Dienstag, 17. März 2015

»Patria cara, carior libertas«

... zitiert der »Papsttreue« von diesem LePenseur-Blog (der es selbst wieder vom Wappen der längst ausgestorbenen Earls of Radnor zitiert, die es wieder von ... — ach, gute Sprüche sind zeitlos und halten ewig!). Anlaß war eine etwas nachdrückliche Aufforderung, doch gefälligst den Link auf diesen Weblog zu entfernen:
Sie könnten mir und den anderen Lesern zum Bespiel erklären warum Sie auf eine Seite verlinken (le penseur) auf der Nazi-Kriegsverbrecher verherrlicht werden und rechtsextremes, frauenverachtendes und sexistisches Gedankengut verbreitet wird. Bitte stellen Sie das rasch ab!
Es ehrt den »Papsttreuen«, daß er sich auf derlei im Kommandoton vorgetragene Überzeugungsarbeit nicht einließ, sondern klarstellte:
Ich gebe zu, so ein Kommentar startet bei mir direkt mit 100 Minuspunkten. Leser, die die Sorge um die Legitimität des PAPSTTREUENBLOGs umtreibt und mich auf dem Mailwege oder auch als Kommentar auf ihre Bauchschmerzen mit bestimmten Verlinkungen aufmerksam machen und mich um Prüfung bitten, das kommt schon mal vor. Bislang habe ich das immer klären können. Werde ich im Imperativ aufgefordert, irgendwas auf meinem Blog “rasch abzustellen”, erwacht der sture Westfale in mir.
Ginge mir nicht anders! Nun ist es zweifellos so, daß einiges, was der »Papsttreue« vertritt, von diesem Blog nicht vertreten wird, oder wenigstens nicht so vertreten wird (und vice versa). Und das ist auch gut so, denn ein Diskurs, in dem alle mehr oder weniger dieselbe Meinung haben, nennt sich ARD-Talkrunde und ist, wie der Wiener sagt, »zum Krenreiben« ...

Da LePenseur natürlich nicht wissen kann, wieviele seiner Leser auch regelmäßig den »Papsttreuen« besuchen, fühlt er sich bemüßigt, sein dort hinterlassenes Posting auch im heimatlichen Blog zu veröffentlichen, denn den — gähn! — Vorwurf »rechtsextremes, frauenverachtendes und sexistisches Gedankengut verbreitet« zu haben, will er doch nicht so auf sich sitzen lassen. Eh voilà:

Eigentlich zögere ich etwas, ob ich zu derlei Anwürfen überhaupt Stellung nehmen soll — aber was soll's ... ich will mir auch kein qui tacet consentire videtur nachsagen lassen.

Cher Borrachon,

was Sie glauben oder nicht, ist ihre Sache. Aber Sie sollten Ihren Glauben schon durch irgendwelche Fakten hinterfüttern. Und bevor Sie Nettigkeiten schreiben à la:
... auf der Nazi-Kriegsverbrecher verherrlicht werden und rechtsextremes, frauenverachtendes und sexistisches Gedankengut verbreitet wird ...
könnten Sie sich ja vielleicht die Mühe machen, den Blog zu lesen, den Sie kritisieren. Darf ich Ihre geneigte Aufmerksamkeit bspw. auf den Artikel »1,2,3,4 – WKR blockieren wir, 5,6,7,8 – Nazis werden kalt gemacht« (vom 2.2.2013) lenken? Nun, der angeblich schlagende Burschenschafter und rechtsextreme Kriegsverbrecher-Verherrlicher schreibt da:
Damit kein Mißverständnis aufkommt: ich war und bin kein Ballbesucher. [...] Ich bin auch kein Burschenschafter, denn rudelweiser zeremonieller Umtrunk ist mir im Besonderen ebenso zuwider, wie andere synchrone Gruppenaktivitäten ganz allgemein — ich war und bin viel zu sehr Einzelgänger, um mich in einer Gruppe sauwohl und bequem zu fühlen! Aus beiden Gründen könnte mir also eine linke Randale gegen einen Ball, der vornehmlich von Burschenschafts-Kreisen besucht wird, eher egal sein. Daß sie es nicht ist, liegt in der Gewalttätigkeit und in dem Fanatismus begründet, mit dem hier eine linke Weltsicht allen Menschen als verbindlich übergestülpt werden soll.

Und so sehr mich saufende (oder sich gar mit Schmissen verzierende!) Burschenschafter anöden: jene linken Gutmenschen samt gewaltbereiten Handlangern, die ihnen ihr Ballvergnügen brutal zu stören versuchen, kotzen mich noch viel mehr an als es selbst im Suff kotzende Burschenschafter je zuwege brächten!

Welche Meinung ich auch zwei Jahre später nicht geändert habe (1.2.2015):

Nein, liebe EVA, Ihre pseudo-objektive Reportage konnte nicht überzeugen — auch LePenseur nicht, der diesen Ball nicht besuchte, weil er nämlich erstens überhaupt kein Ballgeher ist, und zweitens den mützchen- und bändchentragenden Burschenschaftern — mit oder ohne Mensurenschlagen — nicht viel abgewinnen kann.

Also den »schlagenden Burschenschafter« können Sie sich abschminken (oder rektal applizieren, wenn Ihnen das lieber ist) ...

Und was Sie dann so als »demokratischen Rechtsstaat« beschreiben — nun, das Problem ist, daß das, was wir real haben längst weder besonders demokratisch ist, und Rechtsstaat schon lange nicht mehr! Sie verwechseln die Gummizelle eines bevormundenden Maßnahmenstaates mit einem Rechtsstaat — dann lesen sie mal, was ein Friedrich August von Hayek oder ein Ludwig von Mises darüber schreiben. Und die beiden waren bekanntlich eher nicht dem Nazi-Lager zuzurechnen (und beide Emigranten, wie Sie vielleicht wissen).

Über Mises habe ich eine Februar/März 2014 eine achtteilige Serie mit herausragenden Texten dieses großen Gesellschaftsphilosophen veröffentlicht. Sorry, Ihre Unterstellungen werden immer lächerlicher, je genauer man meinen Blog ansieht. Haben Sie vermutlich nicht — das wäre zwar keine Entschuldigung, aber eine Erklärung ...

Ach ja — welche Kriegsverbrecher ich verherrlicht hätte, täte mich schon interessieren? Oder meinen Sie etwa meinen Gedenkartikel zu General Guderian? Dann nehmen Sie bitte zur Kenntnis, daß dieser Feldherr nie als Kriegsverbrecher angeklagt wurde, und schon unmittelbar nach Ende des Weltkriegs von seinen vorherigen Kriegsgegnern mit größter Hochachtung behandelt wurde. Übrigens, falls Ihnen das noch nicht aufgefallen ist: nicht jeder Unsinn, den ein familiär bewältigungstraumatisierter ehemaliger Zigarettenfabrikant als Ausstellung durch die Lande schickt, ist deshalb schon wahr.

Und daß ich den lupenreinen Kriegesverbrecher Churchill (der bekanntlich in Dresden »Flüchtlinge grillen« wollte) verherrlicht hätte, wollen Sie mir doch, hoffe ich, nicht unterstellen.

Noch was? Ach ja, da hätten wir noch »frauenfeindlich und sexistisch«. Fehlt irgendwie noch »transphob« — und, horribile dictu: »klimaskeptisch«.

Nun, ich bekenne es: ich habe was gegen Frauen, die als Berufs-Feminazis und Gender-Mainstreaming-ExpertInnen der Sorte Alice Schwarzgeld durch die Lande ziehen, und die flächendeckende Durchsetzung des Binnen-I wie einen Ersatz-Dildo vor sich hertragen. Oder die sich auf ProfessX was zugute halten. Und die Frauenquoten fordern, mit denen jegliche Vertragsautonomie des Privatrechts ausgehöhlt wird. Und ganz besonders habe ich gegen solche Frauen etwas, wenn sie das als Staatsgeld-Zecken (oder muß das jetzt »ZeckInnen« heißen?), d.h. auf meine Steuerkosten tun.

Ich habe hingegen nichts gegen Frauen, die ihr eigenes Unternehmen betreiben und in ihrem Job ihren Mann stehen (wie man traditionell zu sagen pflegt. Ach, wie sexistisch ...). Und die wissen, daß Frauen durch gepflegtes Äußeres, stilvolle Kleidung und gutes Benehmen sich nichts vergeben, sondern dadurch nur an Reiz gewinnen. Ich bin nämlich mit einer solchen verheiratet — und das bereits länger, als Sie möglicherweise auf der Welt sind ...

Zum Schluß noch ein liebevolles Wort aus Wien, das man bei uns in derlei Fällen gerne abschließend verwendet: »Baba, und fall' net!« *)

Was inhaltlich einem Varoufakis-Finger ziemlich nahekommt, aber doch ungleich verbindlicher klingt ...

---

*) für Piefkes: »Tschüß, und fall' nicht hin!«

2 Kommentare:

  1. Es gibt eben leider viel zu viele Menschen, die es nicht ertragen, wenn andere Menschen nicht ihre Meinung haben (ich schreibe absichtlich nicht "teilen", denn diese Tugendterroristen denken rein diktatorisch). Wobei sie ihr Mäntelchen ja doch nach dem angeblichen Mainstream-Wind hängen!

    LePenseur: standhaft bleiben - es gibt so wenige freie Meinungsblogs!
    Servas! (um den alten Gruß nicht zu vergessen)

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  2. Allerdings ist bei weiterer gender-ideologischer Gleichmacherei zu erwarten, dass die Hauptleidtragenden die Frauen sein werden. Denn wenn die eigentlichen weiblichen Vorteile und Überlegenheiten ausgeredet oder gar negativ bewertet werden, ist die innere Identität zerstört und es bleiben nur noch Äußerlichkeiten, die dann kultmäßig in den Mittelpunkt rücken (Diäten, Schönheitsoperationen, Castingshows, Sexting usw.) [Kommunikationswissenschaftlerin Petra Grimm, 2010: Mädchen ziehen zunehmend Selbstbewusstsein daraus, Jungen als Sexobjekte zu dienen].
    Gefahr: Frau wird zur Ware (Leihmutter, Eizellenlieferantin, Prostitution usw.)
    Die Überredungs-Ideologie, dass Gleichberechtigung nur durch Aufhebung der Geschlechtrollenunterschiede möglich sei, kann bei Frauen mit den anderen selbst erlebten motivationalen Grundlagen zu inneren Konflikten und damit zu Depression und anderen ernsthaften psychischen Problemen führen [Moulton, 1977]
    Siehe auch in den hierzulande weitgehend unbekannten Studien z. B. von Prof. Annica Dahlström, Uni Göteborg: Innerhalb der letzten 15 – 20 Jahre einen Anstieg psychischer Erkrankungen bei schwedischen Mädchen um 1000 Prozent, Depressionen um 500 Prozent; Suizidrate finnischer Mädchen ist die höchste in Europa
    Gleichheit kann sich höchstens addieren, Verschiedenheit kann wesentlich mehr erreichen (siehe Buch: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 4. erweitere Auflage, Logos-Verlag, Ansbach, 2014: ISBN 978-3-9814303-9-4)

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