Sonntag, 11. November 2018

Heute vor fünfzig Jahren starb der Schriftsteller Richard Katz




... dessen auf diesem Blog bereits mit einem ausführlichen Artikel gedacht wurde. Vielleich für die »auf diesem Blog noch nicht so lange hier Seienden« ein Hinweis, einen ebenso vergessenen, wie höchst lesenswerten Autor zu entdecken:

Zur 125. Wiederkehr des Geburtstages

... eines heute nahezu ebenso vergessenen, wie seinerzeit vielgelesenen Schriftstellers, seien ein paar Absätze aus dem Vorwort seines Buches »Einsames Leben« — es zählt meines Erachtens zu seinen schönsten — an den Beginn dieses Gedenkens gestellt:
Als ich bei der Schachpartie saß, auf die sich mein geselliger Verkehr immer ruhiger beschränkt, drangen die heiligen Drei Könige ins Café. Ungestüm, denn sie froren an ihren baumwollenen Trikotbeinen. Hinter ihnen blies die reine Winterluft in unsere durchrauchte Wärme ...
Und der Autor beginnt, von dieser kurzen Szene in der Schachpartie aufgestört, nachzudenken, daß er in den letzten vier Jahren, in denen er im Schweizer Tessin, genauer: in bzw. bei Locarno, lebte (aus dem 1935 veröffentlichen Buch geht nicht hervor, daß dies der Hitlerei geschuldet war, und keineswegs freiwillig, oder aus bloß klima-tischen Gründen erfolgte!), immer müßiger geworden sei. Im ersten Jahr ein Buch und allwöchentlich ein Feuilleton, im zweiten nur ein Buch, im dritten nur mehr die Pläne zu einem — und nun: gar nichts mehr. Und im Hinansteigen zu seinem Haus sinniert der Autor ...

Ratschlag LePenseurs an seine geneigten Leser: den verlinkten Artikel lesen, und dann — vor allem — Richard Katz lesen! Bücher von ihm sind in fast jedem anständigen Antiquariat (und auf ZVAB, falls man zu faul ist, das nächste Antiquariat zu suchen) en masse vorrätig. Und seien Sie versichert: die Lektüre ist ebenso lohnend wie vergnüglich!

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