Unter diesem Motto scheinen die weitweit
konzertierten Aktionen gegen das »unkontrollierte« Internet und seine
durch keine »Professionalität« gefilterte Meinungsvielfalt und
Aktualität an Fahrt zu gewinnen. Im Blog »Mit elektrischer Feder« wird
das in einem vorzüglichen Artikel unter dem enthüllend-doppelsinnigen
Titel »
Der rechte Vorwand« vor Augen geführt:
Es
scheint als wäre die politische Klasse und ihre Claqueure wild
entschlossen ihren verlorenen Anspruch auf die exklusive Verbreitung
ihrer Meinung im öffentlichen Raum mit juristischen Mitteln
wiederherzustellen. Die Kampagne um die Sperrung von Internetseiten mit
kinderpornografischen Inhalten entpuppt sich als das, was ihre Gegner
von Beginn an vermutet hatten: als Torbrecher für ganz andere
Begehrlichkeiten. Hier geht es im Grunde auch nicht gegen „rechts“ oder
kleine grüne Männchen, hier geht es um dass, was der Autor dieses
Kommentars, Ulrich Clauß, an andrer Stelle monierte: Der Verlust der
Deutungshoheit der klassischen Medien.
Das
ist's in Wahrheit! Wo kämen wir denn hin, wenn Krethi & Plethi so
einfach ihre Meinung äußern dürften, ohne in das Netzwerk der erlaubten
Ansichten »eingebunden« zu sein?! Einfach so über was berichten (oder es
gar bewerten!), ohne zuvor bei der Zensurbehörde submissest um gnädige
Zustimmungserteilung eingekommen zu sein, ob's denn auch genehm sei, die
geäußerte Ansicht zu vertreten!
Denn natürlich
herrscht in unserer Demokratie Meinungsfreiheit für alle Meinungen, die
den Meinungsmachern in den Kram passen — und andere Meinungen, Hand aufs
Herz, muß es doch gar nicht geben ... oder wollen Sie etwa für Kinderpornographie und Neonazis eintreten? Na, also ...
So
schnell das Internet das Deutungsmonopol der — größtenteil linken —
Medienmacher aufge-brochen hat, so schnell wird die Freiheit dieses
Mediums auch abgebrochen sein, indem jede unbotmäßige Äußerung mit
Hausdurchsuchung und Beschlagnahmung von Computern sanktioniert wird.
Selbstmurmeld nur zur Beweissicherung und nur in streng
rechtsstaatlichen Verfahren. So, wie ja auch die Angeklagten vor dem
Volksgerichtshof ihre Strafverteidiger haben durften. So viel faires
Verfahren muß einfach sein ...
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Manchmal beschleicht LePenseur der
Verdacht, mit seinem Blog eine Zeitschleife begleitet zu haben. Dieser
Artikel ist heute mindestens so aktuell wie vor zehn Jahren ...
Komisch, anlässlich des arabischen Frühlings hat man genau das gefeiert. Hat gefeiert, dass sich das Volk via Internet eine eigene Meinung gebildet hat, die Despoten verjagd und äh, ja, was eigentlich erreicht hat? Neue Despoten an deren Stelle gesetzt hat?
AntwortenLöschenWie sagt ein Arbeitkollege immer so schön - die Summe der Nachteile bleibt gleich. (George Orwell, der Autor der Animal Farm, war offensichtlich ein Prophet!)
Hier bei uns sind Informationen wenigstens noch so frei, dass man die erfrischenden Lästermäuler dieses Blogs lesen kann und die Menschen am Beispiel der im Sinkflug befindlichen SPD mittlerweile, auch hier sei dem Internet Dank, erkennen können, was für einen Blödsinn sie da wählen bzw. gewählt haben.
Während früher im Ruhrgebiet vielfach nur aus Tradition und Klassenbewustsein die SPD gewählt wurde denken und informieren sich die Menschen heute offensichtlich.
Die Gefahr hat die SPD übrigens bereits in der vor Internet Zeit gesehen: Im Bundesland Nordrhein - Westfalen, früher wegen des roten Ruhrgebietes gern mal als Herzkammer der Sozialdemokratie bezeichnet, hat man vor Jahrzehnten ein Landesrundfunkgesetz geschaffen, dass allenfalls Lokalradios unter dem Dach des knallroten WDR´s erlaubt.
Entsprechend waren die Wahlergebnisse lange Zeit, der Niedergang begann auch hier mit dem freien Zugang zu Informationen.
Das Land wird mittlerweile schwarz regiert, naja was heute so schwarz bedeutet.
Dass die Menschen sich heute aus weit mehr Quellen Informieren können als früher, so ganz verstanden haben es die WDR Redakteure noch nicht.
Die strahlen weiterhin unverdrossen ihre Propaganda aus und ich z.b. verzichte mittlerweile oft genug sogar auf deren Verkehrshinweise und schalte sogar im Auto ab.
Lieber im Stau stehen als gehirngewaschen.