Mittwoch, 16. April 2014

»Zu groß ist das Angebot an rosaroten Faserschmeichlern«

... meint Andreas Tögel in einem — mit Gewinn durchaus nicht nur für Österreicher lesenswerten — Gastkommentar auf »Unterbergers Tagebuch«:
Andreas Mölzer ist Geschichte. Zumindest in seiner Funktion als Abgeordneter der Freiheitlichen im Europaparlament. Mitleidsadressen sind unangebracht. Als lang gedienter Funktionär einer außerhalb des sozialdemokratischen Hauptstroms stehenden politischen Gruppierung weiß er, dass er unter argwöhnischer Dauerbeobachtung steht.

Während Linke Narrenfreiheit genießen und ungestraft von sich geben dürfen, wonach immer ihnen gerade ist, müssen Rechte eben peinlich genau auf jedes ihrer Worte achten. Das ist eben so. Dieses Prinzip hat er nicht beachtet. Nach einem Vergleich der EU mit dem NS-Regime (merke: Nazivergleiche sind ausschließlich dann statthaft, wenn sie von den Guten angestellt werden und keinesfalls, wenn es dabei um die geheiligte Eurokratie geht!) und einem ebenso sinnfreien wie unbeholfenen Sager („Die EU wird zum Negerkonglomerat“), der von selbsternannten Tugendwächtern als „rassistisch“ gewertet wird, hat er nun – mit einiger Verzögerung – sein Mandat zurückgelegt.
Mölzer muß einem einerseits nicht leidtun — als langgedienter EU-Mandatar fällt er weich —, aber andererseits doch, denn ein »Vertrauensverlust« seitens jener Partei, die er über Jahrzehnte geistig mitgestaltet hat, der v.a. daraus resultiert, daß sich die FPÖ offenbar entschlossen hat, ihn der PC-Meute lieber zum Fraß vorzuwerfen, als einen »Rassismus«-Vorwurf zu riskieren, muß ihn tief schmerzen. Nochmehr freilich muß dieser Vorgang all jene schmerzen, die nun leider nur mehr die Wahl zwischen aussichtslosen Spinner-Kleinpartei und dem sozialistischen Mainstream (bestenfalls ornamental verschiedener Flügel) der EU-Einheitspartei haben. Tögel hat leider völlig recht, wenn er schreibt:
Das Signal, dass die politische Korrektheit („solche Aussagen haben in unserer Partei keinen Platz“) ab sofort auch die freiheitliche Politik bestimmen wird, ist deprimierend. Nicht, weil „rassistische“ oder anderweitig neben dem Hauptstrom liegende Äußerungen zu begrüßen wären. Ganz und gar nicht. Sondern einfach deshalb, weil Nivellierung und Gleichschaltung den Tod der Freiheit bedeuten. Wie heißt die Voltaire zugeschriebene Formulierung: „Ich verachte Ihre Meinung, aber ich gäbe mein Leben dafür, dass Sie sie sagen dürfen." Damit ist es nun endgültig vorbei – verheerend! Dass die über die Deutungshoheit verfügenden Dressureliten alles daran setzen, jeden Abweichler zu kriminalisieren und/oder mundtot zu machen, ist nicht neu. Dass dieser totalitäre Ungeist nun auch bei denen angekommen ist, die den Begriff „Freiheit“ sogar in ihrem Parteinamen führen, lässt sämtliche Alarmglocken schrillen!
Wie wahr ...

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