Donnerstag, 21. September 2023

»Bildungsarmut und Medikamente«

von LePenseur
 
 
Tom J. Wellbrock ist ein überaus wohlerzogener, höflicher Mensch — ganz offensichtlich! Denn ich hätte den etwas langen Titel seines langen, aber höchst lesenswerten Artikels

Bildungsarmut und Medikamente bei Baerbock und
Scholz: Kann das sein?
 
etwas weniger wohlerzogen auf
 
Wie dämlich und/oder bekifft kann man bloß sein?

umformuliert. Aber das ist keine Kritik an Herrn Wellbrock, dessen Artikel verdienstlich genug die mühselige Aufgabe meistert, zwei besonders schräge Figuren der deutschen Politszene psychologisch zu analysieren: Scholz, seit seiner Piraten-Augenklappe quasi der Depp der deutschen Politik, und die Annalena Trampolina  —  und das liest sich dann wie folgt: 
Es gibt ein paar Auffälligkeiten bei unserer Außenministerin Annalena Baerbock (die Grünen) und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Ohne in den Größenwahn von Ferndiagnosen zu verfallen, kann man über diese Auf-fälligkeiten sprechen und Möglichkeiten der Erklärung formulieren. Ins-besondere, wenn man sich als Bürger echte Sorgen macht, sollte man jedes Recht dazu haben.
 
Gerade ist im Westend-Verlag die Neuauflage des Buches „Russland verstehen?“ von Gabriele Krone-Schmalz erschienen. Ein wichtiges Buch, denn nur wer die Handlungen des anderen versteht, kann erfolgreich nach Lösungen für Konflikte suchen. Dies gilt natürlich nicht nur für Buchautoren, sondern auch und besonders für Politiker, die auf dem Feld der Diplomatie tätig sind. Also etwa Annalena Baerbock, Deutschlands Chef-Diplomatin.
Absolute Leseempfehlung!
 
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P.S.: Der berühmte Bankier Hermann Abs meinte einmal zum Schluß einer großen Finanzkonferenz: 
»Wenn die, die uns jetzt nach Abschluß der Konferenz in den Mantel helfen, plötzlich die Führung unserer Banken übernehmen müßten, sollten deren Geschäfte fünf Jahre lang eigentlich weiterlaufen wie bisher. Aber danach sollte man uns umso mehr vermissen.« 
Das trifft nicht nur auf Bankiers zu, sondern ebenso auf Staatsmänner. Wir leben allerdings schon seit vielen Jahren (eigentlich: Jahrzehnten) ohne Staatsmänner — und wenn man sich das heutige Polit-Personal so ansieht, bezweifelt man, ob ein Hermann Abs sich von solchen Gestalten auch nur hätte in den Mantel helfen lassen wollen ...

4 Kommentare:

  1. Danke für den verlinkten Artikel!
    Ein wirkliches Lesevergnügen, auch wenn der Kern der Sache alles andere als vergnüglich ist.
    ______
    wenn man sich von solchen Gestalten in den Mantel helfen läßt, kann man sich keinesfalls sicher sein, ob sie nicht ein Messer im Futter versteckt haben.

    mfG
    Tanit

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  2. Ich hab das alles lange Zeit nicht verstanden. Zum Glück habe ich dann ein Video in die Finger bekommen, wo neben anderen Themen und Analysen dieser Zusammenhang erklärt wurde.(Bitte um Nachsicht, ich weiß nicht mehr, welches Video, - aber es war von einem kompetenten Mann, der wusste, was Sache ist).

    Ich habe mich gefragt, warum wir immer mehr von Nichtkönnern und geistigen Warmduschern regiert werden, und warum das Niveau derjenigen, die uns sagen sollen, was Sache ist, immer mehr absinkt.

    Die Begründung, die ich in dem Video erfahren habe, die hats gebracht, - da ist es mir wie mit Schuppen von den Augen gefallen.

    Schauen wir mal zurück:

    Österreich: Renner, Figl, Raab, und danach der langsame Abstieg.

    Deutschland: Adenauer, vielleicht noch bis Erhardt, - und dann gings auch nur noch abwärts.

    Warum, hab ich mich gefragt. Die Antwort erfuhr ich aus dem Video. Es liegt in der Psyche des Menschen bedingt, vor allem bei den Politikern, dass man sich niemals an denen orientiert, die besser sind als man selbst ist. Also, man wird auch dann, wenn man aus einer Partei oder einer politischen Funktion ausscheidet oder auch Unterstützung von anderen haben will, niemals jemanden vorschlagen, der einen Grad besser ist als man selbst, sondern immer nur denjenigen, der unter einem steht, was Können und politische Durchschlagskraft betrifft.

    Würde man einen "Besseren" vorschlagen, dann besteht die Gefahr, dass man sich selbst durch begangene Fehler bloßstellt, weil der geistig Überlegene das nicht akzeptieren könnte. Und genau das will keiner, weil jeder ja seine Memoiren schreiben und daran verdienen will.

    Das ist aber irgendwie der Untergang der Dämokratie, und es wird wieder dazu führen, wenn wir vom geistigen Niveau unserer Politiker von der Skala 10 dann auf 1 oder 2 gekommen sind, dass dann (hoffentlich oder hoffentlich nicht, - ich weiß es nicht) plötzlich wieder einer im Raum steht, der mit Macht die Zügel in die Hand nimmt und dem Volk zeigt, wo es lang zu gehen hat. Jeder, der sich mit dem Wesen der Weimarer Republik auseinandersetzt, wird wissen, wovon ich rede.

    Dass es aufgrund der Ansammlung von Fehlentscheidungen dann für jeden sichtbar wird, dass der neue "Führer" die Dinge besser macht als seine Vorgänger, liegt in der Natur der Sache. Das Volk wird ihm wieder zujubeln und ihm unkritisch folgen.

    Kann ja funktionieren, - es sei denn, dass der "Führer" wieder den Überblick verliert und anfängt, größenwahnsinnig zu werden. Dann haben wir wieder die Situation wie nach 1945, und begreifen bis heute nicht, dass sich das Rad der Zeit dreht. Es dreht sich in der Form, dass morgen das nicht mehr gültig ist, was gestern war, aber es kommt das Rad auf seiner Drehung nach einer gewissen Zeit wieder auf den Punkt, der schon einmal existent war. Auch, wenn es nicht genauso aussieht und nicht gerade eine Blaupause ist. Aber ähnlich ist es in jedem Fall.

    Also, erwarten wir in Österreich nur mehr Abwärtserscheinungen nach den Namen wie Nehammer, Kogler, Edtstadler , etc. etc. Es wird nichts Besseres kommen, - weil es nicht kommen kann. Auch zu Strache habe ich mal aufgesehen, - aber so jemand, der sich derart dilettantische Fehler leistet, kann kein ernsthafter Politiker sein.

    Und Deutschland? Da ist doch schon jetzt der Karren total verfahren, - so eine Kasperlregierung wie jetzt hat es doch seit 1945 nicht mehr gegeben.

    Ich weiß (klingt jetzt wie der Augur), dass es in Deutschland zum großen Crash kommen wird. Keiner weiß, wann und mit welcher Intensität. Genauso kann ich nicht voraussagen, wie sich das dann auf Österreich auswirkt. Ich kann nur sagen, dass ich deshalb in Rumänien ruhig schlafe, wo man immer noch mit Holz heizt und sich darüber im Klaren ist, dass Brüssel über 2.000 km weit weg ist.

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  3. Ich kann dem obigen Kommentar in dem meisten zustimmen. An einer Stelle aber Widerspruch, und das ist mir sehr ernst, weil das unerklärlicher Weise immer wieder in freiheitlichen patriotischen Foren behauptet wird: nämlich dass Adenauer noch „ein Guter“ gewesen sei. Ist mir unbegreiflich, wie man das ernsthaft meinen kann. Das ganze Elend der völligen US-Hörigkeit der BRD haben wir Adenauer zu verdanken, der zwar gerne sich pragmatisch gab, indem er zu sagen pflegte „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?“, aber in Sachen USA-Abhängigkeit immer betonhart geblieben war. Er hat immer das umgesetzt, was Washington von ihm gewollt hat. (Sein selbsternannter „politischer Enkel“ Kohl war ähnlich schlimm, das Ergebnis erleiden wie jetzt!) Nicht zufällig gab es in der frühen BRD die Redewendung über dieselbe: „Die Bundesrepublik: in Rom gezeugt, in Washington geboren.“ Adenauer war ein Unglück für Deutschland.

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  4. Herrn Kyffhäuser:
    Danke für Ihren Kommentar. Vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt. Ich bewerte nicht unbedingt das Ergebnis von den Leuten, deren Namen ich erwähnt habe. Ich vergleiche hauptsächlich die Ausstrahlungskraft, die Entscheidungsfähigkeit als Politiker, das Charisma, das Durchsetzungsvermögen, verbunden mit politischem Stil und Argumenten.

    Natürlich bin ich mir dessen bewusst, dass Adenauer in der Zeit von 52 - 56 die Möglichkeit eines geeinten Deutschlands verspielt hat, indem er die Neutralität abgelehnt hat.

    Wie ich schon sagte, - mir ging es in erster Linie um die Person und der damit verbundenen Aura. Bei Adenauer kommt neben seinem "Geschwätz von gestern" noch etwas anderes dazu, der Begriff der "Adenauer-Dmokratie". Er hörte sich im Parlament an, was die linke Seite sagte, dann die rechte, gab jedem recht, und am Schluss machte er doch immer nur das, was er wollte.

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