Samstag, 18. April 2020

Fußnoten zum Samstag

von Fragolin

Die FDP hat den Ernst der Lage erkannt und fordert nun energisch, dass sich die Bundesregierung Deutschlands wieder den wirklich drängenden Problemen zuwendet, anstatt ständig Virusbekämpfer und Mundnasenbeschützer zu spielen: Nachdem immer noch diskriminierend und honoausgrenzend auf den Steuererklärungsformularen für Ehepaare die sexistischen Hetzbegriffe „Ehemann“ und „Ehefrau“ zu finden sind, was gleichgeschlechtliche Paare besonders in liberalen Kreisen offenbar ziemlich ratlos zurücklässt, sehen die Gerechtigkeitskämpfer der FDP jetzt dringendsten Handlungsbedarf gegeben, diese ausgrenzende Formulierung durch die tolerante, weltoffene und allumfassende Bezeichnung „Person A“ und „Person B“ zu ersetzen.
Wobei – da die Buchstaben A und B im Alphabet wieder die Klassifizierung in „Alpha-Person“ und „Beta-Person“ vornehmen, finde ich die Gefahr sehr groß, dass patriarchalische weiße Männer sich selbstherrlich als „Person A“ eintragen, während sie ihr unterdrücktes und diskriminiertes Weibchen dreist unter „Person B“ verbuchen. Also sollte sich diese diskriminierende Unterteilung der Ehepaare in die dominante Alpha-Person und das devote Beta-Persönchen durchsetzen, muss dringend „nachgeschärft“ werden!
Ich hoffe, die Grünen nehmen sich dieses Themas an.
Dann sind wenigstens alle beide unwichtigste Parteien Deutschlands eine Weile beschäftigt.
Und auch die Schwulen und Lesben zahlen dann freudig jubelnd die bald saftig erhöhten Steuern, um die neuen Billionenschulden im Kielwasser der Corona-Wirtschaftsbereinigung zu bedienen.

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Die EU, sie lebe hoch! Hoch! Hoch!, wurde von einem weisheitsgetränkten Inspirationsblitz getroffen und kam zu der bahnbrechenden Erkenntnis, dass das Österreichische Budget für dieses Jahr „nicht mehr realistisch“ sein könnte, da ja gerade eine Pandemie ausgerufen wurde und in deren Kielwasser ein massives „Retten“ von Großkonzernen und ganzen Industriesparten um fast unbegrenzte Phantastilliarden stattfindet. Doch in der gleichen Sekunde, als diese Erkenntnis einen Brüsseler Ärmelschoner durchfuhr, setzte sofort der Beamtenreflex ein: Vurschrift is Vurschrift! Und so fordern die Weströmischen Beamten vom Stuhle des Karolinger Erbhofes itzt und weisiglich von der ostalpinen Provinzgauen ein sofortiges Neuberechnen eines nun stimmigen Budgets für dieses Jahr, um argusäugig darüber wachen zu können, ob auch wirklich die Stabilitätskriterien des Euro eingehalten werden und man keine Strafen verhängen muss.

Wie soll ein Budget nachberechnet werden, wenn noch gar nicht absehbar ist, welche Maßnahmen für welche Dauer aufrecht bleiben, was die kosten, welche Hilfen noch nötig werden, ob es wieder zu einer Verschärfung kommen kann, ob es eine zweite Corona-Welle oder gar eine Mutation zu einem wirklich gefährlichen Virus gibt... die Obergescheiten in Brüssel sollten wohl besser einen toten Vogel ausweiden und sich die Zahlen aus den Eingeweiden orakeln lassen wie im Mittelalter. Dürfte momentan die treffsicherste Methode sein.

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Angesichts aktueller Lieferengpässe fordert die österreichische Apothekervereinigung, die Produktion von Medikamenten wieder zurück nach Europa zu verlagern. Die Abhängigkeit von asiatischen Ländern müsse unbedingt reduziert werden, um die Versorgung zu gewährleisten.“
Da bin ich ganz dafür. Denn es drohen massive Lieferengpässe, weil unsere verlängerte Werkbank gerade mitbekommen hat, dass sie bei höherem Eigenbedarf durchaus mal Lieferungen aussetzen können. Hier geht es nicht um billiges Plasikspielzeug oder ähnliches Geraffel sondern lebensnotwendige Medikamente.
Das Blöde ist nur: die Medikamente sollen so billig wie möglich sein und werden von den Krankenkassen nur noch bezuschusst, wenn sie vom nachweislichen Billigstbieter kommen, und außerdem klingt das inzwischen wie Trump, der für seine Wünsche, die Produktion von strategisch wichtigen und auch Arbeitsplätze sichernden Produkten zurück in die Staaten zu holen, von unseren europäischen Hochmoral-Eliten als irrer nationalistischer Kleingeist gegeißelt wurde. Kommt irgendwie blöd, wenn Trump das Abnabeln von der sonst ja so verhassten Globalisierung propagiert und man plötzlich mit dem gleichen Denken um die Ecke kommt.
Da muss man sich dann fragen, ob sich entweder unsere eigenen Leute immer mehr zu Trumpschen Nationalisten faschistisieren oder ob Trump vielleicht doch gar nicht so falsch gelegen hat mit seiner Strategie der Autarkie. Vielleicht war es mehr irres Handeln, sich in die Abhängigkeit anderer zu begeben als sich aus dieser Abhängigkeit zu lösen?

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