Montag, 24. April 2023

»Wir haben diese Wahl gewonnen«

von LePenseur
 
 
... meinte der Salzburer Landeshauptmann Haslauer bei der Wahlparty der ÖVP. Na ja: noch ein paar solcher »gewonnener Wahlen«, und die ÖVP streitet sich mit Grünen und Kommunisten um den vierten Platz, die sprichwörtliche »blecherne Medaille« ...

Interessant ist auch die folgende Graphik über das Wählerstruktur:


In den beiden Altergruppen unter 60 wurde die ÖVP bereits von der FPÖ überholt. Nur die deutliche Präferenz der Pensionisten konnte der ÖVP den ersten Platz retten.

Noch interessanter ist freilich der Vergleich zwischen FPÖ und SPÖ nach Bildungsqualifikationsstufen — denn er widerlegt die oft kolportierte Behauptung, daß v.a. »bildungsferne Fortschrittsverlierer«, mit anderen Worten: die depperten Hackler und dergleichen, die FPÖ wählen würden. Das ist aber auf keineswegs Fall, sondern: der Pflichtschul-Level ist die Domäne der Roten, Maturanten und Uni-Absolventen wählen eher FPÖ als SPÖ. 

Erschütternd ist freilich, daß bei den Akademikern die Kommunisten vor der FPÖ zu liegen kamen und die Grünen gemeinsam mit der ÖVP auf je 21% kamen. Formale Bildung ist offenbar nicht immer ein zuverlässiger Intelligenz-Indikator.

Ob der alte Satz »Stadtluft macht frei« noch berechtigt ist, darf seit geraumer Zeit bezweifelt werden. Daß sie vermutlich nicht gescheiter macht, wird durch das Ergebnis der Kommunisten in der Stadt Salzburg, wo die den zweiten Platz erreichte und nur wenige Prozentpunkte hinter der ÖVP abschnitt, nahegelegt.

Ob es nun zu einer Schwarz-Blau-Koalition in Salzburg kommt, oder ob Haslauer mit bloß einer Stimme Mehrheit im Landtag eine Schwarz-Rot-Koalition riskiert, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Lassen wir uns überraschen.

-----

P.S.: daß die Wahlbeteiligung mit weniger als 71% die »Partei der Nichtwähler« eindeutig zur größten Gruppe macht und bezogen auf die Gesamtwählerschaft die »gewonnen habende« ÖVP nur auf 21,5% gekommen ist, sei nur ganz nebenbei erwähnt. Wenn fast ein Drittel der Wähler keinen Sinn darin sieht, zur Wahl zu gehen, sollten eigentlich die Alarmglocken bei den Parteien (und zwar bei allen) läuten. Werden sie aber nicht ...

5 Kommentare:

  1. Den letzten Satz teile ich nicht, cher Penseur. Die Wahlenthaltungen sind, sofern intendiert und nicht aus Faulheit, Produkt der FP-Diffamierung, also so etwas wie Halbaufgewachte, die "sich zu gut sind, FPÖ zu wählen", nicht einmal als geringstes Übel. Gegen Dummheit kann man nichts machen.

    AntwortenLöschen
  2. Als Ostgote von geringer Herkunft und Heide - nicht Atheist - habe ich bis 1996 die Schwarzen gewählt, dann zwanzig Jahre lang ohne Begeisterung "Protest"' - zuletzt die Mogelpackung Aäffdeh. Inzwischen können mir alle miteinander im Mondschein begegnen. Mit Theodor Fontane - Wat soll der Unsinn. Und, Wunder habe ich wahrlich nicht erwartet. Aber zum Beispiel, auf der GEZ-Sauerei hätten die Herrschaften sich doch wirklich konsequent (wie ùbrigens versprochen) einklinken können. Hamse nicht. Systempartei.

    AntwortenLöschen
  3. Ein AfDler sagte mal: "Wer nicht wählt, wählt rot-grün."
    Nicht ganz zu unrecht.
    Jedenfalls hat ein Nichtwähler genauso wenig ein Recht, wie ein Systemwähler, bei Unzufriedenheit rumzuplären ...

    AntwortenLöschen
  4. Es gibt eine Alternative zur Alternative Nichtwähler vs. Systemwähler: konsequent eine sog. Spaßpartei wählen. Das ist kreativer, anarchischer Protest gegen das System. Der sogar Spaß macht!

    AntwortenLöschen
  5. Spaßpartei ...

    Ist doch alles einkalkuliert.
    Und die AfD wurde von vornherein als Beruhigungszückerchen geschaffen.

    AntwortenLöschen

Forums-Trolls, die die Kommentarfunktion zugemüllt hatten, machten die Moderation von Kommentaren nötig. Da der Blogbetreiber weder Zeit noch Lust hat, ständig den Blog zu beobachten, können auch mehrere Tage vergehen, bevor ein Kommentarposting freigeschaltet wird. Bitte um Verständnis.

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die gem. DSGVO notwendige Zustimmung, daß dieser im Falle seiner Freischaltung auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger«-Software vorgegeben ist weiters, daß Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie sie bekanntgeben, gespeichert wird. Dasselbe gilt für für Meldung als »Follower« u. dergl. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars begehren, können Sie dies unter Angabe des bezughabenden Artikels, sowie von Datum und Uhrzeit ihres Kommentars tun. Ihr Kommentar wird dann innerhalb einer dem Blogbetreiber zumutbaren Zeit gelöscht wird (auch dies kann mehrere Tage dauern).

Ob etwaige Daten eines Kommentators (IP-Adresse etc.) von der »Blogger«-Software automatisch gespeichert und/oder weiterverarbeitet werden, entzieht sich der Kenntnis des Blogbetreibers, ist von diesem aber weder beeinflußbar noch kontrollierbar. Zu diesem Fragen wenden Sie sich bitte an:

https://www.google.de/contact/impressum.html

Hier finden Sie auch einen Hinweis zur »Datenschutzerklärung«:

https://policies.google.com/privacy?hl=de

Auf diesem Blog herrscht auch hinsichtlich der Kommentare weitestgehende Redefreiheit. Gelöscht werden jedoch Kommentar
1. durch deren Stehenlassen sich der Blogbetreiber strafrechtlichen Sanktionen aussetzen würde;
2. die dazu dienen, diesen Blog öffentlich zu diskreditieren;
3. Werbeeinschaltungen (auch in Form von Schleichwerbung);
4. persönliche Beleidigungen und ähnliches (bitte argumentieren Sie möglichst sachlich).
5. Kommentare, die ohne oder nur geringen inhaltlichen Zusammenhang mit dem Artikel oder dem daran schließenden Kommentarverlauf gepostet werden (»off topic«), können — evtl. nach Abwägung der Informationsinteressen im freien Ermessen des Blogbetreibers — durch den Administrator gelöscht werden.

Wem das nicht frei genug ist, dem sei dringend geraten, seinen eigenen Blog zu eröffnen.