Kaum haben sich die Pulverdampfwolken um das Massaker in der »Charlie Hebdo«-Redaktion ein wenig verzogen, beginnt man in der Angelegenheit etwas schärfer zu sehen. Und es tauchen — man verzeihe die Pietätlosigkeit — karnevalske Züge in der Sache auf, die man nicht vermutet hätte.
Da gibt es einen hochrangigen Polizeiermittler in der Sache, der auf einmal Selbstmord verübt haben soll, und (wie in solchen Fällen üblich) auf eine recht ungewöhnliche Weise: mit einer Pistolenkugel nicht in die Schläfe, sondern geradewegs in die Mitte der Stirn. Als gelernter Österreicher erinnert man sich an einen Verteidigungsminister (und General), der im Zuge eines — für österreichische Verhältnisse gigantischen — Korruptions- und Waffenschieber-Skandals »Selbstmord« beging, indem er sich mit einer Jagdflinte von hinten in den Kopf schoß. Das hat was! Offenbar will Frankreichs Polizei dem österreichischen Militär an Gelenkigkeit nicht nachstehen, und kapriziert sich auf Selbstmord durch Stirnschuß — warum denn auch einfach in die Schläfe, wenn's doch auch viel kompliziert geht ...
Viel Sonderbares geschah rund ums Attentat auf das Pariser Satire-Magazin "Charlie Hebdo" am 7. Januar. Der plötzliche Tod des ermittelnden Kommissars Helric Fredou in der Nacht nach dem Anschlag, war einer der verstörendsten Punkte.Fredou war stellvertretender Direktor der Kriminalpolizei von Limoges und hatte einen Ermittlungsauftrag zur Vernehmung von Hinterbliebenen. Am späten Abend des 7. Januar wollte er noch einen wichtigen Anruf tätigen und seinen Ermittlungsbericht abschließen. Doch dazu kam es nicht mehr: Helric Fredou starb – laut offizieller Darstellung durch einen Schuss in die Stirn und laut offizieller Darstellung durch Selbstmord. Der Kommissar sei depressiv gewesen, hieß es in den Medien.Fredou war 45 Jahre alt, alleinstehend, und seine engsten Angehörigen waren seine Mutter und seine Schwester. Die beiden bestreiten vehement, dass er suizidgefährdet war. Die französische Webseite für Investigativ-Journalismus, Panamza, interviewte die beiden und stieß auf eine merkwürdige Verbindung zur selbsternannten Geliebten des ermordeten Zeichners Stéphane Charbonnier... Ausführliche Berichte erschienen am 16. und 25. Januar.(Hier weiterlesen)
Der Karnevalszug geht aber munter weiter: »DieWelt« entblödet sich nicht, in alarmistischen Tönen Österreichs Untergang zu beschwören:
Der Mann soll großen ideologischen Einfluss auf Putin haben. In einem Interview verkündet Alexander Dugin eine "Ära der Großreiche" – dafür soll Österreich untergehen. Und das ist noch nicht alles.
In der Tat: das ist noch nicht alles, denn wenn man auch bloß diesen »Welt«-Artikel weiterliest, dann kommt man drauf, daß nicht Österreich »untergehen« soll, sondern in der einstigen — vergleichsweisen — Machtstellung als Österreich-Ungarn, arrondiert um angrenzende süd- und westslawische Völker, Ostmitteleuropa und den Balkan beherrschen soll (Hier weiterlesen). Nun mag Dugin zwar ein Wirrkopf sein (dafür spricht einiges) — aber es wäre dennoch irgendwie nett, wenn eine Zeitung ihre Schlagzeilen wengistens so halbwegs mit dem Artikelinhalt korrelieren läßt ... ... doch heiter weiter:
»Speichel-Online« verbreitet unter der tatsachenwidrigen Schlagzeile:
Botschafter einbestellt: Russische Flugzeuge stören Flugverkehr über Großbritannien
die Meldung, Flugzeuge der russischen Luftwaffe seien ohne Verletzung des britischen Luftraums (!)
... von Norden entlang der Küste bis zum Ärmelkanal geflogen, ohne vorher die britische Luftsicherheit zu informieren. Sie hätten den zivilen Luftverkehr im "britischen Interessenbereich" gestört.
Kommentarposter »Einwerfer« findet das ziemlich
InteressantEngland hat also einen 'Interessenraum', etwas, das man den Russen abspricht und da als 'altes Denken' brandmarkt ! Aber wie es scheint, spielte sich sowieso alles im internationalen Luftraum ab und es gibt keinerlei Abkommen, welches irgendjemanden verpflichtet, sein Flüge dort vorher irgendjemandem zu notifizieren.
Wundert sich einer dieser Schreiberlinge darüber, daß diese ständigen Desinformationen und die Lobbyisten-Tätigkeit unserer Systemmedien in der Bevölkerung den Eindruck einer »Lügenpresse« geradezu herausfordern?
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