Freitag, 27. Januar 2012

Wir gedenken am 27. Jänner ...

... (oder »Januar«, wie unsere Leser aus den föderalgermanischen Gemarkungen sofort aufjaulen werden) aller möglicher mehr oder weniger erfreulicher und unerfreulicher Ereignisse. Der (zweifellos erfreulichen) Geburt Mozarts, beispielsweise, oder auch des Todes mancher Menschen, die der Welt durchaus länger erhalten hätten geblieben sein können – wie des recht verschlossen, ja ein wenig hochmütig dreinblickenden Imperators M. Coccejus Nerva Cæsar Augustus Germanicus, welcher nach einem Schlaganfall heute vor 1914 Jahren verstarb. Warum, so werden sich manche fragen, sollten wir dieses Mannes gedenken? Nun, einerseits, weil er nach der Wahnsinnsherrschaft und dem Terror des Domitian Rom in rechtsstaatliche Bahnen zurücklenkte (»Nerva Cæsar res olim dissociabilis miscuerit, principatum ac libertatem«, wie Tacitus in seiner »vita Cn. Julii Agricolæ« es so treffend beschreibt), andererseits, weil er durch Sparsamkeit, ja unter Hingabe eigenen Vermögens die unter seinem Vorgänger zerrütteten öffentlichen Finanzen in Ordnung brachte.

Wäre vor dem Hintergrund unserer ebenso korrupten wie korrumpierenden Systempolitiker es nicht Grund genug, ihnen gegenüber die Uneigennützigkeit und Rechtlichkeit dieses Mannes würdigend hervorzuheben? Gedenken wir seiner einige Minuten mit dem Larghetto aus dem 2. Klaviertrio in F-Dur, op. 123 (1842), von Louis Spohr.

7 Kommentare:

  1. "...aus den föderalgermanischen Gemarkungen.."

    ..sollte man schon konkreter fassen. Zu diesen gehören in der fortlebenden Tradition des "HRRDN" alle deutschsprachigen Landschaften/Staaten, die sich durch Einteilungen in Bundesländer oder Kantone auszeichnen. Und ein halbwegs orientierter Zeitgenosse kann am Dialekt immerhin erkennen, aus welcher Ecke des alten Reiches sein gegenüber wohl stammt. Ist das nicht schön?

    Was auch immer heute "gefeiert" wird: Ich gedenke heute auch des Geburtstages SM W. II.

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  2. @quer:

    Ich gedenke heute auch des Geburtstages SM W. II

    Brav! Nur sollten Sie korrekterweise »Wiederkehr des Geburtstages« schreiben, denn »Geburtstage« (im weiteren Sinne, denn im engeren Sinne gibt es natürlich nur einen Geburtstag!) feiern nur Lebende, und dazu zählt Kaiser Wilhelm II nun schon seit geraumer Zeit nicht mehr. Noch schlimmer ist — was auch unter Medienleuten mittlerweile leider fast in Vergessenheit geraten ist — eigentlich nur die Entgleisung, wenn sie den »10. (50. etc.) Todestag feiern« denn erstens ereignet der Todestag nun wirklich nur einmal, und zweitens »feiert« man den als halbwegs pietätvoller Mensch nicht mal bei seiner Schwiegermutter ...

    P.S.: zum »Jänner« noch ein Wort: nicht alle sind so tolerant wie Sie. Ich erinnere mich an unerquickliche Diskussionen in Wikipedia, als ich einen Artikel über einen Österreichischer mit einer Datumsangabe »Jänner« verfaßte. Edit-War in Reinkultur ...

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    1. "...zweitens »feiert« man den als halbwegs pietätvoller.."

      Ebenso wie Sie, bin auch ich darauf bedacht, mich möglichst präzise auszudrücken. Deshalb "gedenke" ich eines vergangenen Tages. Sei es ein Geburtstag, sei es ein Todestag von Personen die nicht mehr unter uns weilen. Wie sie richtig bemerken, gibt's da nix zu feiern. Das tun nur Sprach-Banausen. Ich sehe, wir verstehen uns.

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  3. Und wieder ein Komponist, von dem man viel zu wenig hört.

    Apropos: wieso schicken Sie uns denn zum Musikhören nach You Tube; 's wäre doch viel leserfreundlicher, das Stück im Blog einzubetten.

    Herzliche Grüße
    Morgenländer

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    1. Wenn Sie mir verraten, wie ich das mit bloß der Abspielleiste hinbekomme (d.h so, wie Sie es in Ihrem Blog haben). Wenn ich auf »einbetten« klicke, dann habe ich immer einen ganzen Videokasten — was bei einem richtigen Videolink ja schön ist, aber bei reiner Musik eher störend.

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  4. Lieber Le Penseur,

    Sie können den Html-Code, den You Tube zum Einbetten anbietet, individuell anpassen, also die Zahlenwerte für Breite und Höhe verändern.

    Um eine Leiste zu bekommen, setze ich 'height' auf 25; welche Breite ('width') Sie für Ihren Blog benötigen, weiß ich allerdings nicht, da hilft nur Ausprobieren mittels der Vorschau.

    Viele Grüße
    Morgenländer

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  5. Richtig, es heißt Januar. Was ist das nur für ein Hinterwäldlerdialekt, der Jänner dem Januar vorzieht? In jeden Fall kein richtiges Deutsch. :D *rofl*

    Danke Le Penseur, Sie haben wieder einmal bewiesen, dass Ösis nicht nur Humor haben, sondern auch gänzlich uneitel sein könnnen. :)

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