von Fragolin
Sie können es nicht lassen.
Auch kurz vor der Wahl fällt den Sozen, die bisher durch eine
konsequente Abwesenheit eines inhaltsbefüllten Wahlporgrammes
aufgefallen sind, wieder nichts anderes ein als durch Neidbefeuerung
eine
Sondersteuer einführen zu wollen. Sie werden ihrem Ruf
einmal mehr vollkommen gerecht, nichts anderes zu können als anderen
Leuten noch mehr Geld aus der Tasche zu pressen. Sozialisten sind
eine Art Schmarotzer, so etwas wie Blutegel, die, wenn sie sich allzu
stark vermehren oder zu groß werden, ihren Wirtschaftswirt komplett
blutleer pumpen.
Erstens: Erbschaftssteuer. Man
rechnet sich die Milliarden aus, die man daran verdient, dass reiche
Leute sterben. Dass den Sozen kein Grund zum Abkassieren zu makaber
ist, auch Leichenfledderei, ist bekannt. Dass sie zu blöd sind zum
Rechnen, auch. Denn wenn sie wirklich mit 25% bis 35% auf das bereits
mehrfach versteuerte Gesamtvermögen (also auch auf Infrastruktur und
Produktionsmittel, was die Übergabe von Unternehmen endgültig
abwürgt, aber die Roten hassen Unternehmer so abgrundtief, dass sie
gerne alle Unternehmen zerschlagen würden, ohne zu begreifen, dass
sie dann niemanden mehr zum Aussaugen hätten) zugreifen, werden
Vermögende eben vor dem Ableben entweder ihren Wohnsitz dahin
verlagern, wo der Staat nicht voller Neid und Gier zugreift, oder das
Vermögen eben über Stiftungen oder ähnliche Konstrukte dem Zugriff
des Fiskus entziehen. Aus den erwarteten Milliarden wird nichts
werden, aber aus der Abwanderung Vermögender. Die Schweiz wird es
freuen, unsere Sozen werden brüllen – und wiedermal über etwas,
was sie selbst verbockt haben.
Zweitens: Vermögenssteuer. Man
will ja nicht immer warten, bis der Vermögende ins Gras beißt,
besser wäre, schon zu Lebzeiten abzugreifen. Man will ja bescheiden
sein und nur ein Prozent mitnaschen, aber zum Einen wurde auch hier,
als das Vermögen verdient wurde, bereits die Einkommensteuer
bezahlt, und das sehr wahrscheinlich mit dem Spitzensteuersatz, und
zum Anderen hat auch die Einkommensteuer vor 150 Jahren mal mit einem
Prozent angefangen, und wohin die Gier führt, wenn man einmal die
Hand in die Tasche stecken kann, sehen wir heute. Aus einem Prozent
wurden fünf, dann zwanzig, dann fünfzig… Außerdem mag heute eine
Million eine Menge Geld sein, die Sozen wollen ja nur „die Reichen“
abzocken, aber es bedarf nur eines kleinen Inflationsschubes durch
eine Finanzkrise (und da steht uns noch einiges bevor), und schon
wird die eh schon bestehende Steuer ruckzuck vervielfacht und trifft
bereits bescheidensten Wohlstand.
Was für die Roten „Superreiche“
sind konnte man ja bei ihrem Furor gegen den Familienbonus mehr als
deutlich sehen: Obwohl der nur den Einstiegsbetrag anhebt, also
Arbeiter und Angestellte mit Kindern betrifft, die zwischen 1.200 und
2.500 Euro Nettogehalt beziehen, tobten die Roten, das wäre ein
typisches ÖVP-Geschenk an die Superreichen. Wer Arbeiter mit einem
Jahreseinkommen um die 15.000 Euro bereits zu den Wohlhabenden und
Reichen zählt, der wird auch mit der Million nicht lange zufrieden
sein und die Grenze schnell nach unten biegen.
Mit wem sie das umsetzen wollen
muss auch noch herausgefunden werden. Für die Schwarzen ist das
Thema schlicht indiskutabel, bei den Blauen würde ich die Hand nicht
ins Feuer legen, die sind auch gerne sehr linkspopulistisch
umverteilend unterwegs, aber Rot-Blau wurde von beiden bereits
dezidiert abgelehnt, die Neos haben sich gerade damit abgeschossen,
dass sie Österreich in Brüssel anklagen, das kommt bei den Wählern
nicht wirklich gut an, und die Grünen werden auch nicht allzu stark
abschneiden. Das Schwammerl kann sich ab Oktober schon mal darauf
einrichten, wieder in den Gerichtssälen Österreichs daheim zu sein,
wenn er nicht gleich nach Venezuela auswandert.
Also, wer neue Steuern will,
höhere Abzocke und in Zeiten einer anbrechenden Rezession sowieso
drohende Unternehmensflucht, der muss SPÖ wählen. Wer das
ebensowenig will wie sperrangelweit offene Grenzen (wofür auch Grüne
und Neos stehen) und weitere ungeregelte Massenmigration über das
Mittelmeer und den Balkan, der sollte sich das überlegen mit dem
kreuz bei diesen Parteien.
Aber ich befürchte, dass im
Oktober eh Schwarz-Rot kommen wird, denn zu verlockend riechen die
Futtertröge der Macht und die FPÖ ist bei Weitem nicht so
geschwächt, wie es sich Ritter Kurz von seinem Koalitionsknappen
erwartet. Um das zu verhindern, müssten die Roten auf die
Einstellige kommen, und dafür haben sie noch zu viele alte Anhänger
und zu viele neu Importierte.
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