von Grantscherben
Egal
wohin unser Auge blickt – beinahe zeitgleich wie von "Geisterhand"
flammen alte Konflikte auf. Im März besuchte Victoria Nuland den Sudan und drei Wochen später wurden eiligst sämtliche Botschaften evakuiert. Wir
wissen heute, dass Minsk II nur dazu diente, die Ukraine militärisch
auf-zurüsten. Ferner beobachten wir militärische Übungen zu Land, Wasser
und in der Luft. Vom Baltikum bis nach Afrika und weiter bis in den
Pazifik. China und Russland dehnen ihre Handelsstrategie mit der "Belt
and Road Initiative" aus. Afrika, die Turkstaaten, Kasachstan usw. bis
über den Atlantik – hin zu diversen südamerikanischen Staaten, die
geradewegs alle in die neue BRICS- Gemeinschaft streben.
Die einstige
Hegemonie der USA ist bedroht und der Dollar verliert immer mehr an
Einfluss. Die USA befinden sich im Schockzustand und tun das, was sie
immer schon gerne taten und auch bestens beherrschen: Konflikte schüren
um dann einzugreifen. Ein Regimewechsel in Russland und die
Zer-splitterung des Landes wird angepeilt. China, ein in sich homogenes
Gebiet mit einer großen Bevölkerung, ist da schwerer zu zerstören als
ein Russland mit seinen weit über 100 verschiedenen Ethnien. Somit ist
die russische Führung nicht nur von außen bedroht sondern im Extremfall
auch von Innen. Die USA würden einen Regimewechsel von Putin zu Nawalny
mehr als begrüßen.
Nicht
nur der Vertrag von Minsk war eine Augenauswischerei. Auch der KSE
Vertrag (Vertrag für über konventunelle Streitkräfte in Europa) (A-KSE)
darf an dieser Stelle erwähnt werden. Dieser wurde 2004 beschlossen und
von 30 Staaten unterschrieben – ratifiziert haben ihn nur 4 Staaten,
nämlich Russland, Weißrussland, Ukraine und Kasachstan. Alle
Natomitglieder haben diesen nicht ratifiziert. 2007 erklärte Russland
das Abkommen als hinfällig. 2015 wurde der Vertrag gekündigt. Die Schuld
dafür gab man natürlich nur Russland.
Wenn
wir an die NATO in Europa denken, dann verbinden wir das mit dem Namen
"Ramstein", weiters auch an Polen, die baltischen Staaten, Rumänien und
Bulgarien mit ihren Häfen am schwarzen Meer. Aus aktuellem Anlass
richtet sich mein Augenmerk aber auch in Richtung Süden.
2012
In einer eher bizarren außenpolitischen Erklärung der Obama-Regierung hat die US-Außenministerin Hillary Clinton angekündigt, Washington werde dem Kosovo "helfen", sich
sowohl der NATO als auch der Europäischen Union anzuschließen. Das hat
sie Hashim Thaci, dem Premierminister des Kosovo, bei einem Treffen in
Washington versprochen.
1998
Bereits
einige Monate vor der Bombardierung serbischer Ziele hat ein höherer
US-Geheimdienstler mit hohen kroatischen Offizieren über eine
"Zerschlagung Jugoslawiens" erläutert. Die US-Strategie hatte bereits
1998 die Absicht den Kosovo unter seine Kontrolle zu bringen.
Clinton der "Befreier des Kosovo" - Statue in Pristina
Der
Kosovo wird allerdings von Russland, Serbien und über 100 weiteren
Staaten nicht als legitimer Staat anerkannt. Als er 2008 seine
Unabhängigkeit erklärte, wurde er jedoch sofort von der
Bush-Administration und von der Regierung in Berlin anerkannt. Aufgrund seiner geopolitischen Bedeutung gehört der Kosovo zu den strategisch wichtigsten Positionen in ganz Europa.
Camp Bondsteel
Nach
der Bombardierung Serbiens im Jahr 1999 "übernahm" das Pentagon ein 400
ha großes Areal bei Uresevic in der Nähe der Grenze zwischen dem
Kosovo und Mazedonien. Die Firma Halliburton und deren Vorstandsvorsitzender, damals Dick Cheney, haben dort das Camp Bondsteel errichtet, die
größte US-Militärbasis im Kosovo und eine der größten außerhalb der
USA. In dieser sind über 7.000 US-Soldaten stationiert (Vergleich
Ramstein - 9200 Militärangehörige) – jetzt nach dem neuer-lichen
Aufflammen der Zwistigkeiten zwischen Serbien und dem Kosovo wurde die
Anzahl der Streitkräfte nochmals erhöht.
Die
militärische Kontrolle des Kosovo durch die USA und die NATO dient in
der großangelegten geo-strategischen Planung Washingtons gleich
mehreren Zwecken. Zunächst ermöglicht sie den USA eine bessere
Überwachung der Öl- und Gas-Pipelines vom Kaspischen Meer und aus dem
Mittleren Osten in die EU, sowie der Transportwege von der EU ans
Schwarze Meer.
Nebenbei bemerkt ist der Kosovo auch bekannt als Korridor für den Heroin-Transport.
Bereits
sieben neue Militärbasen in Bulgarien und Rumänien, am Schwarzen Meer
und auf dem nörd-lichen Balkan hat sich das Pentagon bis heute gesichert –
die Flugplätze Graf Ignatievo und Bezmer in Bulgarien und den Flughafen
Mihail Kogalniceanu in Rumänien. Das ist übrigens der Sitz der Task Force-East. Somit
ist die NATO mit Camp Bondsteel sowie der Nutzung kroatischer und
montenegri-nischer Adria-Häfen durch die US-Navy bestens gerüstet für
einen Krieg an der Ostfront.
..."Der
US-Armee wurde seit 2005 vorgeworfen, im Camp Bondsteel eine "Black
site" zu betreiben, in der als Terroristen bezeichnete Personen
unrechtmäßig gefangen gehalten worden seien. Der Menschenrechtskommissar
des Europarates, Álvaro Gil-Robles, sprach in Zusammenhang mit einer
2002 erfolgten Inspektion des Lagers von "schockierenden Zuständen“. Die
USA wiesen den Vorwurf zurück."
Ich
möchte weder unter dem Kuratel der USA stehen und genauso wenig behagt
mir der Gedanke unter der Fuchtel einer russisch-chinesischen
Föderation zu landen. Europa sollte sich emanzipieren und seinen eigene
Identität bewahren.
Handel: JA – politische Vereinnahmung: NEIN!
Und Österreich ist und bleibt im Hinblick auf kriegerische Konflikte ein neutrales Land.
Neutralität ohne wenn und aber!
Ich möchte weder unter dem Kuratel der USA stehen und genauso wenig behagt mir "der Gedanke unter der Fuchtel einer russisch-chinesischen Föderation zu landen. Europa sollte sich emanzipieren und seinen eigene Identität bewahren."
AntwortenLöschenDie Implikation dieser Sätze versteh ich nicht am Ende dieses überaus lesenswerten Artikels.
Wir stehen unter der Kuratel der USA. Der Gedanke unter einer russich-chinesischen Föderation zu landen ist dagegen reine Fiktion und somit weit weniger "unbehaglich" als die harte Realität der US-Hegemonie. Abgesehen davon wäre die russisch-chinesische Option kaum dermaßen existenzbedrohlich. Ich sage nur Asyl und Regenbogen.
Und der letzte Satz... was ist mit Europa gemeint? Wohl das ideelle Europa? Das muss sich erstmal befreien und nicht "emanzipieren". "Emanzipieren" setzt eine Fortbestand der EU voraus. Die EU jedoch ist unreformierbar, weshalb es keine "Emanzipation" der EZ von ihrem Hegemon geben kann. Von einer geprügelten Ehefrau sagt man ja auch nicht, sie solle sich "emanzipieren". DAs wäre Quatsch.
der Ami (USA) möchte doch nur Demokratie, Freiheit und Wohlstand der Völker sicherstellen, wie im Irak, Syrien, Libyen, Afghanistan, dzt.Ukraine sodass es ihnen so wohlergeht wie den Indianern.
AntwortenLöschenDen amerikanischen Indigenen geht es zweifellos wohler als vielen Bio-Russen in ihrem eigenen Land. Denen es da noch nie gut ging, egal unter welchem Regime. Es hat auch noch nie ein „Indianer“ in Russland um Asyl nachgesucht.
LöschenCher Atlantiker,
AntwortenLöschenSie haben in Ihrem Posting ein paar Wörter "vergessen", nämlich (ich ergänze sie der Vollständigkeit halber kursiv):
Den amerikanischen Indigenen , die heute die Nachkommen jener armseligen Restbevölkerung sind, die die systematische, mit geradezu verbrecherisch unmenschlichen Mitteln (Schenkung von Kleidung von Pockenkranken etc.) insbesondere im 18. und 19. Jahrhundert betriebene Ausrottung durch die US-Amerikaner überlebt hat, geht es zweifellos wohler als vielen Bio-Russen in ihrem eigenen Land.
Wobei ich mir an Ihrer Stelle über die Frage, ob es ihnen wirklich besser geht als den ethnischen Minderheiten in der Russischen Föderation, keineswegs so sicher wäre! Jedenfalls haben diese in ihren jeweiligen Autonomen Republiken zweifellos mehr Selbstbestimmungsrechte, als die als quasi Zirkusattraktion in Mini-Reservaten gehaltenen Indianerstämme.
Und was Ihre Behauptung betrifft, es habe auch noch nie ein „Indianer“ in Russland um Asyl nachgesucht: weiß ich nicht, besagt aber nicht viel — außer, daß Indianer zumeist keinen Reisepaß besitzen (wie übrigens die Mehrheit der US-Bürger, nur so nebenbei erwähnt ...) und daher gar nicht ins Ausland reisen können — was die Stellung eines Asylantrags irgendwie schwierig macht ...
@ Atlantiker:
AntwortenLöschenObwohl Sie wissen, daß ihnen hier ihre dämlichen Argumente sofort qualifiziert um ihre Fresse gehauen werden, entblöden sie sich nicht, sie anzubringen. Ist das Masochismus?
Sie wissen doch genau, daß hier belesene Leute unterwegs sind, die die transatlantischen Lügen bestens widerlegen können, zumal ihre "Argumente" dünnste Suppe sind. Was also ist ihr Antrieb? Klären sie uns bitte auf!