »Wasser stürzt, uns zu verschlingen / Rollt der Fels, uns zu erschlagen« ...

Mädels sind signifikant schlechter in Mathe

... wie die ersten Ergebnisse der ersten Zentralmatura in Österreich belegen: auf 100 Burschen mit einem Nichtgenügend kommen 166 Mädchen mit einem solchen. Was entblödet sich die »Wiener Zeitung« nicht darüber als Titelzeile zu dichten?


Sorry, das ist derartiger Schwachsinn, daß es schon wehtut! »Gender« (um dieses sinnlose Wort mit einem Hauch von Sinn zu befüllen) meint (bzw. soll meinen) das »sozial konstruierte« Geschlecht eines Menschen (im Gegensatz zu seinem biologischen) — und wer das richtige oder falsche Lösen mathematischer Aufgaben als bloßes »soziales Konstrukt« verstanden sehen will, sollte sich fragen lassen, welche bewußtseinsverändernden Substanzen er einnimmt!

Zumal ja die Mädels auch signifikant schlechter in der Fremdsprache Englisch abschnitten (da steht's 100 zu 160 bei den Nichtgenügend)! Die Nase voraus haben sie bloß im typischen Laber-Gegenstand Deutsch (wo es 100 zu 74 steht). Wäre es wirklich das »soziale Konstrukt« (mit anderen Worten: pöhse Vorurteile!), das die Benotung beeinflußt hätte, dann müßten die Mädels auch in Englisch gepunktet haben, denn »Frauen sind sprachbegabter« — wie die Fama behauptet. Aber haben sie halt nicht.

Das Ergebnis deckt sich mit den Erfahrungen der Aufnahmetests zum Medizinstudium, bei dem ebenfalls die Kandidatinnen hinter den Kandidaten rangierten — bis, ja bis man eben »corriger la fortune« betrieb, und Mädchen mit weniger Punkten durchließ als Burschen.

Wir können also davon ausgehen, daß aufrechte Feminazis ein Ähnliches auch bei der Zentralmatura fordern werden. Und bei der Sitzpinkler-Mentalität unserer (biologisch gesehen) männlichen Politruks vermutlich auch durchsetzen werden. Getreu dem von mir schon einmal gewählten Motto:



Mittwoch, 27. Mai 2015

Bullshit!

Banknoten könnten künftig mit einem RFID-Chip ausgestattet werden. Bargeldbezogene Verbrechen seien dadurch vermeidbar, die Privatsphäre bleibe jedoch bewahrt.
 (DiePresse.com)
Das österreichisch-deutsche Technologieunternehmen EDAQS hat ein elektronisch entwertbares Bargeld entwickelt. Dazu werden Banknoten mit einem verschlüsselten RFID-Funkchip ausgestattet und können dadurch ferngesteuert entwertet werden, berichtet das Wirtschaftsmagazin "trend" in seiner am Dienstag erscheinenden Ausgabe.
Mittels entsprechender Terminals, ob bei Banken oder in Geschäften, weiß das "DICE" genannte Geldsystem stets, wo sich welche Banknote befindet. Die Privatsphäre der Nutzer bleibt wie beim heutigen Bargeldsystem gewahrt, gleichzeitig sollen sich bargeldbezogene Verbrechen mit dem elektronischen Bargeld effektiv verhindern lassen, da Banknoten, die in falsche Hände gelangen, ferngesteuert entwertet werden können.
(Hier weiterlesen)
Schreibt »DiePresse« (und zwar ab, wie gewohnt, von APA). Man faßt es nicht: hier wird uns die faktische Abschaffung der Anonymität des Bargelds noch als »Schutz gegen Diebstahl« angepriesen. Na, geht's noch gut?

Kurz zum Mitdenken: wenn Bargeld ferngesteuert entwertet werden kann, so kann ich die Gültigkeit eines Geldscheins in einer Transaktion (z.B. Supermarkteinkauf) nur feststellen, indem ich ein entsprechendes Banknotenlesegerät einsetze. Dies wäre damit als Erfordernis für so ziemlich alle Handelsbetriebe mit Banknotenannahme unumgänglich — also für so ziemlich alle Transaktionen über den Wert einer Zeitung oder Eistüte im Gassenverkauf (was sich doch noch meist mit Münzen ausgeht). Wertmäßig also für mehr als 99% aller Transaktionen aller Bürger!
 
Denn da die Banknoten bekanntlich selten vom Himmel regnen, sondern irgendwann mal zwingend von einem Bankkonto abgehoben werden mußten, um überhaupt in den Verkehr zu kommen, und auch die Geldausgabe in den Banken natürlich mit einem solchen Lesegerät ausgestattet sein wird (sonst wüßte man ja gar nicht, welche spezifizierte Banknote z.B. der pöhse Taschendieb mit meiner Brieftasche entwendet hat, und könnte sie auch nicht ferngesteuert entwerten!), ist damit die Verfolgbarkeit von einzelnen Banknoten ein reines Datenmengenproblem — das heißt: in Wahrheit kein Problem, da immer größere Datenmengen auf immer kleinerem Platz speicherbar sind, und durch immer schnellere, effektivere Suchroutinen gesichtet werden können. Da in Österreich demnächst Registrierkassen mit einer Online-Verbindung zur Finanzverwaltung ausgestattet werden müssen, wird eine Vernetzung demgemäß stattfinden können. Und wenn sie's kann, dann wird sie's auch — darauf können wir Gift nehmen (was angesichts unserer totalitär entartenden Politverhältnisse bald ohnehin anzuraten sein wird, denn im GULAG EUropa macht das Leben eigentlich keinen wirklichen Spaß mehr).

Ja, kann man jetzt einwenden — aber das geht doch nicht, weil ja nur die eingehenden Banknoten vom Unternehmen aus Sicherheitsgründen geprüft werden müssen, nicht aber die herausgegebenen! Nettes Argument, aber recht kurzschlüssig: in diesem Fall wäre ich als Kunde gut beraten, kein Bargeld anzunehmen, wenn es nicht vor meinen Augen durch ein entsprechendes Lesegerät läuft — sonst könnte mich ja der Geschäftsinhaber übers Ohr hauen und mir so zwischendurch die eine oder andere entwertete Banknote andrehen. Damit lassen sich (auch ohne daß jetzt sofort mein Name aufscheint) statistisch sehr treffsichere »Itinerare« jeder einzelnen Banknote, die ich behoben habe, aufstellen. Mit Querprüfungen (im nächsten Geschäft zahle ich bspw. mit einer bei der Bank behobenen und einer im vorigen Geschäft herausgegebenen Banknote — womit die Zuordnung solange problemlos möglich ist, als von mir »erstverwendete« Banknoten in meiner Brieftasche sind) lassen sich so nahezu lückenlos (fast) alle Bartransaktionen (fast) aller Untertanen, sofern sie sich nicht im Verbrechermilieu aufhalten, nachvollziehen.

Hoppala — warum im Verbrechermilieu nicht? Weil hier vermutlich blitzschnell auf Tauschhandels-Systeme umgestiegen werden wird. Oder auf (z.B. ausländische) Alternativwährungen. Womit schlagend bewiesen ist, daß das vorgeschobene Argument, Verbrechen verhindern zu wollen, eben nur eine Augenauswischerei ist, und es unseren Machthabern nur darauf ankommt, uns zu kontrollieren und/oder per Knopfdruck zu enteignen, wenn es ihnen paßt.
 
Daß sich die APA unter solchen, doch irgendwie nicht gerade schwer zu behirnenden Auspizien nicht entblödet zu schreiben: »Die Privatsphäre der Nutzer bleibt wie beim heutigen Bargeldsystem gewahrt« läßt — siehe oben — nur den Schluß zu: sie kapieren's einfach nicht, weil sie zu blöd sind, oder sie kapieren's und versuchen uns schamlos anzulügen. 

Es ist nicht angenehm, in einer Informationsgesellschaft bloß die Wahl zwischen flagranter Idiotie und ebenso flagranter Lüge zu haben ...

Dienstag, 26. Mai 2015

Nette Verbündete

Ein amerikanischer Geheimdienst-Bericht zeigt, dass der Westen bereits 2012 Anzeichen für das Entstehen eines Islamischen Staats hatte. Doch unternommen haben die Amerikaner nichts, im Gegenteil: Sie sahen in einem solchen Gebilde eine Chance, Syrien zu destabilisieren und Assad zu stürzen. Das Dokument gibt Zeugnis für eine komplett fehlgeleitete Politik, die der Grund für die Flüchtlingswelle nach Europa und die weltweite massive Beschränkung der Bürger- und Freiheitsrechte ist. 
(Hier weiterlesen)
Der Bericht klingt alles andere als unplausibel — nur dürfte die Realität noch etwas unerfreulicher aussehen: der Islamische Staat dürfte sogar (direkt oder indirekt) eine Gründung der US-Geheimdienste sein. Wie so viele andere Terrorvereinigungen, die nun »leider« bekämpft werden müssen. Der kluge Geheimdienst sorgt eben dafür, daß ihm die Arbeit (und damit: fette Budgetpositionen und zahlreiche Dienstposten) erhalten bleibt.




Ein trüber Pfingstmontag

... veranlaßte LePenseur, sich im Geschwindschritt durch alle 27 Eurovisions-Song-Contest-Beiträge zu quälen — denn eine Qual war's in der Tat fast immer ...


... ist man versucht in Abwandlung einer Berliner Volksweisheit zutiefst deprimiert auszurufen. Es war zumeist einfach (oder bisweilen: mehrfach) schrecklich, was einem da geboten wurde. Wer sich diese an Chinesische Wasserfolter erinnernde Tortur selbst antun will: hier werden Sie geholfen. Für weniger masochistische Gemüter kurz eine Charakteristik der Songs und Sänger:


  • Platz 1: Schweden: Måns Zelmerlöw mit "Heroes" - 365 Punkte: Mann o Mann! — und sowas gewinnt?! Die Musik völliger Schrott, der — Gott sei Dank! — augenblicks aus dem Gedächtnis schwindet, sobald das Lied abgespielt ist. Text ist wie üblich zu vergessen, aber wegen lyrischer Tiefe wurde wohl noch kein Song berühmt. Wer auf mainstreamige Schnullibubis steht, wird wenigstens optisch bedient.


  • Platz 2: Russland: Polina Gagarina mit "A Million Voices“ - 303 Punkte: Fesche Sängerin, brauchbare Stimme, ganz nette Melodie. Text wie üblich Schrott. Aber immer noch um Hausecken besser als Nr. 1 (wozu nicht viel gehört)


  • Platz 3: Italien: Il Volo mit "Grande amore" - 292 Punkte: nette Untermalungsmusik zum vorbereitenden Tête-à-tête mit einer neuen Freundin beim Edel-Italiener, bevor's dann zuhause zur Sache geht. »Schmalzhengste« nennt sie »DiePresse« — man kann ihr da schwer widersprechen. Aber wenigstens singen können sie.


  • Platz 4: Belgien: Loïc Nottet mit "Rhythm Inside" - 217 Punkte: Schrott wird nicht besser, wenn er gefistelt und in minimalistischer Klangkulisse dargeboten wird.


  • Platz 5: Australien: Guy Sebastian mit "Tonight Again" - 196 Punkte: Schon wieder ein Sänger in der modernen Kastraten-Tradition. Der Guy aus Australien ist eigentlich aus Malaysia, und seine »Musik« so belanglos international, daß sie in jedes Fitneßstudio von Scheibbs bis Nebraska paßt. Unter solchen Auspizien paßt natürlich auch Australien nach Europa. Das Experiment wird aber nicht wiederholt, was kein Schaden ist ...


  • Platz 6: Lettland: Aminata mit "Love Injected" - 186 Punkte: Laut »Presse« stammt der Vater der Sängerin aus Burkina Faso, das früher unter dem Namen »Obervolta« Helmut Schmidt zu einem gewagten Vergleich hinriß. Ob die UdSSR nun wirklich bloß ein »Obervolta mit Atombomben« war, bleibe dahingestellt — daß die lettische Obervoltanerin mit ihrer künstlichen Elektronummer nicht wie eine Bombe in der Musikszene einschlagen wird, traut sich LePenseur schon jetzt vorherzusagen.


  • Platz 7: Estland: Elina Born & Stig Rästa mit "Goodbye To Yesterday" - 106 Punkte: Belangloses Liedchen. Geeignet als Pausenmusik vor Beginn der Nachrichten, weil man jederzeit ohne Bedauern ausblenden kann, bevor der Gong ertönt.


  • Platz 8: Norwegen: Mørland & Debrah Scarlett mit "A Monster Like Me" - 102 Punkte: Na ja ... die Ballade ist ja ganz nett (er singt halt wieder, wie wenn man ihn enteiert hätte ...), aber auch nicht ein Viertel so nachhaltig ins Ohr gehend wie »La det swinge« von 1985


  • Platz 9: Israel: Nadav Guedj mit "Golden Boy" - 97 Punkte: a Golden Boy (freilich nicht von den legendären »Golden Boys aus Hernals« — leider!), der als Goi vermutlich ka Leiberl hätt', mit so aner Chuzpe von Song jemals aufzutreten.


  • Platz 10: Serbien: Bojana Stamenov mit "Beauty Never Lies" - 53 Punkte: Der Titel »Beauty Never Lies« zeugt von beachtlicher Selbstironie, und das ist immerhin schon was! Der Rest ist zu vergessen.


  • Platz 11: Georgien: Nina Sublatti mit "Warrior" - 51 Punkte: die Fantasy-Queen mit gestutzten Flügelfedern stürzt ab. Martialische Geste reicht halt nicht.


  • Platz 12: Aserbaidschan: Elnur Huseynov mit "Hour of the Wolf" - 49 Punkte: ESC-Standard-Ballade. Nett. Aber auch nicht mehr.


  • Platz 13: Montenegro: Knez mit "Adio" - 44 Punkte: »Adio«, oder wie der Wiener sagt: »Baba, und fall' net ...«


  • Platz 14: Slowenien: Maraaya mit "Here for You" - 39 Punkte: In LePenseurs Jugendtagen hätte man die Sängerin mit dem Begriff »eine Stimme zum Rindfleischessen« hinreichend charakterisiert. »DiePresse« umschreibt vornehm: »Was sofort auffällt, ist die gewöhnungsbedürftige Stimme von Marjetka«. Nun, an manche Dinge will man sich nicht gewöhnen. Diese Stimme zählt für den Blogautor dazu — abgesehen davon, daß der Song ziemlich banal ist.


  • Platz 15: Rumänien: Voltaj mit "De la capat" - 35 Punkte: »Die Band, die bereits seit den 1980er-Jahren besteht und in ihrer Heimat mehr als erfolgreich ist, verließ sich bei ihrer reduzierten Darbietung ganz auf die Stärke des Songs. Goia sieht jedenfalls durchaus Parallelen zu Vorjahressiegerin Conchita Wurst. "Da hat man gesehen, dass Beiträge mit einer sozialen Botschaft gut ankommen", wird er auf der offiziellen ESC-Seite zitiert.« schreibt »DiePresse«. LePenseur sieht eher Parallelen zu irgendwelchen Italoschnulzen, die in der Trattoria dezent das Hintergrundrauschen aus Küche & Klimaanlage übertönen.


  • Platz 16: Armenien: Genealogy mit "Face The Shadow" - 34 Punkte : I don't deny: durchaus erfrischend originell war der Armenische Beitrag ...


  • Platz 17: Albanien: Elhaida Dani mit "I'm Alive" - 34 Punkte: Diese Art von 08/15-Songs stirbt nicht. Leider.


  • Platz 18: Litauen: Monika Linkyté & Vaidas Baumila mit "This Time" - 30 Punkte: »"This Time" hat aber das Potenzial, etliche ESC-Herzen zu erweichen«, hatte »DiePresse« orakelt. Etliche, aber nicht genug — zu recht ...


  • Platz 19: Griechenland: Maria Elena Kyriakou mit "One Last Breath" - 23 Punkte: Maria-Elena Kyriakou trat mit der Ballade "One Last Breath" an. Man wartete beim Singen immer auf den letzten Atemzug. Er kam nach diversen Wiederholungen und Tonartenwechseln — und v.a. zu spät.


  • Platz 20: Ungarn: Boggie mit "Wars For Nothing" - 19 Punkte: Ja, das waren Zeiten, als die Mädels bunte Wickelröcke trugen, Pot rauchten, STDs kein Thema waren, und alle, alle friedensbewegt waren. Bessere Zeiten, vielleicht — mit ebenso schlechten Liedern wie diesem.


  • Platz 21. Spanien: Edurne mit "Amanecer" - 15 Punkte: Die Sängerin Edurne ist optisch ja wirklich eine leckere Schnitte, die Stimme und der Song — na ja ...


  • Platz 22. Zypern: John Karayiannis mit "One Thing I Should Have Done" - 11 Punkte: Perfekte Hotelterrassenmusik, wenn sich ein junges, rankes Mädel mit einem Sprudel-Cocktail neben einem in die Kissen kuschelt, und gemeinsam Mond und Sterne betrachtet. Nett.


  • Platz 23: Polen: Monika Kuszyńska mit "In The Name Of Love" - 10 Punkte: »Ich versuche mit meiner Kunst die Welten von Menschen mit und ohne Behinderungen zu verbinden«, zitiert »DiePresse« die Sängerin im Rollstuhl. Ist sicher edel gedacht, wirkt aber in der Schlagerbranche doch etwas sehr ambitiös und aufgesetzt. Der Song ist Durchschnitt. Ganz ohne Polemik gesagt: Rollstuhl ersetzt nicht Originalität.


  • Platz 24: Großbritannien: Electro Velvet mit "Still In Love With You" - 5 Punkte: »... vielleicht strafen Electro Velvet mit ihrem Retrocharme die Kritiker ja Lügen«, hoffte »DiePresse«, freilich vergebens. Irgendwie schade.


  • Platz 25: Frankreich: Lisa Angell mit "N’oubliez pas" - 4 Punkte: Schon vergessen! Nur eine Frage: warum gibt es nicht einmal im klassischen Chanson-Land Frankreich mehr so bezaubernde Lieder wie jenes, mit dem Frankreich 1958 den 1. Platz belegte.


  • Platz 26: Deutschland: Ann Sophie mit "Black Smoke" - 0 Punkte: Verraucht und ausgedämpft.


  • Platz 27: Österreich: The Makemakes mit "I Am Yours" - 0 Punkte: Tja, nach der vorjährigen Meisterleistung eines schwulen jungen Manns, der in Damenkleidern und Bart einen banalen Song kräht, und damit von einer Woge der Gutmenschlichkeit an die Spitze getragen wird, damit wir endlich statt Ampelmännchen schwule Ampelpärchen bekommen, war es ja wirklich schwierig, die europaweiten Erwartungen zu toppen. Es gelang nicht. So sorry ...

  • Montag, 25. Mai 2015

    Die Dekadenz schreitet voran

    Im einst so katholischen Irland hat also eine Mehrheit von 62 % der 60% an der Abstimmung überhaupt teilnehmenden Wähler (also letztlich eine Minderheit von 37,2 % der Wahlberechtigten) sich für eine »Homo-Ehe« ausgesprochen. Dies ist ein deutliches Signal in mehrfacher Hinsicht:

    1. die Katholische Kirche Irlands liegt mittlerweile ziemlich einflußlos am Boden. Das mag man nun begrüßen oder bedauern — aber es ist ein Faktum, mit dem sie spätestens seit vorgestern zu rechnen hat. Wer als einst Mächtiger einmal am Boden liegt, auf dem wird ab sofort fleißig herumgetrampelt: die Bischöfe und Priester auf der grünen Insel können sich also auf recht turbulente Zeiten gefaßt machen. Irland ist — nach Jahrhunderten starker katholischer Strömungen — nun endgültig säkular geworden. Das ist sicherlich — nach vergleichbaren Entwicklungen in anderen, ebenso »traditionell« katholischen Ländern (Italien, Spanien, Belgien etc.) — auch auf das Verschulden eines allzu selbstherrlich auftretenden Klerus in diesen »polit-katholischen« Gesellschaften zurückzuführen, und läßt erwarten, daß als Nächstes vermutlich die Lage der Katholischen Kirche in Polen »kippen« wird.

    2. Wer gehofft hatte, daß die absurden Denkverbote und Sprachregelungen der P.C., des Genderismus und der Schwuchtel- (und sonstigen »Antidiskriminierungs«-)Lobbies sich wenigstens in der westlichen Gesellschaft allmählich totgelaufen hätten, wird durch dieses Ergebnis eines Besseren (bzw. Schlechteren) belehrt. Wiewohl von naturgegeben gewährleisteter Unfruchtbarkeit — der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch ...

    3. Noch nie in der Geschichte der Menschheit — und zwar auch nicht in jenen Kulturen, die Homosexualität positiv(er) bewerteten — war die Ehe etwas anderes als eine Sache zwischen Mann und Frau mit dem Zweck, Kinder zu zeugen und einen langfristigen Rahmen für deren Erziehung zu geben. Wo es diesen Rahmen nicht mehr gibt, bzw. wo die Ehe diese Bedeutung verliert, da gibt es auch keine Zukunft für die Gesellschaft. Die Zeichen sind bereits überall zu sehen. Unsere Gesellschaft geht bereits den Bach hinunter, weil wir nicht mehr ausreichend Kinder haben. Bei 1,4 Kinder je Frau bedeutet das, daß die Bevölkerung in jeder Generation um ein Drittel schrumpft. Um Kinder großzuziehen, braucht es langfristige Sicherheit. Niemand läßt sich darauf ein, wenn er diese Sicherheit nicht hat! Deshalb ist die Zerstörung von Ehe und Familie (und die Homo-»Ehe« ist nur ein weiterer Puzzlestein dazu) fatal für die abendländische Gesellschaft. Das wollen unsere wackeren Genderisten und Homo-Lobbyisten freilich nicht hören — ihr Problem (leider aber auch unseres — sonst wär's mir recht egal!) wird aber sein, daß die in dieses Vakuum zudrängenden, fertileren Schichten an MiHiGrus bei weitem nicht so »liberal« sein werden, wie sich das MultiKulti-Apostel und Bartwürste so vorstellen.

    Natürlich setzen jetzt die üblichen Verdächtigen auf einen Dominoeffekt, mit dem sie auch die Rechtslage in Österreich kippen wollen. Die grüne Lesbenaktivistin Lunacek frohlockt: »Nun ist es höchst an der Zeit, daß andere Länder — und allen voran Österreich — nachziehen!«

    Na dann — arrangieren wir die deck chairs auf der Titanic, damit alle ganz entspannt den kommenden Hochzeitszeremonien zusehen können ...

    Sonntag, 24. Mai 2015

    Wenn es überhaupt ...

    ... etwas wie eine »Pfingstmusik« gibt, dann diese — der erste Satz der Symphonie Nr. 8 von Gustav Mahler:


    Der österreichische Schriftsteller und Musikwissenschaftler Richard Specht berichtet in seiner großen Mahler-Biographie ein schier unvorstellbares Detail: dem Komponisten habe zunächst (ohne daß er's wußte) ein gekürzter Text des Hymnus vorgelegen, und er habe irgendwo inmitten des Textes die unbezwingbare Notwendigkeit verspürt »textlose« Musik weiterzukomponieren, bis er nach einer erheblichen Anzahl von Takten den Text wieder mit seiner Musik in Übereinstimmung zu bringen wußte. Durch Zufall stellte er dann fest, daß das fehlende Textstück genau in Zeit und Stimmung zur »textlosen« Musik paßte, und er dieser quasi »nur« den fehlenden Text unterlegen mußte. 

    Gibt es ein plastischere Umsetzung des Berichtes in der Apostelgeschichte (so »unhistorisch« diese wohl sein mag), die da beschreibt ...
    Stupebant autem omnes, et mirabantur, dicentes : Nonne ecce omnes isti qui loquuntur, Galilæi sunt ? et quomodo nos audivimus unusquisque linguam nostram in qua nati sumus ? Parthi, et Medi, et Ælamitæ, et qui habitant Mespotamiam, Judæam, et Cappadociam, Pontum, et Asiam, Phrygiam, et Pamphyliam, Ægyptum, et partes Libyæ quæ est circa Cyrenen : et advenæ Romani, Judæi quoque, et Proselyti, Cretes, et Arabes : audivimus eos loquentes nostris linguis magnalia Dei.  
     (Act.Ap. 2, 7-11)
    ... daß einstmals in Jerusalem jeder die Zungenrede der Apostel in seiner Sprache hörte — und dann eben viele Jahrhunderte später ein Gustav Mahler selbst dort, wo ihm der Text fehlte, diesen dennoch in seiner Sprache — der Sprache der absoluten, symphonischen Musik — hörte, bis er den ihm zuvor fehlenden Text fand ...


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    P.S.: Auf Youtube postete ein »Fritz Maisenbacher« erkennbar hingerissen: »This extatic ode to Jesus-Christ, and Maria, elevated to the highest point by a "little" jew from Moravia, a great, huge moment of humanity«

    Samstag, 23. Mai 2015

    Heute vor hundert Jahren, am 23. Mai 1915

    ... wurde der bis in die Gegenwart vielfach virulente Keim des Mißtrauens mancher Österreicher gegenüber den »Katzelmachern« — also: den Italienern — gelegt: in der zutiefst treubrüchigen Kriegserklärung des (theoretisch) im Dreibund verbündeten Königreichs Italien an Österreich-Ungarn.

    »DiePresse« bringt dazu einen langen, durchaus lesenswerten Artikel des Militärhistorikers Manfried Rauchensteiner, dem, wie allem, was dieser so schreibt, mit gesunder Vorsicht zu begegnen ist, der aber in diesem Fall grosso modo durchaus zutreffend die vertrackte Situation beschreibt:
    Es begann im ... Ja, wann begann es eigentlich, dass sich Italien und die Habsburgermonarchie unfreundliche Nachbarschaft signalisierten? Als sich Politiker, Diplomaten und Militärs am Beginn des Ersten Weltkriegs diese Frage mit einer gewissen Dringlichkeit vorzulegen begannen, konnte man eigentlich nur von Erbfeindschaft sprechen. Und das, obwohl man schon an die 30 Jahre verbündet war. Aber es soll ja auch heute vorkommen, dass sich Verbündete gar nicht mögen.
    Nun — »Erbfeindschaft« war durchaus nicht unzutreffend, denn schließlich hatten die italienischen Einigungskriege, die unter dem Kreuz von Savoyen aus der bloßen geographischen Bezeichnung einer Halbinsel Europas — vergleichbar mit »Balkan« oder »Skandiavien« — eine »Nation« gemacht hatten, dies ja nur zu Lasten der norditalienischen Besitzungen der Habsburger, also des Doppel-königreichs Lombardo-Venezien erzielen können. Daß aus derlei Vorgängen nicht eben Freundschaft erblüht, liegt nahe! Und dennoch: in den Jahren geschickter Bündnispolitik Bismarcks war es diesem dennoch gelungen, Italien in einen mit Deutschland und Österreich geschlossenen Dreibund zu integrieren. Daß dieser dann durch den oft hemmungslosen Chauvinismus radikaler italienischer Parlamentarier teilweise eine recht »papierene« Konstruktion blieb, sei unbestritten — doch ebenso unbestreitbar ist auch, daß kluge Außenminister und Botschafter diesem Konstrukt doch einige Bedeutsamkeit zumaßen, eine Bedeutsamkeit, die ihm bei unbefangener Betrachtung auch durchaus zukam, waren doch die kolonialen und wirtschaftlichen Interessen Italiens und Frankreichs durchaus voller konfrontativer Reibungspunkte, und eine Einbindung in das Bismarck'sche Allianzensystem zur Isolierung Frankreichs und zur stillen Neutralisierung der (damaligen) »Supermacht« Großbritannien auch im Interesse Italiens.

    Freilich: gerade solch diffizile Beziehungen, die eher Verstandesehen als Liebesheiraten gleichen, wollen mit Geschick gepflegt sein — und dieses Geschick ließen (vielleicht mit Ausnahme des Fürsten Bülow, der sogar mit einer italienischen Principessa verheiratet war) die weniger genialen Nachfolger des »Eisernen Kanzlers« (bei bei Bedarf eben auch nicht nur eisern, sondern höchst geschmeidig sein konnte!) leider zu oft vermissen. Auch von Österreichs Seite stand die Außenpolitik gegenüber Rom (sicher auch durch die Treue der Habsburger-Dynastie zum Heiligen Stuhl und die schon dadurch gegebenen Spannungen mit dem italienischen Einheitsstaat) nicht immer unter einem guten Stern. Der letzte, der sich mit (freilich nach seiner Verabschiedung bald zunichte gemachtem) Erfolg um eine Verbesserung der »Atmosphäre« zwischen Wien und Rom bemühte, war der k.u.k. Botschafter Graf Heinrich von Lützow gewesen, bei dessen Abberufung im Frühjahr 1910 eine Zeitung die leider prophetischen Worte schrieb:
    Möge es nie zu einem törichten Krieg zwischen Italien und Österreich kommen, aber eins ist gewiß: die erste Schlacht haben die Österreicher durch das Scheiden der Lützows von Rom bereits verloren.
    Nachfolger des weltläufigen Grafen Heinrich von Lützow (zu diesem siehe auch seine Darstellung der Julikrise und der Folgezeit: iiiiiiivv), war der aus Ungarn stammendes Kajetan Mérey von Kapos-Mére, dem genau die diplomatische Gewandtheit seines Vorgängers völlig mangelte, der in vielem als sturer, pedantischer Bürokrat seinen italienischen Gesprächspartnern ein Greuel war, und der sich — trotz manch durchaus scharfsichtiger Beobachtungen! — letztlich als wenig geeigneter »Übersetzer« der römischen Stimmungen und Verhältnisse an den Wiener Ballhausplatz erwies, und noch in Zeiten, in denen durch vergleichsweise geringe Konzessionen ein Kriegseintritt — oder doch wenigstens eine wirklich wohlwollende Neutralität — Italiens erreichbar gewesen wäre, Illusionen in Wien nährte, Italien einfach mit Einmahnung seiner Bündnistreue und darüber hinaus bloß mit netten Worten abspeisen zu können. Dies, und die wenig glückliche, ziellos schwankende Politik des damaligen Außenministers Burián von Rajecz führten schließlich in die Katastrophe des Kriegseintritts Italiens auf Seiten der Alliierten.

    In der Geschichte sind die berühmten »Was-wäre-wenn-X-gewesen«-Spekulationen ebenso beliebt wie verpönt, denn mit seriöser Geschichtsschreibung hat das natürlich nichts zu tun! Dennoch: manchmal liegt die Frage nahe, ob nicht mit bloß geringer (und realistischerweise problemlos vorstellbarer) Abänderung der Ausgangspositionen die eine oder andere Partie durchaus vorhersehbar nicht ganz anders abgelaufen wäre — und eines der besten Beispiele hiefür ist eben die Frage nach der Rolle Italiens im Ersten Weltkrieg!

    Ein förmlicher Kriegseintritt Italiens hätte Frankreich und Großbritannien vor schwer zu bewältigende Herausforderungen gestellt: Italien hatte eine — insbesondere zusammen mit der k.u.k. Kriegsmarine keineswegs zu unterschätzende! — Stellung als maritime Macht im Mittelmeer, die bspw. britische Truppen- und Gütertransporte aus den Kolonien durch den Suez-Kanal durchaus gefährden konnte. Die italienische Armee hätte in den Westalpen einiges an französischer Militärmacht gebunden — die Frankreich gegenüber Deutschland gefehlt, und so einen deutschen Durchbruch in Nordfrankreich durchaus wahrscheinlich gemacht hätten. Ob ein Großbritannien, dem der Hauptverbündete auf dem Kontinent, Frankreich, weggebrochen wäre, sich dann mit dem traditionellen Feind (und nur gegen Deutschland taktisch herangezogenen »Freund«) Rußland einen kaum gewinnbaren Krieg »auf Biegen und Brechen« hätte weiterführen wollen, kann mit gutem Grund bezweifelt werden.

    Wie auch immer: Italien zog vor, dem Mehrgebot der Alliierten den Zuschlag zu geben — »sacro egoismo« nannte Ministerpräsident Salandra diese treubrüchige Vorgehensweise.  Wundert es einen, wenn unter Österreichern seitdem zur traditionellen Qualifikation der Italiener als »Katzelmacher« das Adjektiv »falsch« quasi als epitheton ornans hinzutrat ...?

    »Die Passauer Studenten überlegen jetzt, ob sie das „Fensterln“ gendergerecht durchführen, indem auch junge Frauen die Leitern erklimmen.«

    Quotzenscheiß pur. Hier weiterlesen, und sich  — je nach Stimmungslage — entweder amüsiert abhauen über Christian Ortners Süffisanz, mit der er die verbiesterte Klemmfotzigkeit deutscher GleichstellungsbeauftragterInnen (man kann diese Spezies nicht anders nennen) auf die Schippe nimmt, oder sich angewidert von diesem Gesocks das denken, was ein befreundeter Geistlicher einmal (da ging's damals freilich um 150% »fromme« Frauen) in die klassisch-schlichten Worte kleidete: »Entschuldigen Sie, wenn ich als Geistlicher sowas sage — aber manche Frauen gehörten einfach einmal ordentlich durchgefickt« ...

    Freitag, 22. Mai 2015

    Die islamische Barbarei macht Fortschritte

    »DiePresse« analysiert:

    Warum der "Islamische Staat" nicht zu stoppen ist

    Krieg gegen den IS. Die Jihadisten sind im Irak und in Teilen Syriens wieder auf dem Vormarsch. / Bild: (c) REUTERS (THAIER AL-SUDANI) 
    Trotz mehrmonatiger US-Luftangriffe rücken die Jihadisten in Syrien und im Irak erneut vor. Die Alliierten haben ganz offensichtlich die militärische und finanzielle Stärke des IS unterschätzt.
     (Die Presse)

    Seit fast einem Jahr fliegt eine von den USA geführte Allianz Luftangriffe gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS). Die IS-Terrormiliz musste Rückschläge in Syriens und Iraks Kurdengebieten hinnehmen. Doch besiegt ist sie nicht: Vor wenigen Tagen rückte der IS in die strategisch wichtige irakische Stadt Ramadi ein. Am Donnerstag eroberte er vollständig die syrische Stadt Palmyra und führte offenbar erste Hinrichtungen an Zivilisten durch.
    (Hier weiterlesen)
    Die Analyse enthält durchaus einige richtige Ansätze und erklärt somanches, was da im Moment im Nahen Osten abläuft — und geht doch dem Hauptproblem peinlichst aus dem Weg: der sprich-wörtliche Elefant im Zimmer wird dezent ausgeblendet. Im Artikel wohlgemerkt,  hingegen nicht in den Leserkommentaren:
    docaltea
    22.05.2015 10:35
    es gilt den grund fuer das ganze chaos im mittelmeerraum zu benennen
    und der ist die USA, sonst niemand, die in pausenlosen, hirnverbrannten militaerischen Abenteuern regelmaessig Chaos verursachen. und jetzt genuesslich verfolgen, wie Europa alle Haende voll zu tun haben mit ansonst nicht vorhandenen Fluechtlings-stroemen. Libyen war der Garant fuer Ruhe im Maghreb, eine "funktionierende Diktatur" und beileibe nicht annaehernd grausam wie Saudi Arabien. Und Syrien mit Assad waere den Israelis heute mit Sicherheit angenehmer als Nachbar wie die IS.
    Die USA gehoert vor Den Haag, wer hat die Eier dies zu fordern?????
    Mastix
    22.05.2015 10:30
    Na warum ist der islamisch Staat nicht zu stoppen?!
    Zitat Erdogan:
    "Es gibt keinen Islamismus - es gibt nur EINEN Islam!"
    Na wenn das so ist, wird wohl klar warum der IS nicht zu stoppen ist. 

    Otto F.Krammer
    22.05.2015 10:20
    von Aqqa nach Palmra vorgedrungen
    Derr Geschäftssinn der US liegt auf Eroberung und Destabilisierung mittels des militanten Islam.
    What really happened in Syria
    http://www.syrianperspective.com/2015/05/the-battle-for-palmyra-what-really-happened-according-to-our-military-sources.html
     
    Herman
    22.05.2015 10:12
    Eine Hirnrissigkeit, dass die demokratische Welt in arabischen Ländern Ordnung schaffen könnte,
    Die Proteste gemäßigter Muslime, sie hätten mit den islamistischen Gräueltaten ja nichts zu tun, sind laut Abdel-Samad fragwürdig, weil der Ur-Islam schon die Anlage zum Extremismus in sich trage . . . sie müssten sich von der politischen Seite des Islam lösen, um in der modernen Welt bestehen zu können.
    http://derstandard.at/2000006383985/Hamed-Abdel-Samad-Der-Islam-hat-einen-Geburtsfehler
    "Es gibt keinen moderaten Islam"
    http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtpolitik/665259_Es-gibt-keinen-moderaten-Islam.html

    tagpfauenauge80
    22.05.2015 09:33
    Eh alles schön geschrieben. Ein Analyse gibt aber Quellen an woher diese Analyse stammt.
    Ohne Quellen ist es bei so einem komplexen Thema ein Kommentar, aber solche Sachen interessieren ja anscheinend niemanden mehr, auch nicht die Macher einer "Qualitätszeitung"
    Seventh Dwarf
    21.05.2015 23:02
    Der ganze Irak- und Afghanistaneinsatz verlief vollkommen unter falschen Prämissen.
    Aus Vietnam haben die Amis nichts gelernt. Demokratie kommt nicht von korrupten Provinzdespoten, sondern von Menschen, wie sie im arabischen Frühling kurz sichtbar wurden.
    Die Gesellschaft in diesen Ländern ist tief gespalten zwischen Aufbruch in die Moderne und alten feudalen Strukturen. Die Situation ist nicht ganz unähnlich zum Deutschland nach dem ersten WK; die einen schreien "Auf in neue Zeiten" und "Republik", während die anderen diesen einen Vaterlandsverrat, Dolchstoßlegende und entartete Kultur sowie Sittenlosigkeit vorwerfen. Wen die Mehrheit des Volkes schließlich stillschweigend unterstützte, wissen wir heute: die eigene Nation ist nämlich nie schuld an irgendeiner Misere, sondern von außen manipulierte und verräterische Elemente.
    Daher kann man nicht ein bisserl chirurgisch Krieg führen und dann verschwinden; entweder macht man etwas ganz oder gar nicht ... auch wenn das eine westliche Kolonialisierung zur Folge hätte. Ganz wie in Deutschland nach 1945, wo nichts mehr von Preußens Gloria, Gleichschritt und Offizierspathos blieb, sondern wo schwäbisches Schaffen und rheinische Lebensfreude (so wie General Harras die Rheinländer in des Teufels General beschreibt) und hanseatisches Handelstalent das moderne Deutschland aus den Ruinen wieder aufgebaut hat.
    Helmut Magnana
    22.05.2015 10:27
    Re: Der ganze Irak- und Afghanistaneinsatz verlief vollkommen unter falschen Prämissen.
    Das Hauptproblem der US-Strategie besteht wohl darin, dass sich die politischen und militärischen Entscheidungsträger nur rudimentär in das Denken und die Mentalität orientalischer Völker einfühlen können! Die seinerzeit Präsident Bush jr. beratenden neokonservativen Think-Tanks hatten ernsthaft geglaubt, weil der Aufbau einer friedlichen Demokratie nach 1945 in Deutschland funktionierte, müsse das auch in der Nahost-Region gelingen. Von der Priorität der Stammes-Identität hat man in den USA offenbar noch nie gehört. Ebenso wenig wie von der religiös bedingten gegenseitigen Aversion von Sunniten und Schiiten. Praktisch alle militärischen Auseinandersetzungen im Nahen Ost basieren auf dieser Thematik.
    Freie Wahlen in Nordafrika einzuführen ist ja an sich positiv; aber was dann, wenn die "Falschen" gewinnen; also etwa die "Moslembrüder" in Ägypten? Dann muss man eben auch im Westen diesen "Willen des Volkes" zähneknirschend akzeptieren!
    Und nach wie vor schwächt Korruption im großen Stil die Verteidigungsfähigkeit gegen den IS: Da werden hohe Summen für Soldaten kassiert, die es gar nicht gibt, oder wenn doch, diese gar nicht zum Dienst erscheinen. Kein Wunder, dass der IS fast ungehindert weiter marschiert! Es handelt sich nun einmal um eine Region, deren Staaten sich mehr oder weniger in Auflösung befinden, weil sie ihren Bürgern nichts bieten können, wofür es sich noch zu kämpfen lohnt. Da hilft nur noch die Flucht vor dem IS, den modernen "Hunnen"...
    engel
    22.05.2015 09:40
    Re: Der ganze Irak- und Afghanistaneinsatz verlief vollkommen unter falschen Prämissen.
    Der Vietnamkrieg hat eindeutig die Grenzen der konventionellen militärischen Macht der USA aufgezeigt. Diese Grenzen wurden schon früher nach dem Koreakrieg angedeutet, aber nicht so recht wahrgenommen. Die militärischen Abenteuer in Irak und Afghanistan (anders kann man diese Unternehmen gar nicht bezeichnen) haben dies vollinhaltlich bestätigt. Im 21. Jahrhundert hat militärische Macht ein geringeres Problemlösungspotential als früher. Das werden die USA auch verstehen müssen, wenn die amerikanischen Machthaber noch nicht im klaren darüber sind. Es ist nur eine Frage der Zeit wann der amerikanische Mittelstand laut zu fragen beginnt was seine Politiker in entfernten Weltregionen zu regeln haben, warum sie dorthin ihre Soldaten schicken und, last but not least, so praktisch wie die Amis sind, warum sie dafür Unsummen ausgeben.
    Und wegen der naiven Unbedarftheit und brutalen Machtgier der US-East-Coast (und ihrer Ableger), die glaubt, sich die ganze Welt untertan machen zu können, muß eine ganze Region in Blut, Schutt und Asche versinken — und im Dunkel ihrer als Religion getarnten, primitiven und zutiefst menschen- und kulturfeindlichen Ideologie »Islam« ...

    Donnerstag, 21. Mai 2015

    »Das Parlament sagt "Nazi-Kennzeichen", also Wunschkennzeichen mit einschlägigen Buchstaben- und Zahlenkombinationen, den Kampf an.«

    Die Koalition bringt in dieser Plenarwoche einen Initiativ-Antrag ein, der künftig Codes auf Wunschkennzeichen verhindern soll. Das Gesetz dürfte damit noch vor dem Sommer beschlossen werden.

    Schon derzeit sind "lächerliche oder anstößige Buchstabenkombination" auf Wunsch-kennzeichen verboten. Künftig sollen allerdings auch Zahlen hinzukommen, so eine Sprecherin. Codes wie 18 (steht für die Initialen Adolf Hitlers), 88 (Heil Hitler) oder 311 (Ku-Klux-Klan) würden dadurch künftig auf Autokennzeichen ebenso verunmöglicht, wie etwa die Buchstabenfolgen NSDAP oder SS. Welche Codes genau verboten werden, soll der Minister dann per Verordnung festgelegen.
    Das erinnert LePenseur an einen Flüsterwitz aus der Nazizeit: 
    Ein »Reichsgesetz zur Vereinfachung des Rechtswesens« ergeht, das alle bisherigen, so unübersichtlichen Reichsgesetze auf drei Paragraphen zu reduzieren vermag:
    § 1 
    Alles, was dem Recht widerspricht, ist unter Strafe verboten.
    § 2 
    Recht ist, was dem gesunden Volksempfinden entspricht.
    § 3
    Was dem gesunden Volksempfinden entspricht, wird vom Führer durch Verordnung festgesetzt.
    Die »Presse«-Poster behandeln dieses Regierungsvorhaben allerdings nicht mit dem pflichtschuldigen Ernst, mit dem diese weltbewegende Frage behandelt zu werden verdient, und meinen bspw.:
    Iwan Diwan
    20.05.2015 15:38
    gibt es hinkünftig
    z. b. auch keine 18. oder 88. stockwerke mehr? nicht dass uns der lift oder der tastendrücker noch probleme wegen wiederbetätigung bekommen. 88er weine werden sicher umetikettiert, nach dem 87. geburtstag feiert man dann gleich den 89er, usw. was wenn 81 die neue 18 wird? die politik sollte sich den wirklichen problemen unserer zeit widmen. davon gibt es mehr als genug ungelöste.
    meinungvomstammtisch
    20.05.2015 15:13
    Jessasmarantjosef ...
    ... und über den Wiener Gürtel fährt doch tatsächlich jahrein-jahraus ein 18er!
    Mitterechts-Weiche
    20.05.2015 14:47
    In der Zeitung ist immer wieder von NSA die Rede.
    Sind die Amis am Ende auch schon infiziert?
    Und neulich sah ich auf einer Wand ein Graffitto:
    2/7. Wahrscheinlich statt 1/8 ? Schlau, diese Neonazis.
    Da sollte nun gleich ein Gesetz her....
    Ich selbst verwende aber sicher nur einen Code, um meine Meinung zu all diesen Vorsichtsmaßnahmen kund zu tun:
    LMAA.
    Also: »LMAA« hat in der Tat etwas ...

    Mittwoch, 20. Mai 2015

    Die Machtübernahme durch linke Populisten und Fiskalfaschisten

    ... wird durch die sogenannte »Steuerreform« 2015 einzementiert. »DiePresse« berichtet:
    Mitterlehner betonte am Dienstag, dass nicht nachgebessert, sondern eine "Präzisierung" vorgenommen wurde. Dargelegt wurden etwa die Details zur künftigen Registrierkassenpflicht. Für die Kunden bedeutet sie, dass man sich einen Beleg geben lassen und diesen zumindest bis zum Verlassen des Geschäfts behalten muss. Dort könnte dann kontrolliert werden.
     Die Kontrolle der Kunden ist aber nicht das eigentliche Ziel des Finanzamtes, betonte Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) am Dienstag. Es werde daher auch keine Strafen geben, wenn jemand den Beleg nicht hat. Vielmehr geht es darum, die Firmen zur Ausstellung des Belegs zu bringen. Denn in deren Kasse müsse es den Nachweis des Geschäftes geben. Die Pflicht gilt für alle Unternehmen, die einen Jahresumsatz über 15.000 Euro haben oder ihr Geschäft überwiegend in Bar bzw. mit Bankomatkarte abwickeln. [...]
    Wenn eine Wohnung, die der gemeinsame Hauptwohnsitz ist, zwischen Ehepartnern oder eingetragenen Partnern übertragen wird, so ist dies künftig bis zu einer Fläche von 150 m2 steuerfrei, kündigte Schelling an. Das gelte sowohl im Todesfall als auch unter Lebenden. Besteuert wird die Fläche über 150 m2 - bei 180 m2 gibt es also eine Steuer für 30 m2.
    Im Rahmen der Steuerreform wird die Übertragung von Wohnungen und Grundstücken an Familienmitglieder künftig anders besteuert. Statt des dreifachen Einheitswertes wird ab 2016 der Verkehrswert als Basis der Besteuerung herangezogen. Für Wohnungen bis zu einem Wert von 250.000 Euro bedeute dies zumeist eine Verbilligung, so Schelling. [...]
    Nach der Einigung innerhalb der Regierung auf die letzten Details wird es laut Schelling im Zuge der Begutachtung keine großen Änderungen mehr geben. Der Verhandlungsspielraum sei "ausgereizt", sagte er. Die diversen Interessenvertreter sollten sich daher "keine Hoffnungen machen, dass noch großartige Änderungen möglich sind". Er sei optimistisch, die erforderliche Zustimmung der Opposition zu den Zwei-Drittel-Materien zu erhalten. Gegengeschäfte werde es aber keine geben, so Schelling.
    Heißt im Klartext: jetzt wird nicht sofort durch verdeckt ermittelnde Steuerfahnder gestraft, wer ohne Kassabon den Supermarkt verläßt — aber im Gesetz steht sicher keine lex imperfecta, sondern über irgendeinen Gummiparagraphen (»Finanzordnungswidrigkeit« bspw.) kann man später, wenn man die Untertanen disziplinieren will, jederzeit abkassieren.

    Heißt im Klartext: bis jetzt ist eine Übertragung zwischen Ehegatten nach verschiedenen Titeln steuerbegünstigt oder sogar steuerfrei — in Zukunft nur dann wenn eine Fläche von 150 m² nicht überschritten wird. Und die Verkehrswerte gehen inzwischen durch die Decke dank asset inflation — und die Fiskalfaschos zocken einen für Scheingewinne ab. Welche Wohnung in halbwegs guter Lage noch unter 250.000 Euro kostet, soll uns der klugscheißende Schnauzer aus dem Finanzministerium mal vorhüpfen. In der Realität wird er (wenigstens in Wien) keine finden!

    Heißt im Klartext: auf die Verfassung wird geschissen! Das Bankgeheimnis ist künftig so viel wert wie in Nordkorea oder in irgendeiner skandinavischen Bananenmonarchie — weil über Sparbücher ja bekanntlich immer schon IS-Terroristen finanziert wurden. Und wir wollen doch nuuuuuur den Terror und die Geldwäsche bekämpfen. Sorry, liebe Leute aus den einschlägigen Ministerien, die ihr solche heuchlerische Lügen vorschiebt, um den totalen Staat endlich, endlich umsetzen zu können: darf man euch wenigstens dafür in die Hackfresse kotzen? Verdienen würdet ihr's!

    Österreich wird immer mehr zu einem Scheißstaat. Was wir unseren Politganoven »verdanken«, die mit legalen Mitteln faktisch nicht mehr rauszuschmeißen sind, da durch üppige Parteifinanzierung und durch die dichte Postenvergabe im Staatsapparat die Systempartei SPÖVP (samt grünen Feigenblättchen) per Wahlzettel faktisch nicht mehr eliminierbar ist.

    Wer heute jung ist, dem kann man nur mehr raten: auswandern (solange er das ohne faktische Vermögenskonfiskation noch darf). Die Alternativen dazu sind leider überschaubar — nämlich:

    1. mit Kalaschnikow & Co. ins Parlament zu eilen — das ist erstens durch das StGB verboten und außerdem völlig sinnlos! Für jeden von diesen Politruks warten schon zehn systemtreue Apparatschiks in der Warteschleife ...
    Für irgendwelche Hohlköpfe aus Justiz & Polizei dazugesagt: nein, das ist ausdrücklich kein Aufruf zu Gewaltanwendung, sondern bloß ein hypothetisches Szenario, wie es sich leider in der Geschichte Österreichs freilich schon ereignet hat. 
    Und außerdem gibt es noch

    2. man zocke zurück ab, wie und wo es geht. Man reduziere seinen Arbeitseinsatz und lebe von Sozialhilfe und öffentlichen Zuschüssen, wo man sie nur kriegen kann. Ja, das ist für einen Menschen mit Eigenverantwortung und Charakter nicht ganz leicht. Aber, Hand aufs Herz: wer sich solchen machtgeilen Arschlöchern gegenübersieht, der braucht in den Methoden seiner Verteidigung nicht wählerisch zu sein.

    Schön sprechen und staatstragend denken war einmal! Unsere Staatsgangster sollen zur Kenntnis nehmen: der Bevölkerung auf den Kopf scheißen geht nur eine Zeitlang gut. Aber Scheiße verreiben — gar nicht! Und irgendwann wird auch der postengeilste Politruk und der größenwahnsinnigste Bürokrat erkennen müssen, daß er Kassabons nicht fressen, und auf Kosten einer verarmten und demotivierten Bevölkerung nicht leben kann. Und spätestens dann braucht er sich wegen Punkt 1. keine Sorgen zu machen ...

    Und lesen dürfte sie auch können ...

    Was läßt sich schon gegen eine Bikini-Blondine an der Kalifornischen Küste einwenden? Außer, man ist sittenstrenger Muselmane und hofft auf 72 Jungfrauen (oder so) im Paradies ...


    Die Bücher und Zeitschriftenbände, die sie um sich malerisch drapiert hat, deuten auf ein Studium der Kunstgeschichte — also hat die junge Dame vielleicht nicht bloß blonde Haare am, sondern auch etwas Hirn im Kopf. Apropos »blonde Haare am Kopf« — hier noch ein paar Photos. Man kann sich ja nicht immer mit Politik, Wirtschaft und Geschichte beschäftigen ...




    Oooops, die letzte trägt ja keinen Bikini! Na und? Wir nehmen sie auch ohne ...

    Montag, 18. Mai 2015

    Die Diktatur wird in EUropa salonfähig II

    Ökonom will Bargeld abschaffen


    Bild: (c) EPA (Karl-Josef Hildenbrand) 
    Der deutsche Wirtschaftsweise Peter Bofinger nennt Münzen und Scheine einen "Anachronismus".
     (Die Presse)
    Hamburg. Der „Krieg gegen das Bargeld“, wie „Die Presse“ in der Samstagsausgabe titelte, fand am Wochenende auch in deutschen Medien einen prominenten Kämpfer. Der deutsche Wirtschaftsweise Peter Bofinger hält nämlich eine Abschaffung des Bargelds für sinnvoll. „Bei den heutigen technischen Möglichkeiten sind Münzen und Geldscheine tatsächlich ein Anachronismus“, sagte der Wirtschaftswissenschaftler dem „Spiegel“. Bargeld erschwere den Zahlungsverkehr „ungemein“, erklärte er.
    (Hier weiterlesen)
    Na klar! Münzen und Geldscheine sind ebenso ein »Anachronismus« in unserer Brave New World, wie das Fernmeldegeheimnis, wie das Recht auf Eigentum, wie die Freiheit der Meinungsäußerung. Nicht hilfreich, sozusagen, für unsere Staatsverbrecher!

    Wer Bargeld verbieten möchte, will damit gläserne Untertanen (bitte nicht: »gläserne Bürger«, denn »Bürger« sind das dann längst nicht mehr!) schaffen, die von den jeweiligen Machthabern nach Belieben bespitzelt, enteignet und kriminalisiert werden können. Sorry — aber das hätten wir auch unter Hitler oder Stalin haben können, dazu braucht es keine Alibiveranstaltung »Demokratie«! Worum es dabei wirklich geht, wird von Prof. Dilger auf den Punkt gebracht:
    Vorgeschoben wird als Argumente, ohne Bargeld “könnten die Märkte für Schwarzarbeit und Drogen ausgetrocknet werden.” Doch der Entzug von Bargeld würde keinen Drogenabhängigen heilen. Drogen und Schwarzarbeit lassen sich auch anders bezahlen. Vor allem sprechen Missbrauchsmöglichkeiten nicht gegen ansonsten sehr sinnvolle Dinge, zu denen auch das Bargeld gehört. 
     
    Gerade bei kleineren Geschäften sind die Transaktionskosten mit Bargeld geringer. Ich möchte nicht noch länger im Supermarkt anstehen, wenn zukünftig jeder mit Karte bezahlen muss. Wenn die Datenleitungen nicht stehen, gibt es dann gar keine Zahlungsmöglichkeit mehr. Für private Geschäfte untereinander müsste sich jeder Haushalt Lesegeräte für ec- und Kreditkarten zulegen etc. Außerdem werden wir alle zu gläsernen Bürgern, wenn Banken und Staaten alle Zahlungen oder sogar jeden einzelnen gekauften Gegenstand nachvollziehen und beliebig lange speichern können.

    In Wirklichkeit geht es Herrn Bofinger aber um etwas anderes, was fast noch schlimmer ist: Ohne Bargeld “hätten es die Notenbanken einfacher, ihre Geldpolitik durchzusetzen.” Im Klartext geht es darum, auch jedem Bürger mit negativen Zinsen das Geld vom Konto ziehen zu können.
    (Hier weiterlesen
    Mit einem Wort: Wollt ihr die totale Überwachung? Wollt ihr sie totaler und radikaler als ihr sie euch jetzt vorstellen könnt? Und die Hirnlosigkeit der vorgeschobenen Begründung verschlägt einem fast den Atem:
    Wichtiger sei aber noch, dass eine Abschaffung des Bargelds „die Märkte für Schwarzarbeit und Drogen“ austrocknen würde, sagte Bofinger.
    Da kann man nur mit dem Presse-Poster »alabamier« replizieren:
    haha ;-)) hammergeil

    verbieten wir einfach das tauschmittel (geld) dann gibt es keinen schwarzmark mehr

    verbieten wir einfach milch, dann gibt es keine kuehe mehr oder so aehnlich!?

    und links geht die sonne auf und rechts geht sie wieder unter. und das universum kreist um die flache erde, von der man wenn man zuweit nach westen segelt, runterfallen kann in das schwarze absolute nichts, ohne sauerstoff
    Aber man braucht sich diese Visage ja nur anzusehen: ein kleiner, magensaurer Besserwisser schaut uns da verkniffen entgegen, 100% humorbereinigt, stets einsatzwillig, ein devoter Diener seiner Machteliten. »Von des Gedankens Blässe angekränkelt« wäre schon zu viel gesagt — denn so jemand hat keine Gedanken (nicht einmal blasse), sondern nur das Bestreben, in Sinne seiner Auftraggeber zu »funktionieren«.


    Kurze Frage: warum diesen angeblichen »Wirtschaftsweisen« nicht einfach ins Winkerl stellen und mit einem Katzendreck-Shitstorm zuscheißen?

    Heute vor 450 Jahren

    ... also am 18. Mai 1565, begann mit der Sichtung der türkischen Besatzungsflotte die »Belagerung von Malta«, die von den Türken am 8. September desselben Jahres erebnislos abgebrochen wurde.

    Bis heute heißt die Hauptstadt der Inselrepublik »La Valetta« — nach dem heldenmütigen Großmeister des Malteserordens, Jean de la Valette, der die belagerten Malteser-Ritter anführte. 

    Wikipedia schildert die Belagerungskämpfe in einem überaus lesenswerten Artikel, dessen Abschnitt »Resultat« kurz zitiert sei:
    Die Belagerung Maltas war für die Osmanen äußerst verlustreich. Von den circa 40.000 beteiligten osmanischen Soldaten wurden 24.000 getötet, 10.000 verwundet oder durch Krankheiten ge- schwächt und etwa 1000 von den Maltesern gefangengenommen. Nach 1565 unternahmen die Osmanen keinen weiteren Versuch mehr, Malta zu erobern. Durch die Behauptung Maltas wurde die Position der Osmanen im westlichen Mittelmeer geschwächt, eine Entwicklung, die sich durch die Seeschlacht von Lepanto 1571 verschärfte.

    Auf maltesischer Seite starben von den 17.350 Mann (Ordenskämpfer und Entsatzheer zusammengerechnet) etwa 10.300 Mann. 1300 Menschen wurden verwundet. Zuletzt war Malta nur noch von 600 Mann verteidigt worden.

    In den Jahren nach der osmanischen Belagerung bauten die Malteser die Befestigungsanlagen der Insel stark aus. Westlich des Forts St. Elmo auf dem Monte Sciberras wurde eine weitere Festungsstadt errichtet, die zu Ehren des siegreichen Großmeisters Valletta genannt wurde. Sie löste bald darauf Mdina als Hauptstadt ab. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts war Malta die am stärksten befestigte Insel des Mittelmeeres. Die Festungsanlagen sind bis heute fast vollständig erhalten und sind wohl mit die großartigsten und beeindruckendsten Festungsbauten der Welt. Allein die landeinwärts liegenden Bastionen von Valetta erheben sich teilweise fast 30 Meter über dem Festungsgraben, besonders eindrucksvoll zu erkennen, wenn man dies vom Haupthafen, also von Meeresspiegelniveau aus, in Augenschein nimmt.
    La Valleta wurde einige Jahre nach dem Tod des Namensgebers, der den Grundstein für ihre Errichtung gelegt hatte, fertiggestellt. Seine Gebeine wurden in die dem Heiligen Johannes dem Täufer geweihte Co-Kathredrale der Stadt übertragen und ruhen hier unter einem Grabmal mit der Inschrift:

    »Er war der Schutzschild Europas«


    Sonntag, 17. Mai 2015

    Keszler positiv

    Und zwar mit HIV. Was angesichts des penetranten Engagements dieses Herrn für das Wahre, Schöne und Gute, also den Life-Ball, von LePenseur von Anfang an vermutet worden war. »DiePresse« informiert uns darüber — ganz randgruppenadäquat — einfühlsam:
    Den emotionalen Höhepunkt der Eröffnung übernahm der Life Ball-Gründer heuer selbst. Mit dünner Stimme erzählte Gery Keszler in seiner Ansprache am Rathausplatz zuerst von einem Freund, der erst kürzlich unerwartet dem HI-Virus erlag. "Den goldenen Life Ball widme ich dir, Horstl!", so Keszler unter Tränen. Danach outete er sich selbst als HIV-positiv. "Ich war einer der ersten in Österreich, der sich mit Aids infiziert hat", sagte Kezsler. Die Entscheidung, dies nach all den Jahren öffentlich zu machen, fiel ihm sichtlich schwer. Es gehe ihm aber gut mit seiner Krankheit. Und: "Ich will den Betroffenen Mut machen." Am Ende seiner Rede fing er sich wieder und schloss zuversichtlich: "Ein großes Ja zum Life Ball!"
    (Hier weiterlesen)
    Nun liegt es LePenseur fern, über die persönliche Tragik einer unheilbaren Erkrankung billige Witze zu reißen. Dennoch: auf diese Weise sein eigenes Schicksal aufs Tablett einer Eröffnungsshow zu legen, ist tadelnswert. Denn der Life-Ball ist eine Veranstaltung, für die die Gäste eine Menge Geld fürs Ticket hinlegen mußten, und es ist höchst unfair und unprofessionell, ihnen mittendrin die Stimmung zu verhageln. Wenn Keszler solche Mitteilungen machen zu müssen meint, wäre hierfür bei der Abschluß-Pressekonferenz, wenn über das Reinergebnis des Events berichtet wird und naturgemäß die Fragen nach dem nächsten Life-Ball gestellt werden, das wohl geeeignetere Forum gewesen.

    À propos: das Reinergebnis dieses Riesenevents, welches dann — wenigstens wird uns das so gesagt — für edle Projekte auf dem Gebiet der AIDS-Vermeidung etc. ausgeschüttet wird, war all die Jahre hindurch ... ähem ... überschaubar im Verhältnis zu dem Mega-Aufwand, der da getrieben wird. Irgendwie beschleicht einen das Gefühl, daß sich hier eine linke Gutmenschen-Schickeria darin gefällt, quasi eine ihren Gesellschaftsutopien genehmere Konkurrenzveranstaltung zum Opernball so pompös wie nur möglich aufzublasen — und unter dem Vorwand der »Charity« einfach mal richtig die linke Sau rauszulassen, einstmals recht ungustiös tuntig und auf Drag-Queen, mittlerweile (auch Bobos werden älter!) schon fast saturiert kulinarisch und (talmi-)kultiviert angehaucht.

    Das Ziel ist das selbe geblieben: man will suggerieren, daß Homosexualität »eh ganz normal« ist. Daß diese — näherhin: die (insbes. passiv) betriebene Variante ungeschützten Analverkehrs — jedoch mit vergleichsweise exorbitant höheren HIV-Indizenzraten verbunden ist, wird dabei dezent ausgeblendet, denn es paßt nicht ins Bild der hedonistischen Gay-Society. Herr Keszler könnte davon berichten, wie es wirklich war. Nicht in der Eröffnungsrede, aber irgendwann bei den von ihm doch sonst so zahlreich abgegebenen Wortspenden. Und er könnte dabei erwähnen, daß er keineswegs »sich mit Aids infiziert hat« — sondern daß er von einem Anderen damit infiziert wurde.

    Denn AIDS ist noch immer nicht — war es nie, und wird es nie sein — eine Krankheit, die »man bekommt«*). Sondern eine, die man sich holt! Nämlich durch eigenes, unbesonnenes Zutun — etwa vergleichbar mit betrunken verunfallenden Autofahrern. 

    Nur daß für das Schicksal der letzteren keine gutmenschliche Lobby sich aufmacht, einen Charity-Ball zu organisieren ...


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    *) von den paar tragischerweise durch infektiöse Blutkonserven etc. Erkankten einmal abgesehen ...


    P.S.: daß »DiePresse« unter diesem Artikel die Möglichkeit zu Leserkommentaren erst gar nicht freigeschaltet hat, goes without saying ...