von Fragolin
Unvaccinated lives matter.
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Russische Künstler dürfen auf keiner Bühne mehr auftreten. Russische Sportler werden von allen Bewerben ausgeschlossen. Russische Bücher werden aus Bibliotheken geräumt, russische Patienten aus Kliniken geworfen, Hotels verwehren ihnen Unterkunft und Gasthäuser das Essen, russische Kinder werden an Schulen wie Aussätzige behandelt oder rausgeekelt, Russen sollten jegliche Kenntlichmachung in der Öffentlichkeit meiden. Es mangelt, so der Tenor, an deren Distanzierung gegenüber Putin.
Abgesehen davon, dass man dem Bonsai-Zaren seine Propaganda gar nicht besser erleichtern kann – man treibt ihm seine Landsleute ja geradezu in die Arme:
Diese gründliche Konsequenz hätte ich mir beim völkerrechtswidrigen Einmarsch des Irren vom Bosporus in Nordsyrien und Nordirak auch gewünscht. Immerhin habe ich bisher noch nicht wahrnehmen können, dass tausende Russen mit russischen Flaggen, laut den Namen ihres Führers und Kriegsherren grölend, durch die Straßen deutscher oder österreichischer Städte gezogen wären und ukrainische Restaurants zertrümmern. Wahrscheinlich ist das sogar der Grund, warum wir dem einfachen Russen von nebenan gegenüber so haltungsmutig und moralgestählt entgegentreten.
Wenn ich mir nur einmal vorstelle, welche Reaktionen es gegeben hätte, wenn auch nur ein türkisches Kind an einer Schule angegriffen worden wäre, ein Türke aus einem Hotel oder einer Klinik geflogen, ein türkischer Künstler von der Bühne gejagt oder ein türkischer Kommentator aus einer Redaktion gefeuert worden wäre, dann sehe ich die abgrundtiefe Heuchelei der Empörbrigaden und Hetzer.
Für mich steht der Bonsai-Zar auf der Sympathieskala auf der gleichen Stufe der Kellertreppe wie der Bonsai-Sultan. Aber hier wird mit zwei so elementar unterschiedlichen Maßstäben gemessen und eine so durchsichtige Propaganda getrommelt, dass es einen graust.
Und auch: Wer die Verbrechen einer religionsfanatischen Halsabschneider- und Mörderbande mit deren Religion und anderen Anhängern derselben in Verbindung bringt, der ist ein islamophober Rassist und wird niedergebrüllt. Wer es aber wagt, nicht sofort alle Russen persönlich für die Verbrechen ihres Präsidenten verantwortlich zu machen, ist ein Putinversteher und zeigt zuwenig politkorrekte Haltung. Dass die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft freiwillig und nicht zwingend ist, die Zugehörigkeit zu einem Volk qua Geburtsort und Elternherkunft allerdings schon, macht es noch viel schwerer, hinter dem Kriegsgeheul irgend eine Logik zu finden. Man muss schon fast zwingend alle Menschen, die im gleichen Staat wie Putin geboren wurden, in Sippenhaft nehmen, aber darf Menschen, die sich freiwillig zu einer Religion bekennen, deren Anführer teilweise eine sehr deftige Verhaltenskreativität an den Tag legen, nicht mit diesen in Verbindung bringen.
Doppelmoral und Heuchelei. Und die schlimmsten Heuchler sind die, die jetzt am lautesten nach dem Krieg heulen. Sie wollen Gutmenschen sein, tolerant, weltoffen, klimaneutral und biologisch abbaubar, aber sind in Wahrheit der Ausbund an Intoleranz, Engstirnigkeit, Arroganz und Selbstherrlichkeit. Genau der Typus, dem wir Eskalationen zu verdanken haben.
Gerade die, die andere als „Putinversteher“ niederbrüllen und alle Russen in Sippenhaft für ihren Anführer nehmen, haben mit diesem charakterlich weit mehr gemeinsam als die, die sie anbrüllen.
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Putin hat gerade rechtzeitig die Ukraine angegriffen, um schuld zu sein an der seit Monaten angekündigten explodierenden Inflation.
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Wir haben eine Pandemie. Eine schwere, grauenhafte und folgenschwere Pandemie. Nein, nicht das inzwischen zum harmlosen Schnupfen mutierte Virus, dieses harmlose Kätzchen, das uns noch immer als gefährlicher Löwe verkauft werden soll.
Unsere Pandemie ist eine des Machtrausches, der Lüge, des Betruges, der Abzocke und des Ausplünderns, der Gier und der Arroganz, eine Pandemie des Größenwahns und der Selbstgefälligkeit. Und die ist noch lange nicht vorbei, ganz im Gegenteil, es scheint eher so, als ob uns die größte Welle erst noch bevorsteht. Und dafür brauchen wir gar kein Virus. Da reicht das bestehende Personal auf allen Ebenen vollkommen aus.
Die größte Heuchelei von allem: Da schreien sie ständig, der Krieg muss sofort aufhören, sofortige Waffenruhe und sofortige Rückkehr zum Verhandlungstisch (welchem eigentlich? egal) und gleichzeitig liefern sie neue Kampfflugzeuge, Maschinengewehre samt Munition und, wie man aus der Krone erfährt, ob's stimmt oder nicht weiß man nicht, 20.000 freiwillige Kämpfer.
AntwortenLöschenAlso was jetzt? Das Feuer hört auf, wenn man Öl hineinschüttet, ach so?
werter fragolin!
AntwortenLöschenwarum hat deutschland 1974, als die türkei nordzypern annektierte, dasselbe gemacht mit ihren gastarbeitern, wobei die betonung sowieso auf gast liegt.
viel leid wäre vielen erspart geblieben.
aber wie sie sagen: das ist xenophob, bei den russen ist es "korrekt"
lg
Die Türkei hat 1974 keine einzige Bombe auf Zypern abgeworfen. Und im Unterschied zur Ukraine wollte die Bevölkerung Nordzyperns zur Türkei gehören. Das rechtfertigt die damaligen völkerrechtswidrige Annexion nicht - aber es ist schlechterdings unvergleichbar mit einem vernichtungskrieg, wie ihn Russland führt.
AntwortenLöschen@anonym:
AntwortenLöschenDer "Vernichtungskrieg" in der Ukraine existiert nur in den westlichen Medien. Verglichen mit wirklichen Vernichtungskriege zB der US in Vietnam oder des alliierten terror bombing gehen die Russen bisher sehr zivilistenschonend vor.
Dass "im Unterschied zur Ukraine (...) die Bevölkerung Nordzyperns zur Türkei gehören" wollte ist falsch: die Türken-Bevölkerung (und auch die nicht alle)! Sicher nicht die 162.000 Griechen, die nach der Invasion aus Nordzypern vertrieben wurden!
Hier die Verteilung der Ethnien davor:
https://de.wikipedia.org/wiki/Zypernkonflikt#/media/Datei:Ethnographic_distribution_in_Cyprus_1960.jpg
Aber die EU rollt seit 1974 ohne mit der Wimper zu zucken den roten Teppich für die türkische Regierung (egal welcher Partei) aus und verhängt keine Sanktionen, sondern bezahlt noch jede Menge Unterstützungsgelder an die Türkei!