Samstag, 26. November 2011

Zu Guttenbergs Frisur

... erregt die Aufmerksamkeit Zettels. Und wird vom Herrn Professor emeritus erregt wie folgt kommentiert:
So kennen wir ihn: Den distinguierte Freiherrn, every inch a gentleman, das gegelte dunkle Haar zurückgekämmt, mit der seriösen Brille und der dezenten Krawatte.

Und nun sehen Sie sich bitte dieses Foto Guttenbergs an, das vor wenigen Tagen auf einer Sicherheitskonferenz im kanadischen Halifax aufgenommen wurde. Ein flotter junger Mann, brillenlos, das braune Haar keck nach vorn frisiert, die sportliche Tasche um die Schulter geworfen.

Als ich das gesehen habe, hatte ich die Assoziation "Hochstapler". Von Hochstaplern kennt man diese Bilder, auf denen sie einmal so und einmal so aussehen; mit den Alias-Namen darunter, unter denen sie jeweils aufgetreten sind.
Nun, mir ist es eigentlich piepegal, ob Guttenberg die gegelten Haare nach hinten kämmt und damit wie der eitle Laffe, der er ist, aussieht, oder auf »dicklicher Lothar Matthäus« — wie »Die Welt« süffisant lästert — unterwegs ist. Mich würde höchstens interessieren, ob die freiherrliche Dame an seiner Seite (oder muß man da »freidämlich« sagen? Germanisten bitte vor!) auch ihre Haartracht geändert hat. Wäre doch irgendwie schade — ich fand sie damals eigentlich sehr schnuckelig und war dafür sogar bereit, Freiherrn zu Plagiberg im Gegenzug einiges zu verzeihen. Aber nicht alle sind so großzügig zu Ehemännern fescher Blondinen ... Zettel z.B. nicht, denn er erbost sich wie folgt:
Was denkt dieser Mann sich? Glaubt er, daß Chuzpe schließlich siegt? Daß die Leute, wenn er seine Story nur eisern wiederholt, irgendwann zu glauben beginnen, sie sei wahr?
Gute Frage. Aber, sehen Sie, verehrter Herr Professor »Zettel«: der Mann ist Politiker — und alle (oder doch: fast alle) Politiker glauben, wenn sie eine Story nur eisern wiederholen, die Leute sie irgendwann zu glauben beginnen! Und sie glauben das, weil sie wissen, daß es so ist.

Weshalb sonst wiederholen sie diesen Schwachsinn von angeblichen Braunen-Armee-Fraktionen & Co. und lassen ihn von allen Systemmedien wiederkäuen — doch nur deshalb, weil irgendwann jeder eben »weiß«, daß es die Gefahr »von Rechts« droht ... wie damals in diesem Schwimmbad, na wie hieß das Kaff denn noch, na, also diese Neonazis, die damals den armen Ausländerjungen ersäuft haben ...

Denn was glauben Sie, warum IM Erika noch immer den Euro verteidigt? Oder Politiker unsere Pensionen als sicher bezeichnen? Oder die anatolische Zuwanderung in unsere Sozialsysteme als Bereicherung. Oder ...

Weil sie ganz genau wissen, daß die Mehrheit der Bevölkerung nach genügend langer Berieselung einfach alles glaubt. Und von der Minderheit an Geistesbegabteren auch irgendwann die meisten unter der chinesischen Wasserfolter immer gleich auf sie niederträufelnder Nachrichtensätzchen zusammenbrechen und ihren unverbrüchlichen Glauben an die jeweils gewünschte »Wahrheit« geloben, wenn man sie im Gegenzug mit diesem Schmus nur endlich in Ruhe läßt!

So funktioniert unsere Demokratie. Oder vielmehr: nicht. Leider.

4 Kommentare:

  1. Ich empfehle dies:

    http://zeitgeist-online.de/exklusivonline/dossiers-und-analysen/230-das-guttenberg-dossier-teil-1.html

    http://zeitgeist-online.de/exklusivonline/dossiers-und-analysen/632-das-guttenberg-dossier-teil-2.html

    AntwortenLöschen
  2. @Anonym:

    Danke für diese Hintergrundinformationen, die mir allerdings zum größten Teil schon bekannt waren — vielleicht meinen Lesern aber noch nicht.

    Was mich an den Artikeln etwas stört, sind die ideologischen Scheuklappen, mit denen manches Phänomen gesehen wird. »Neoliberalismus« etwa dürfte dem Autor als Feindvokabel dienen. Da wäre mehr Differenzierung angebracht — aber, hey! Auch der LePenseur-Blog bringt Meinungen aus einer — nämlich meiner — Sichtweise. Ich bin libertär genug, anderen dieselbe Freiheit ihrer Sichtweise zuzugestehen. Solange sie mich nicht zwingen, sie zu teilen.

    AntwortenLöschen
  3. ... irgendwie war ich lange Zeit in Versuchung, Guttenberg nur deshalb in Schutz zu nehmen, um den Linken diese Trophäe nicht zu gönnen.

    Aber bei uns im Rheinland sagt man: "Man muss auch jönne könne.." ... Gutti ist den Aufwand nicht wert, wie der Rest der CDU-Blockflöten.

    Bitteschön ihr Linken, macht einen weiteren Strich in Eurer Abschußliste - ihr seid trotzdem Lichtjahre von jeglicher Realität entfernt, auch wenn ihr inzwischen so ziemlich alle vernunftbegabten Spezies aus der Politik rausgemobbt habt. Isch jönn Eisch dat von Herzen - bis zum Staatsbankrott.

    Schade nur, daß das Volk garnicht so doof ist, wie immer behauptet - die trauen sich nur nix,ausser am Stammtisch... dat isset.

    Grüße

    Joachim

    AntwortenLöschen
  4. Guttenberg und konservativ - lach! also das ist ja wohl eine Beleidigung für jeden Konservativen...wirklich.

    AntwortenLöschen

Forums-Trolls, die die Kommentarfunktion zugemüllt hatten, machten die Moderation von Kommentaren nötig. Da der Blogbetreiber weder Zeit noch Lust hat, ständig den Blog zu beobachten, können auch mehrere Tage vergehen, bevor ein Kommentarposting freigeschaltet wird. Bitte um Verständnis.

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die gem. DSGVO notwendige Zustimmung, daß dieser im Falle seiner Freischaltung auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger«-Software vorgegeben ist weiters, daß Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie sie bekanntgeben, gespeichert wird. Dasselbe gilt für für Meldung als »Follower« u. dergl. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars begehren, können Sie dies unter Angabe des bezughabenden Artikels, sowie von Datum und Uhrzeit ihres Kommentars tun. Ihr Kommentar wird dann innerhalb einer dem Blogbetreiber zumutbaren Zeit gelöscht wird (auch dies kann mehrere Tage dauern).

Ob etwaige Daten eines Kommentators (IP-Adresse etc.) von der »Blogger«-Software automatisch gespeichert und/oder weiterverarbeitet werden, entzieht sich der Kenntnis des Blogbetreibers, ist von diesem aber weder beeinflußbar noch kontrollierbar. Zu diesem Fragen wenden Sie sich bitte an:

https://www.google.de/contact/impressum.html

Hier finden Sie auch einen Hinweis zur »Datenschutzerklärung«:

https://policies.google.com/privacy?hl=de

Auf diesem Blog herrscht auch hinsichtlich der Kommentare weitestgehende Redefreiheit. Gelöscht werden jedoch Kommentar
1. durch deren Stehenlassen sich der Blogbetreiber strafrechtlichen Sanktionen aussetzen würde;
2. die dazu dienen, diesen Blog öffentlich zu diskreditieren;
3. Werbeeinschaltungen (auch in Form von Schleichwerbung);
4. persönliche Beleidigungen und ähnliches (bitte argumentieren Sie möglichst sachlich).
5. Kommentare, die ohne oder nur geringen inhaltlichen Zusammenhang mit dem Artikel oder dem daran schließenden Kommentarverlauf gepostet werden (»off topic«), können — evtl. nach Abwägung der Informationsinteressen im freien Ermessen des Blogbetreibers — durch den Administrator gelöscht werden.

Wem das nicht frei genug ist, dem sei dringend geraten, seinen eigenen Blog zu eröffnen.