Samstag, 6. Juli 2024

BRICS versus EU

Gastkommentar
von Nereus
 
 

So wie die neu geplante digitale Handelswährung UNIT viele interessante Aspekte aufweist, macht man sich in Asien auch bei der Gestaltung der BRICS Union Gedanken, wie man einen Länderverbund schafft, der im Kontrast zu den überstaatlichen Abkommen des „Werte-Westens“ steht.

Die BRICS hat zunächst einen Aufnahmestopp verkündet! Da scheint es offenbar ein Gedränge am Eingang zu geben.

Die Erweiterung der BRICS sollte eher eine qualitative als eine quantitative Veränderung sein. Lange Zeit war die Organisation ein Zusammenschluß von fünf großen und unabhängigen regionalen Zentren. Es gibt jedoch immer mehr Länder, die dem Block beitreten wollen. Aus diesem Grund besteht die Gefahr, daß die Kriterien für die Mitgliedschaft erheblich verwischt werden."

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Die BRICS können nicht allen Ländern ihre Türen öffnen, da dies die Organisation in eine amorphe Gemeinschaft verwandeln würde. Um ein solches Ergebnis zu verhindern, müssen klare Grundsätze für die Mitgliedschaft aufgestellt werden.
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Um beispielsweise der Europäischen Union beizutreten, muss ein Land zunächst den Status eines Beitrittskandidaten erlangen, und dann gibt es lange Verhandlungen, während derer die Einhaltung der erforderlichen Kriterien durch den Staat überprüft wird."

Och nö! Doch wieder nur ne neue EU?

"Der Prozeß des BRICS-Beitritts mag dem beschriebenen Verfahren ähneln, aber es ist unwahrscheinlich, daß er durch die gleichen starren Anforderungen geregelt wird wie im Falle der EU, wo die Mitgliedstaaten einen Teil ihrer Souveränität an supranationale Gremien abgeben. Nichtsdestotrotz ist die Einführung von Schritten wie Kandidaten- und Beobachterstatus zu erwarten."
"Zugleich verfügt BRICS über keine zentralen Strukturen. Der Anpassungsprozeß der neuen Mitglieder läuft folgendermaßen ab: Beamte aus verschiedenen Ländern, die für bestimmte Bereiche zuständig sind, treffen sich und besprechen die weitere gemeinsame Arbeit. Es ist nicht auszuschließen, daß noch institutionelle Gremien geschaffen werden – das wäre ein neuer Schritt der Integration. Dies war jedoch noch nie charakteristisch für den Verband."
"Die EU ist ein zwischenstaatlicher Zusammenschluß mit supranationalen Institutionen. Das heißt, daß die Regierungen der Mitgliedstaaten einige Befugnisse an die supranationale Ebene delegieren. Darüber hinaus gibt es innerhalb der Organisation Anforderungen, die alle Mitglieder erfüllen müssen."
Die BRICS hingegen werden nicht in die Souveränität ihrer Mitglieder eingreifen.
"Außerdem sind die asiatischen Staaten, die die BRICS dominieren, besonders an Fragen der Unabhängigkeit interessiert. Ihrer Meinung nach sollte die Vereinigung wie folgt funktionieren: regelmäßige Treffen, Diskussionen über Schlüsselthemen, Harmonisierung gemeinsamer Positionen. Jedes Land setzt auf nationaler Ebene im Einklang mit seinen internen Verfahren um, was auf dem Treffen vereinbart wurde."

Das klingt dann doch etwas anders und dürfte spannend werden. Man bespricht ein Thema, harmonisiert – was immer das im Einzelfall bedeutet – und setzt es dann national um.

DAS ist eine klare Absage an eine Auflösung der Staaten im globalen Einheitsbrei, andererseits bleibt man aber immer in Kontakt, um relevante Themen zu beackern.

Der Politikwissenschaftler Iwan Lisan brachte ein Thema in den Fokus.

"Die derzeitigen Mitglieder der Organisation haben eine Menge komplexer Probleme angehäuft, die unbedingt gelöst werden müssen, bevor die neuen Mitglieder aufgenommen werden. So ist beispielsweise die Einführung einer gemeinsamen Währung für den Block immer noch sehr umstritten."

Entweder hat Herr Lisan das Währungsproblem nicht verstanden oder es nur unzureichend formuliert oder verkürzt wiedergegeben, was ich vermute.

Der UNIT soll die nationalen Währungen nicht ersetzen, sondern nur ergänzen. Er soll als Handelswährung fungieren, die bei Bedarf auch in Gold konvertiert werden kann, da er ohnehin zu 40 % auf Gold basiert. Das ändert nichts daran, daß in China weiter mit Renmimbi, in Indien mit der Rupie und in Rußland mit dem Rubel bezahlt werden kann. Der UNIT ist auch weniger für den privaten Konsumenten, als vielmehr für internationale Transaktionen zwischen Unternehmen gedacht, die überstaatlich in Aktion treten wollen. Daß es hier noch eine Menge abzustimmen gibt, liegt auf der Hand.

ABER, das heißt auch, der UNIT wird auf jeden Fall kommen, sonst bräuchte man die Atempause nicht. Daher bin ich sehr gespannt auf die Konferenz in Kasan vom 22. bis 24. Oktober.

Wetzt der Westen deshalb die Messer des globalen Krieges in großer Eile, weil dann der Sterbeprozeß des US-Dollar als Welt-LEID-Währung eingeläutet wird? Der weltbeste Finanz-Indikator Gold wird es vermutlich im Verlauf von September und Oktober anzeigen. Gold-Bugs, das Anlegen der Sicherheitsgurte wird empfohlen! Gefahrlos abschnallen kann man ja bei Bedarf auch wieder.

Abschließend noch eine Bemerkung von Lisan:

"Es lohnt sich auch, darüber nachzudenken, wie souverän die Länder sind, die den BRICS beitreten wollen. Ein relativ junger Verband sollte keine großen Unterschiede in der Weltsicht seiner Mitglieder zulassen. Ein solches Problem ist jedoch bereits in der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) aufgetreten. Armenien beteiligt sich kaum an ihrer Arbeit, kritisiert aber ständig die Politik der Organisation."

Es bleibt abzuwarten, was das in der Praxis konkret bedeuten wird. Ein stupides auf Linie bringen, wie im „besten Westen aller Zeiten“ oder ein permanentes Fechten um Ausgleich, ohne sich gegenseitig in die Mangel zu nehmen.

Das Problem zwischen Schwer- und Leichtgewichten wird man vermutlich nicht lösen können, aber es bleibt in jedem Fall interessant.

Für den Westen – sprich Europa – gibt es nur eine, auf den Punkt bringende, Imagination:

[image]

Quelle: https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/titanic-katastrophe-jahrestag-dsm-schifffahrts...

Unser Problem dabei wird sein: Wie gelangt man auf die Rettungsboote?

[[hae]]

 

1 Kommentar:

  1. Die ganzen Dinge sind Rauschen zur Ablenkung von dem, was wirklich los ist...

    Erinnern wir uns einmal ans Ahrtal-Hochwasser und nun lesen wir:

    https://www.weforum.org/agenda/2022/06/climate-change-australia-insurance-crisis/

    Mehr: https://kate739.substack.com/p/1-in-25-australian-homes-uninsurable

    Plus: https://kate739.substack.com/p/managed-retreat-australia

    Die Versicherungsgesellschaften sind wie die Banken, die Staaten und die Regierungen - PLEITE...

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