Sonntag, 9. März 2025

Das Standard-"Einser-Kast'l"

von LePenseur
 
 
... also dessen tägliche Kolumne auf Seite 1, der Tummelplatz linker und gutmenschlicher Banalitäten und Bissigkeiten, mit denen RAU alias Hans Rauscher, dessen Charakter exakt dem Bild entspricht, das Wikipedia von ihm bereitstellt, die Leser*_x (umfassend zu gendern ist hier wohl Pflicht!) beglückt, glänzt in der aktuellen Wochenend-Ausgabe wieder durch besondere Originalität: Nazi-Maler und Präsident ist es übertitelt und beschäftigt sich mit dem Maler Prof. Rudolf Eisenmenger. Zitate gefällig?
Auch ein bekannter Künstler, glühender Nazi, Lieblingsmaler des "Führers" und in der NS-Zeit Chef des Künstlerhauses, durfte nach 1945 bald wieder werken.
Man glaubt es kaum! Ein "bekannter Künstler" (RAU schreibt ja nicht "glühender Künstler und bekannter Nazi", sondern umgekehrt) darf nach 1945 wieder werken? ... also ein Skandal ist das! Solch entartete Nazi-Künster, auch wenn sie bekannt sind, müssen in einem demokratischen Rechtsstaat lebenslänglich erhalten. Nämlich BERUFSVERBOT: denn nur so ist unserer Demokratie, unserem Rechtsstaat Genüge getan! Etwaige Ähnlichkeiten mit dem Vorgehen der Nazis gegen andersdenkende (auch auch nur anders gedacht habende) Künstler sind selbstverständlich unbeabsichtigt und rein zufällig, nicht wahr? 
 
Kleine Anmerkung: bisher dachte ich immer, der "Meister des deutschen Schamhaares", Prof. Adolf Ziegler, sei Hitlers Lieblingsmaler und besonderer Günstling gewesen (er war ja immerhin für die Verbannung "entarteter Kunst" aus deutschen Museen zuständig und Präsident der Reichskunstkammer, eine Ranghöhe, von der der "glühende Nazi" Eisenmenger bis 1945 nur hätte träumen können ...). Und noch eine kleine Anmerkung: wie "glühend" war ein Nazi, der erst zum 28. Februar 1933, Mitgliedsnummer 1.457.641, der NSDAP beitrat? Da haben immerhin 1.457.640 schon vorher "geglüht". Sorry, Herr Rauscher: "Glühende Nazis" sahen wohl anders aus! Und auch alles, was der in antifantischer Accuratesse detailreich berichtende Wikipedia-Artikel ausbreitet, reicht höchstens für einen eher kleinen Mitläufer. Wenn das also schon unter "glühend" fiele, dann müßte man Schostakowitsch (z.B. wegen der Leningrader Symphonie) als "glühenden Stalinisten" bezeichen (wobei dieser es immerhin zum Sowjet-Abgeordneten brachte!) ... aber sonst geht's noch gut, Herr Rauscher?! Doch weiter im Text ...
Dieser Prof. Rudolf Eisenmenger durfte sogar den eisernen Vorhang der wiederhergestellten Wiener Staatsoper gestalten.
"Ja, dürfen's denn das?", um des Kaisers Ferdinand, des Gütigen, fassungslosen Ausspruch bei der 1848er-Revolution zu zitieren ... doch nicht genug der Skandale!
1957 erhielt er das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst", 1973 das Große Silberne Ehren-zeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
Das schlägt ja dem Faß den Boden aus! Orden kriegt dieser glühende (oder vielleicht auch nur bescheiden glosende) Nazi also auch noch!! Frechheit!!! Tja, Herr Rauscher: ein Detail ist Ihnen offenbar durch den antifantischen Schaum vor dem Mund leider entgangen: wie kriegt man solchen Orden denn? Hat die sich der glühende Nazi einfach angeeignet? Nein: die werden verliehen, und zwar gewöhnlich auf Vorschlag des zuständigen Bundesministers (damals also: Unterrrichtsministers) durch den Herrn Bundespräsidenten. Wer war 1957 Unterrichtsminister: Drimmel, ein ÖVPler. Wer war Bundespräsident: Adolf Schärf, ein SPÖler. Der nicht nur mit Hitler den Geburtstag teilte, sondern für den beim Wahlkampf für seine erste Amtsperiode der Propagandavers "Wer einmal schon für Adolf war, der wählt ihn auch in diesem Jahr!" gereimt wurde (wobei Schärf unter den Nazis eine Zeit lang aus politischen Gründen inhaftiert war, nicht unpikant!) ...

Und wer war 1974 Bundespräsident und Unterrichtsminister? Zwei SPÖler, nämlich Jonas und Sinowatz. Aber jetzt kommt's!
Und er [Eisenmenger] durfte ein vier Meter breites Wandgemälde ins Zimmer des Präsidenten des Nationalrats klotzen.
Man bedenke: glühende Nazis kleckern nicht, sondern "klotzen". RAU's feine sprachliche Klinge ist höchst bewundernswert!
Dieses Gemälde blieb die meiste Zeit verdeckt (wie seit 1992 der Staatsopern-Vorhang). Nun hat es der Präsident des Nationalrats, Walter Rosenkranz (FPÖ), schlagender Burschenschafter, wieder aus der braunen Dunkelheit hervorgeholt und lässt sich mit illustren Gästen davor fotografieren. Eine große Tradition wird wiederbelebt.
Man nehme zur Kenntnis: der von schwarzen und roten Politikern mit Ehrenzeichen bedachte Künstler ist ein verachtenswerter Geselle, dessen Werke, wenn schon nicht vernichtet, so doch wenigstens durch Verdeckung unsichtbar zu machen sind, wogegen Politiker, die ihn für sein Werk auszeichneten, natürlich lupenreine Lichtgestalten sind, zumal sie den beiden tragenden Parteien der derzeitigen Koalitionsregierung angehörten, die am bisherigen System der üppigen Medienbestechung festhalten will, statt sie, wie von Kickl (FPÖ) beabsichtigt, abzuschaffen. Welch letzteres vielleicht auch für Herrn Rauscher mit pekuniären Verlusten verbunden wäre? Deshalb sind die roten und schwarzen Politiker, die Eisenmenger auszeichneten und mit Aufträgen bedachten, in der Kolumne fein säuberlich ausgespart, aber der Nationalratspräsident, der sich in seinem (!) Arbeitszimmer vor einem Werk Eisenmengers fotografieren läßt, wird mit schäbigen Insinuationen über "braune Dunkelheit" etc. niedergemacht.

Jetzt werden sich vielleicht manche Leser unseres Blogs fragen, warum ich einer mediokren Erscheinung wie dem Kolumnisten einer von Steuergeldern alimentierten Linkspostille überhaupt einen Artikel widme. Ganz einfach: weil diese Sorte von gratismutiger linker Journaille einfach zum Kotzen finde. Und derlei Gestalten mit der wahrlich unverdienten Gnade der späten Geburt nicht zu glauben brauchen, daß sie den Anstand mit dem großen Löffel gefressen haben und über andere, deren Lebensdaten unglücklicher fielen, hämisch zu Gericht sitzen können, weil man damit gleichzeitig einen unliebsamen Nationalratspräsidenten anpatzen kann.
 
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P.S.: der "glühende Stalinist" Schostakowitsch erhielt vom Bundespräsidenten übrigens exakt die gleichen Ehrenzeichen verliehen (nur in umgekehrter Reihenfolge) wie der "glühende Nazi" Eisenmenger. Da sich im August der Todestag des sowjetischen Komponisten zum 50. Male jährt, gehe ich doch davon aus, am 9. August im "Einser-Kast'l" eine ähnlich hämische Suada von RAU über den glühenden Stalinisten Schostakowitsch zu lesen. Oder versagt der RAU'sche Gratismut, einen Sowjet-Kommunisten anzupatzen, angesichts eines für "Kunst, Kultur, Medien und Sport" zuständigen Vizekanzlers und SPÖ-Vorsitzenden Babler, der sich als Marxist sieht? Man will doch die Hand, die einen füttert, nicht beißen, Herr Rauscher ...?

2 Kommentare:

  1. Die Roten Ra**en sind überall am wühlen und am rauben.
    Man hat vergessen, daß diese bereits nach dem 1. WK übers Land zogen und Bauerhöfe ausplünderten. Die Regierung sah dem Treiben hilflos zu. Fast wie heute:
    www.youtube.com/watch?v=aixIjKIDQEc

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  2. Cher (chère?) Anonym,

    Sie gehen haarscharf am Rande einer Löschung wegen eklatanten off-topic-Kommentars spazieren ...

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