Montag, 27. April 2015

Heute vor hundert Jahren

... starb der russische Komponist und Pianist Alexander Skrjabin. Auch einer der »Götter« (wenn auch, zugegeben, nicht der größte — das war und blieb mit weitem Abstand Richard Strauss) meiner Jugend ...

Ein Komponist, der in verhältnismäßig kurzer Zeit eine ungeheure stilistische Entwicklung vollzog, von einem »Chopin hoch Liszt« (wie ihn einer meiner Professoren nicht ohne Berechtigung charakterisierte) zu einem der wagemutigsten Grenzgänger der Tonalität. Wer die Entwicklung quasi im Zeitraffer einer knappen halben Stunde mitmachen will, ist mit Richters Etüden-Aufnahme, die von op. 2 bis op. 65 reicht, ideal bedient:


Ein frühes Meisterwerk des — eigentlich erst als Pianist so recht etablierten — Skrjabin ist sein romantisches Konzert op. 20, das hier in einer m.E. schönsten Interpretationen durch Vladimir Ashkenazy und dem London Philharmonic unter Lorin Maazel gehört werden kann:


Drei Sätze von fast unfaßbarem Wohlklang (und darin ganz besonders der langsame zweite, Variationen über ein schlichtes und doch so vielfältig wandelbares Thema, ab min. 07:40) — wer das gehört hat, kann sich gar nicht vorstellen, wie die Entwicklung des in diesem Konzert so elegant (und im Schlußsatz ab min. 16:15 höchst virtuos) »herüberkommenden« Komponisten noch verlaufen sollte!

Nur wenige Jahre, sechs oder sieben vielleicht, trennen das (einzige) Konzert Skrjabins von seiner Dritten Symphonie op. 43, »Le Divin Poème« (welches schon in seinem Namen die Brücke zu den symphonischen Spätwerken »Poème de l'Exstase« (op. 54) und »Prométhée, Poème du feu« (op. 60) schlägt, wenn auch noch weit »traditioneller« in spätromantischen Bahnen verlaufend:


Der Name ist bereits gefallen: »Le Poème de l'Exstase«, in dem er den für seinen späteren Stil so charakteristischen »mystischen Akkord« zu entwickeln beginnt ...


... der dann in seinem letzten, großen Orchesterwerk, dem »Prometheus«, poly- bis (fast) atonal wie eine Feuerlohe vor uns flackert, und den Traum des Komponisten nach einer um Farbeffekte ergänzten Musik verwirklichen sollte (und auch  zum Orchester das Klavier hinzufügt):


Einige Tage nach der Premiere des »Prometheus« (mit Lichteffekten) in New York erkrankte Skrjabin an einer Blutvergiftung, der er, erst 44-jährig, wenig später erlag.

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