Montag, 11. Juli 2011

Arranging the Deckchairs on the Titanic

Griechenland ist pleite. Italien demnächst, oder vielmehr: schon längst. So wie Portugal, Spanien, Irland, Belgien u.a. de facto auch. Und demzufolge ist die EZB ebenfalls längst pleite. Damit diese Pleite nicht offenkundig wird, soll das pöhse »Kartell« der Pleitemessungsinstitutionen »zerschlagen« werden. Frei nach dem Motto: »Hau' ich das Thermometer in den Mistkübel, weiß keiner, ob ich Fieber habe!« Und jenseits des Atlantik sieht es nicht viel anders aus.

Inmitten all dieses Trubels weiß unsere oberste Finanzerin, Maria Fekter alias Schotter-Mitzi, nichts besseres mit ihrer Zeit anzufangen, als irgendwelche »Töchter«, die in unserer Heimat — angeblich — groß gewesen sein sollen, in eine sonst von antidiskriminatorischem Engagement fühlbar unberührte Bundeshymne (wo kommen Synagogen und Moscheen vor? Wer erlöst die Dienstleistungsbetriebe von der Mißachtung gegenüber »Äckern« und »Hämmern«, usw., usf.) hineinzureklamieren. Nun, entweder ist sie so blöd naiv und weiß nicht, wofür sie eigentlich dazusein hat, oder sie ist überhaupt nicht naiv und weiß ganz genau, daß in dieser Situation das Engagement für »Töchter« etwa den Stellenwert einer zu den Deckplanken parallelen Aufstellung von Liegestühlen auf der Titanic hat — aber die Arbeit in ihrem genuinen Aufgabenbereich auch nicht mehr Sinn hätte. Oder sie rechnet damit, für diese staatsmännische (pardon, heißt natürlich: staatsweibische!) Großtat dereinst zu den großen Töchtern dieses Landes gezählt zu werden.

Alle drei Varianten sind jedenfalls nicht geeignet, das vertrauensvoll-emotionelle Wohlbefinden eines Staatsbürgers mit gesundem Hausverstand zu fördern. Und das einer Staatsbürgerin wohl ebensowenig ...

4 Kommentare:

  1. Geschichte wiederholt sich nicht.
    Dennoch, es ist ein Titanic-Gefühl wie ungefähr ab 1986.
    Dummerweise werden wir diesmal nicht in die hilfreichen Arme eines reichen großen Bruders fallen, sondern in den Abgrund.
    Mir graut davor.

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  2. @Volker:

    In der Tat: seit letztem Jahr (Anlaß was das 20-Jahr-»Jubiläum« der angeblichen »Wende«) beschäftige ich mich recht eingehend mit der Geschichte der DDR, und ich muß sagen: die Reaktionen der Politruks in der SED, die vorgeschützte Pseudo-Pluralität der Blockparteien, die allgegenwärtige Gängelung und Bevormundung, die ständige Heuchelei (weil ein Wort der Wahrheit einen ins Gefängnis gebracht hätte) — es erinnert mich fatal an die derzeitige Situation in Deutschland, Österreich und v.a. im Eurokratie-Zentrum Brüssel.

    Dort sind die Parallelen besonders deutlich: nur die SED ist halt in zwei permanent miteinander packelnde »Parteien« fürs demokratische Schaufenster umdekoriert, dazu hält man sich ein paar bedeutungslose, totalangepaßte Blockparteien, jede Opposition gegen die Krake Eurozentrismus wird als »rechtsextrem« niedergeknüppelt und durch Hemmnisse bei Fraktionsbildung, Informationsfluß etc. faktisch ausgeschaltet.

    Wahlen sind reine Chimäre, das Parlament hat bestenfalls die Befugnisse der Volkskammer (nämlich: die Beschlüsse des Politbüros / Staatsrats, heute halt Rat bzw. Europäische Kommission genannt, abzunicken), die Richter des EuGH sind reine Politkommissare, die schön brav die Weisungen des Generalanwaltes abschreiben ... Blut-Hilde, schau oba! Ein Stasi-Wachregiment Dzierzynski haben sie in Gestalt ihrer »Eurogendfor« auch schon gebastelt, mit dem man die Politmafiosi von Brüssel schützen kann und etwaig aufmüpfige Kleinvölker niederbügeln.

    M.a.W.: alles ist bereit für ein 1989-Revival.

    Ach ja: und der Euro ist mittlerweile ähnlich werthaltig wie die Mark der DDR.

    So schließt sich der Kreis ...

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  3. Blut-Hilde schau AUFFA.

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