... auf den Tisch. Putzig, irgendwie. Jetzt missionieren schon die Atheisten. Wofür eigentlich — für's Nicht-Glauben? Irgendwie ist das so sinnbefreit wie ein Plakat mit dem Slogan »Mach keine Pause mit Coca-Cola« gesponsert vom Pepsi-Konzern ...
Ich war leider nicht schlagfertig genug, in meiner Rocktasche zu kramen und zu antworten: »Moment mal, ich suche nur schnell einen Rosenkranz für Sie ... ach schade, habe leider keinen eingesteckt ... aber ich werde für Sie beten, bei Gelegenheit ...«
Erheiternd jedenfalls, daß auf dem Sticker der Slogan »Gutes tun ist menschlich« steht — wo doch unsere Konversation sich über die übelsten Korruptions- und Mißbrauchsfälle erging, welche eher den Satz »Schlechtes tun ist menschlich« nahelegten. Aber, wie man sieht: von Atheisten lernen, heißt Optimismus lernen! Und die Freude, nicht in die Hölle zu kommen, weil es sie mangels Gott wohl auch nicht gibt, ist so überschießend, daß man daraus gleich auf's Gute im Menschen schließt.
Mein alter Freund jedenfalls und ich, die wir etwas kopfschüttelnd am Tisch saßen, wurden vom jungen Mann und seiner Gefährtin von der Straße aus durch die Scheiben beobachtet, ob wir uns jetzt wohl — wie erhofft? — echauffierten, oder gar in eine Sinnkrise gerieten. Wurde aber nix draus, und so zogen sie etwas enttäuscht ab. Es ist halt manchmal nicht leicht, ein Atheist zu sein ...
Waren das zwei ehemalige Zeugen Jehovas oä?
AntwortenLöschenAber nein! Ein Atheist will ja, so wurde mal erklärt, nicht missionieren, sondern "aufklären". Und genau hier finde ich, haben solch aufklärende Atheisten nicht verstanden, was Mission ist.