von Grantscherben
Frau Kirchberger - Direktorin einer transatlantischen Denkfabrik meinte kürzlich....
- Es
war eine gute Sache, dass die Nazis nach Finnland gekommen sind, um die
Finnen im Krieg gegen die Sowjetunion zu unterstützen.- Dass die Nazis zusammen mit der Sowjetunion den 2. Weltkrieg begonnen haben.
- Dass Nazideutschland die Sowjetunion aufgrund des Widerstandes der Finnen überfallen hat
- Dass Menschen, die Angst vor einem Atomkrieg haben, neurotisch sind und
sich: "Fürchten, ihnen könnte eine Atombombe auf den Kopf fallen"!
Dazu ein Kommentar von Hermann Ploppa:
... Eine
kleine Recherche zu Frau Sarah Kirchbergers Aussagen zu Finnland und
den Beziehungen zu den Nazis: Finnland befand sich vom Spätherbst 1939
bis zum Früh-sommer im so genannten "Winterkrieg" mit der Sowjetunion.
Möglich wurde dieser Krieg unter anderem dadurch, dass die Sowjetunion
mit dem Hitler-Reich einen Nichtangriffs-pakt geschlossen hatte. Damit
hatten die Nazis den Sowjets im Krieg gegen Finnland freie Hand
gelassen. Als schließlich das Dritte Reich im Sommer 1941 die
Sowjetunion überfiel, kämpfte Finnland an der Seite der Nazis, die sie
gerade eben noch im Stich gelassen hatten, gegen die Sowjetunion. Die
finnische Regierung war immerhin clever genug, sich schon 1944 aus dem
Kriegsbündnis mit Deutschland zu verabschieden.
Daraus folgten
Friedensverhandlungen mit der Sowjetunion und jene finnische
Neutralität, die bis vor wenigen Monaten Finnland Sicherheit und
Stabilität gesichert hatte. 1942 be-suchte Hitler den finnischen General
von Mannerheim, der später noch zum finnischen Staatspräsidenten
aufstieg. Mannerheim war im zaristischen Russland aufgewachsen und nach
der bolschewistischen Revolution zum entschiedenen Antikommunisten mit
faschisto-iden Ansichten geworden. Nach dem finnischen Bürgerkrieg von
1919 sorgte Mannerheim dafür, dass 12.000 Kommunisten in
Konzentrationslager kamen und dort teilweise bestia-lisch ermordet
wurden.
Hitler besuchte Mannerheim 1942 zu dessen 75. Geburtstag,sicher
in der Absicht, die Fin-nen zu noch mehr Anstrengungen im Krieg gegen die
Sowjetunion zu bewegen. Manner-heim und Hitler trafen sich in einem
Eisenbahnwaggon, und der Tontechniker zeichnete nicht nur die
Geburtstagsreden Hitlers auf, sondern ließ die Bandmaschine auch noch
laufen, als Hitler sich "privat" mit Mannerheim unterhielt. Dabei
entstand die einzige Aufnahme mit Hitlers "normaler" Gesprächsstimme.
Und Hitler bekennt hier, dass er die Macht der sowjetischen Panzer
vollkommen unterschätzt hat. Seine Stimme zittert dabei geradezu. Und er
bekennt, dass der Brennstoffverbrauch seiner Panzer viel höher ist als
vorher berechnet.. Auch handele es sich um "Schönwetter-Panzer".
Gewisse
Assoziationen zur Jetztzeit liegen nahe. Wir verstehen, warum Hitler
die Panzer kurz vor Moskau nach Süden abdrehen ließ: er brauchte das Öl
der aserbeidschanischen Quellen. Das sei hier einmal zu dem
geschichtsunkundigen Vortrag von Frau Kirchberger gesagt. Also: Die
Nazis haben die Finnen bei dem "Winterkrieg" nicht nur komplett im Stich
gelassen. Sie haben den sowjetischen Angriff auf Finnland überhaupt
erst ermöglicht. Trotzdem sind die Finnen dann mit den Nazis in der
Sowjetunion einmarschiert – haben diesen Irrtum aber 1944 erkannt und
korrigiert. Jetzt schon wieder gen Osten zu mar-schieren ist für die
finnischen Interessen glatter Irrsinn.
Die
Hitler- und Mannerheim-Aufnahme bezieht sich auf die geheime
Sprachaufzeichnung eines privaten Gesprächs zwischen Adolf Hitler und
Carl Gustaf Emil Mannerheim aus dem Jahr 1942. Dem finnischen Ingenieur
der Rundfunkanstalt YLE, Thor Damen, gelang es, die ersten 11 Minuten
des privaten Gesprächs zwischen Hitler und Mannerheim aufzuzeichnen. Da
Hitler nie erlaubte, ihn unvorbereitet aufzunehmen, musste dies im
Geheimen geschehen. Damens ursprünglicher Zweck war es, offizielle
Geburtstagsreden und Mannerheims Antworten aufzuzeichnen. Damen
beschloss jedoch, die Aufnahme fortzusetzen, nach-dem das Gespräch von
offiziell auf privat umgestellt wurde.
Die
SS erkannte, dass Damen das Gespräch aufzeichnete, und verlangte
sofort, dass es abgebrochen wird. Die SS war wütend, aber YLE durfte das
Band versteckt halten, um es nie zu öffnen. Das Tonband wurde dem
Leiter der staatlichen Zensurbehörde, Kustaa Vilkuna, übergeben, kehrte
1957 zu YLE zurück und wurde einige Jahre später öffentlich zugänglich
gemacht. Es ist die einzige bekannte Aufnahme, auf der Hitler in einem
inoffiziellen Ton spricht, und eine der wenigen Aufnahmen, in denen
Hitler zu hören ist, wie er eine Erzählung vorträgt, ohne seine Stimme
zu erheben. In dem Gespräch geht es darum, dass Hitler das Scheitern der
Operation Barbarossa, die italienischen Niederlagen in Nordafrika,
Jugoslawien und Albanien, die Rüstung in der Sowjetunion und die
rumänischen Erdölquellen erklärt.
Wie heißt es frei nach Hegel: Wir lernen aus der Geschichte, dass wir nichts aus ihr lernen.
AntwortenLöschen