Samstag, 31. Januar 2015

»Die Presse«


... gedenkt des gestern verstorbenen früheren deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizäcker:
Als ein wichtiger Markstein seiner Amtszeit gilt die Rede vom 8. Mai 1985 zum 40. Jahrestag des Kriegsendes, in der er sich ohne Beschönigung mit den deutschen Verbrechen der Nazi-Zeit auseinandersetzte. Er bezeichnete den Tag des Kriegsendes und den Zusammenbruch des Nazi-Regimes als "Tag der Befreiung vom menschen-verachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft".
 Sie vergißt — wie bereits der Verstorbene — leider darauf, auch nur mit einem Wort zu erwähnen, daß diese »Befreiung« für rund ein Viertel der Deutschen die sofortige Unterwerfung unter die nächste, nämlich die realsozialistische Gewaltherrschaft bedeutete, und für den Rest die Unterwerfung unter die gezielt zum Opportunismus korrumpierende Gehirnwäsche der »Re-Education«. Und ein millionenfaches Leid von Heimatvertriebenen Ostdeutschlands, sowie der von Besatzungssoldaten vergewaltigten Frauen und Mädchen bedeutete.
Wie der "Spiegel" berichtet, würdigte der amtierende Bundespräsident Joachim Gauck Weizsäcker als "einen großartigen Menschen und ein herausragendes Staatsober-haupt". In seinem Kondolenzschreiben an Weizsäckers Witwe schrieb er demnach: "Sein Diktum, dass der 8. Mai nicht vom 30. Januar 1933 zu trennen ist, ist eine nicht revidierbare Grundlage für unser Selbstverständnis und unser Handeln geworden". Er habe das Amt des Bundespräsidenten auf bleibende Weise geprägt.
Wie richtig, diese Bemerkung des Bundesgaucklers! Spätestens seit Weizäcker ist das Amt »geprägt« (so ca. wie Lorenz'sche Graugänse) auf patentiertes Antifanten- und politkorrektes Bedenkenträgertum — nur Herzog brach da ein bisserl aus.

»De mortuis nil nisi bene«, heißt es. Schweigen wir also pietätvoll, auch in diesem Fall ...

4 Kommentare:

  1. Ich habe ihn in den letzten Jahren nicht vermißt.

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  2. Geschichtsklitterung war schon immer ein Bedürfnis des Weizäcker-Clans.

    Meine Familie hält den absoluten Rekord in Sachen "Befreiung". Seit 1920 fünfmal (!) "befreit" Bietet jemand mehr?

    Nur der BuPrä hat sich 46 selbst befreit.

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  3. War da nicht noch ein historischer Kniefall und ein demütiges flehen, stellvertretend für alle Deutschen? Das war doch letztendlich sein wichtigsten Signal, oder nicht?

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  4. Da, glaub' ich, verwechseln Euer Lordschaft den Richard mit dem Willi ...

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