von Grantscherben
Übersetzung:
..."Laut einem erfahrenen südafrikanischen Beamten, der an Treffen mit dem hochrangigen US-Diplomaten in Pretoria teilnahm, waren Nuland und ihr Team jedoch nachweislich nicht darauf vorbereitet, sich mit den jüngsten Entwicklungen auf dem afrikanischen Kontinent auseinanderzusetzen -— insbesondere mit dem Militärputsch, durch den die pro-westliche Regierung des Niger Stunden vor dem Start ihrer Mehrstationen-Tour durch die Region gestürzt wurde."In über 20 Jahren Zusammenarbeit mit den Amerikanern habe ich sie noch nie so ver-zweifelt gesehen", sagte der Beamte dem Medium TheGrayzone unter der Bedingung der Anonymität.
Die jüngste BRICS-Konferenz könnte Nuland ebenfalls Sorgen bereiten. Der
Block gab am 24.August eine einstimmige Erklärung ab, dass er die
Vollmitgliedschaft auf Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran,
Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate ausdehnen würde.
Dazu zwei wichtige Begriffe aus der Geopolitik
1. Der eurasische Balkan
Eurasiens
„Balkan“ umfasst Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Usbekistan,
Turkmenistan, Aser-baidschan, Armenien, Georgien und Afghanistan,
außerdem auch die „lebensfähigeren“ geostrategischen Akteure Türkei und
Iran. Zudem sind diese Länder auch ein wichtige Teilstücke für Chinas
"neue Seidenstraße" mit Anbindung an den afrikanischen Kontinent.
Geopolitisch
wichtig ist diese Region nach Brzezinskis Analyse wegen der
Transportwege, besonders der Pipelines, aber auch wegen der
widerstreitenden Ziele der Nachbarstaaten, vor allem aber weil die
Region sich wegen der Bodenschätze "zu einem ökonomischen Filetstück
entwickeln könnte“.
Aserbaidschans
Verwundbarkeit zeitigt nach Brzezinski Auswirkungen auf die gesamte
Region, weil seine Lage es zu einem geopolitischen Dreh- und Angelpunkt
mache. „Es ist gewissermaßen der lebenswichtige Korken, der den Zugang
zur Flasche mit den Bodenschätzen des Kaspischen Beckens und
Zentralasiens kontrolliert. Ein unabhängiges, Türkisch sprechendes
Aserbaidschan mit Pipelines, die es mit der ethnisch verwandten und
politisch als Stütze agierenden Türkei verbinden, verwehrte Russland
eine Monopolstellung im Zugang zur Region und beraubte es damit seines
entscheidenden politischen Druckmittels auf die Politik der neuen
zentralasiatischen Staaten.“ Aserbaidschan ist daher von Russland im
Norden, aber auch vom Iran im Süden Druck ausgesetzt.
Georgien ist
ethnisch inhomogen, daher die Abspaltungswünsche, die von Russland
unterstützt wurden, um Georgien in der GUS und zur Duldung von
Militärbasen zu zwingen.
Kasachstan
ist der Schild und Usbekistan die Seele des nationalen Erwachens der
verschiedenen Völker in der Region. Durch seine Größe und geographische
Lage schützt Kasachstan die anderen vor direktem russischen Druck, da
nur Kasachstan an Russland grenzt. Durch die mehrheitlich russische
Bevölkerung im Norden droht dem Land eine Spaltung, durch die
kasachische Minderheit in Usbekistan ein Konflikt zwischen den beiden
Ländern.
Usbekistan ist
ethnisch homogener, nationalbewusster und stärker in der Geschichte
verwurzelt, was bei den Regierungen von Turkmenistan, Kirgisistan,
Tadschikistan und sogar Kasachstan Befürchtungen weckt, "dass sich
Usbekistans Führungsrolle in der Region zu regionaler Vorherrschaft
auswachsen könnte.“
Turkmenistan mit seinen Erdgasvorkommen ist ethnisch relativ homogen, geografisch geschützt, auf Usbekistan und Iran ausgerichtet.
Kirgisien ist gemischter und zwischen China und Kasachstan eingezwängt, von dem seine Souveränität in Zukunft abhängt.
Tadschikistan ist eine Stammesgesellschaft, wobei ein großer Teil der Tadschiken außerhalb des Landes, vor allem im Norden Afghanistans lebt.
Die Türkei und der Iran
sind in ihrer geopolitischen Orientierung unberechenbar.
"Eine Destabilisierung dieser beiden Staaten würde sehr wahrscheinlich die ganze Region ins Chaos stürzen.“"Käme es zur Destabilisierung der Türkei oder des Iran oder auch beider, wären die internen Probleme der Region nicht mehr zu steuern, und selbst eine regionale Vorherrschaft der Russen könnte dann womöglich nicht mehr verhindert werden.“
Die Türkei wird, so Brzezinski, von Modernisten,
Islamisten und Nationalisten in drei unvereinbare geostrategische
Richtungen gedrängt. Außerdem bestehe das Problem mit dem Wunsch der
Kurden nach Eigenstaatlichkeit. Das fundamentalistische Regime im Iran
dagegen stehe zwischen dem Wunsch nach islamischer Beeinflussung der
zentralasiatischen Republiken und der Zusammenarbeit mit Russland gegen
die Dominanz der USA und gegen eine Bedrohung der nationalen Integrität
durch ein unabhängiges Aserbaidschan.
Die
Friedensbemühungen, die China und Russland in den letzten Monaten
veranstaltet haben, ergeben somit eine nachvollziehbare Strategie.
2. Die strategische Ellipse
Dieses Bild lässt erahnen warum die BRICS den USA "Sorgen" bereitet
Sie zeigt die größten Öl und Gasvorkommen — Innerhalb diese Ellipse befinden sich 70% der Weltölreserve und 68% der Weltgasreserven.
Mit weiterer Steigerung der globalen Nachfrage nach fossilen
Energieträgern wird mit einer Verschärfung der geostrategischen Lage in
der strategischen Ellipse gerechnet.
Iran
Saudi-Arabien
Russland
Vereinigte Arabische Emirate
Katar
Irak
Kuwait
Kasachstan
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