Donnerstag, 23. November 2017

Hanna-June und die Arschlöcher

von Fragolin

Im „Standard“, dem Fortschrittsorgan der Nationalen Linksfront, wird den rechtspopulistischen xenophoben Hetzern mal wieder ordentlich die tägliche Keule gezeigt und ein erfolgreiches Projekt in den höchsten Tönen bejubelt, wo in einem Wiener Kindergarten die lieben Kleinen in ihren 27 Muttersprachen kauderwelschen dürfen wie sie wollen und so spielerisch auch deutsch lernen könnten. Wenn sie wollen, denn sowas von einem Kind im progressiven Österreich zu verlangen wäre natürlich eine aus nationalistischem Hass geborene Folter.

Wir lernen Hanna-June kennen, die natürlich alles andere als ein Einzelfall ist und überglücklich, dass sie in ungarisch, englisch und deutsch reden darf, wo sie früher nur stumm dagesessen ist, weil alle deutsch geredet haben. Fällt jemandem auf, dass die doppelte Verwendung des Wortes „deutsch“ im vorigen Satz eine wichtige Frage aufwirft? Wenn die Kleine so gerne und gut deutsch spricht, warum hat sie dann nicht gesprochen, als deutsch gesprochen wurde, sondern erst, als ungarisch und englisch dazukamen? Ergibt das einen Sinn? Nein, ebensowenig wie die zufällige Häufung der Eigenschaften Migrant-nichtmuslimisch-nichttürkisch-mehrsprachig. Als ob das die Leute wären, mit denen es Probleme gibt. Hinterfotzig, nennt man sowas. Den angeblich rassistischen Ausländerhassern will man eine reinwürgen, indem man ein Beispiel konstruiert, das aber genau jenen entspricht, die die angeblich rassistischen Ausländerhasser eh akzeptieren, weil die angeblich rassistischen Ausländerhasser eben weder Rassisten sind noch Ausländer hassen sondern einfach Menschen sind, denen Systemfehler so gewaltig auf den Sack gehen, dass sie diese Systemfehler anprangern.

Aber das hatten wir ja auch vor ein paar Tagen bei dieser Geschichte mit dem „Shitstorm“ gegen einen FPÖ-Funktionär, der es wagte als einer von über 17.000 Leuten ein facebook-Posting zu teilen, auf dem Eltern vor einem Typen warnen, der jungen Frauen auf der Straße nachsteigt und sie belästigt. Mit Bild und dem Hinweis, dass es kein Österreicher sei. Was dort nicht stand, dass der ein Mädchenbelästiger sei, weil er kein Österreicher ist. Stand da nicht. Nein. Trotzdem tobten die pawlowschen geistigen Einzeller sofort los. Was dieser Blaue für ein mieses Rassistenschwein sei und jetzt kämen halt diese xenophoben Hetzer aus ihren Löchern gekrochen – was die in ihrem blinden Geifer (ich habe mir ein paar der hasstriefenden Postings im Rosa Blatt gegeben; also im umgekehrten Fall hätte es Verhetzungsanzeigen gehagelt) absolut nicht begreifen – in dem Posting wurde vor dem Typen nicht gewarnt, weil er Ausländer ist oder sonst irgend etwas spezifisch rassentypisches aufweist, sondern weil er Mädchen nachsteigt, die daraufhin Angst haben abends vom Bus oder Bahnhof allein heimgehen zu müssen.

Wenn ich einen Weißen ein Arschloch nenne, dann, weil er für mich ein Arschloch ist.
Wenn ich einen Schwarzen ein Arschloch nenne, dann, weil er für mich ein Arschloch ist.
Im ersten Fall wäre ich der Held der #metoo-Wichtigtuer, im zweiten Fall ein Rassist. Warum? Weil nicht ich der Rassist bin sondern die, die meine Bewertung anderer Menschen durch ihre eigene rassistische Brille betrachten! Diejenigen, die sich nicht vorstellen können, dass ich persönlich dieses Posting besorgter Eltern ebenso geteilt hätte, wenn das Arschloch Johannes hieße und seit Generationen im Dorf wohnt oder ein Mbambiki aus dem unteren Kongo ist. Ich nenne Arschlöcher Arschlöcher weil sie Arschlöcher sind, und Leute, die mich dafür einen Rassisten nennen, können sich gleich in die täglich länger werdende Reihe jener stellen, die sich diesen Stempel abholen wollen. Nur weil diese geistigen Flachwurzler es sich nicht vorstellen können, dass jemand einen Menschen nach seinen Handlungen bewertet und nicht nach seiner Hautfarbe oder Herkunft, soll ich ein Rassist sein? Nur weil die zu blöd sind, sich etwas anderes vorstellen zu können? Ihr könnt mich halten, für was ihr wollt, ihr Vollpfosten, ich halte euch ja auch für Arschlöcher. So sind wir quitt.


Beim Thema Arschlöcher: jetzt hat man ja, mehrere Monate und eine Wahl nach dem Geschehen, die hier schon vor einiger Zeit erwähnten Scharia-Jünger veröffentlicht, die der Meinung sind, in Österreich hätten sich Menschen so zu benehmen wie sie es für angebracht halten und oben-ohne-Schlampen müssten sowieso vergewaltigt werden. Jetzt hat man die offensichtlich mit eingeklemmter Kurznudel durch das Gebüsch streunenden Tugendwächter einkassiert, und siehe da, es sind alles „anerkannte Flüchtlinge“ aus Tschetschenien (Wovor „flüchten“ die da?) und Afghanistan. Also geschenkte Goldstückchen, die man auch nicht weiter behelligt, denn sie hatten es ja sicher nur gut gemeint und waren voller Liebe und Dankbarkeit, als sie den armen verirrten Kuffar auf den rechten Weg lenken wollten. Dass dieser das auch noch missversteht, ja, die höchstpersönlichen Rechte der traumatisierten Schutzerflehenden auch noch brutal mit Füßen tritt und sie filmt, das konnten die Engelchen ja nicht ahnen.
Mal sehen, wie hoch die Strafe wird. Für den Fotografen natürlich, der sein rechtswidriges und rassistisches Handyvideo online gestellt und damit das Gejohle der rechten Rassistenbrut befeuert hat. Man muss schon die Täter- und Opferrollen politisch korrekt verteilen...


Wie ich jetzt von Arschlöcher zur SPD schwenken soll, weiß ich auch nicht. Ach ja, Pöbel-Ralle Stegner hat sich gemeldet, das lassen wir gelten, wenn der Maas schon mal den Mund hält.
„Wir scheuen Neuwahlen nicht!“ hat ja Schulz, der Gottkanzleraspirant, kurz nach dem Untergang Jamaikas aus seiner Egoismusblase getönt, und ein paar Tage hat die Starre der Verzückung angehalten, die seine Genossen immer befällt, wenn er sein messianisches Gequake ertönen lässt, doch dann hat ihnen wohl irgendwer aus irgend einem Sink-Tank, oder wie das bei den Rote heißt, die aktuellen Umfragewerte und die Wahrscheinlichkeit weiterer Stimmenverluste bei neuerlichen Wahlen erläutert. Und die Scheu vor Wahlen ist erwacht. Denn plötzlich kann sich Ralle Stegner, der bekannte geistige Brandstifter politisch motivierter Anschläge auf AfD-Politiker und ultralinke Gesinnungsgenosse des Linksextremisten Heiko Maas, doch wieder mit dem Gedanken anfreunden, sich an Muttis wallenden Busen zu kuscheln. Also nicht so ganz, nur so ein bisschen, da wo es weich ist. Der frische 8x4 (das ist ihre angestrebte Kanzlerdauer in Jahren)-Duft aus Merkels Achselhöhlen ist weit süßer als der Gestank der Gefahr mangelnder Teilhabe an der Macht. Und so trötet der Linkspropagandist der SPD vollmundig: „Neuwahlen wären ein Armutszeugnis!

Nein Ralle, ein Armutszeugnis ist neben eurer permanenten Haltungslosigkeit der Pirhouettentanz aus Verrenkungen, mit dem ihr jetzt zwar zu eurem Nein einer „Großen Koalition“ aus Gründen der „Glaubwürdigkeit“ steht wie eine dreifache Mutter zum weißen Kleid aus Gründen der Jungfräulichkeit, andererseits aber eine Merkel-Alleinregierung voll und ganz unterstützen würdet. Eine Koalition ohne Koalitionsvertrag; ihr glaubt also wirklich, glaubwürdiger zu sein, wenn ihr mit Merkel nicht einmal verhandelt sondern ihr gleich auf einer Schleimspur nachkriecht? In der Hoffnung auf von Merkels Tafel abfallende Brosamen der Macht und Gunstbeweise wie Pfründegeschenken? Damit seid ihr vor lauter Angst um weitere Stimmen- und Machtverluste, gefangen in eurem eigenen Netz aus Lug und Trug und präpotenten Sprüchen eines inkompetenten Kapitäns, noch tiefer gesunken als auch eure treueste Klientel sich jemals hätte vorstellen können. Ihr geht nicht einmal mehr das Risiko ein, von der pommerschen Matrone über den Tisch gezogen zu werden, nein, ihr krabbelt freiwillig zu ihr, getrieben von der Angst noch weiterer Verluste.
Genau das, ihr roten Pfeifen, wird euer Untergang sein! Hängt euch an Merkel, schenkt ihr die Macht, kriecht als ihre Schemel vor ihr im Dreck – wer soll euch noch wählen? Wer auch nur ernst nehmen? Kriecher werden als Versager wahrgenommen.
Weiter so, Genossen, ihr seid stramm unterwegs Richtung Einstellige.
Ich wünsche euch Erfolg!


Ach ja, kleine Schleichwerbung noch:
Ist ja ganz lustig, war ja wirklich umsonst, aber leider alles andere als kostenlos!

1 Kommentar:

  1. Das Werbefoto ist schon hart, gegen dessen Wirkung ist ihre Philippika ein sanftes Säuseln, aber treffend.
    Vor 15 Jahren schaltete Sixt eine Schocker-Werbung in harten Schwarzweiß-Kontrasten, die "Schalterfrau", die den potentiellen Mietwagenkunden mit steinerner Miene fixierte. Für eine Neuauflage der Kampagne wäre ich bereit, gegen ein angemessenes Schmerzensgeld, ein Rudel arbeitsloser Wunschkandidatinnen aus der zeitgenössischen Innen- und Europapolitik zu benennen. Man muss über den Tellerrand sehen. Und Mme M kann nicht alles alleine machen.

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