Sonntag, 11. Juli 2021

Heute vor hundert Jahren

 
... wurde die bekannte und beliebte Film- und Bühnenschauspielerin, Sängerin und Kunstpfeiferin Ilse Werner in Batavia (dem heutigen Jakarta) geboren. Zu Ihrem Gedächnis hier nun der ihr vermutlich bekanntestes Lied (in dem sie auch ihre Pfeifkunst zur Geltung bringen kann):


Daß sie nicht nur populäre Schlager trällern und pfeifen konnte, sondern  als Schauspielerin auch Charaktere gestalten konnte, stellte sie u.a. in Helmut Käutners Hamburg-Hommage Große Freiheit Nr. 7 (1944) unter Beweis. 
 
Nach 1945 war sie einige Jahre mit Berufsverbot belegt, denn die Mitwirkung an Sendungen wie z.B. dem Wunschkonzert für die Wehrmacht oder bei der Truppenbetreuung waren natürlich schreckliche Untaten, die nicht ungesühnt bleiben durften. Warum wurde Marlene Dietrich & Co., die haargenau dasselbe z.B. für die US-Soldaten machten, nach 1945 nicht ebenso mit Berufsverbot belegt? Aber — wie konnte ich nur vergessen! Die waren da ja auf der richtigen Seite, denn das ist eben immer die der Sieger ...

Ilse Werner brachte sich zunächst als Synchronsprecherin durch, konnte dann mit Film- und Bühnenrollen wieder etwas Fuß fassen — aber an die großen Erfolge vor 1945 konnte sie nicht mehr anknüpfen, da, wie die deutsche Wikipedia nebulos formuliert, »... der von ihr bisher verkörperte Frauentyp mittlerweile aus der Mode gekommen war.«

Am 8. August 2005 ist sie verarmt in einem Lübecker Altersheim verstorben. Und so soll an sie mit ein paar für sie so typischen Liedern und Filmszenen erinnert werden:




Aus der Mode gekommen? — mag ja sein. Aber was ist dafür in Mode gekommen? Man gestatte, daß ich da etwas skeptisch bin ...


2 Kommentare:

  1. Werter Le Penseur,

    jetzt haben sie mich "erwischt"

    Viele dieser Filme dienten damals zur Ablenkung von den furchtbaren Ereignissen des Krieges. Ich wiederum schaue mir diese alten Schnulzen an, um Abstand zu gewinnen von dem Wahnsinn der derzeit in unseren Medien und der Politik vorherrscht. Nennen wir es einfach mal "psychologische Hygienemaßnahmen" um Abstand zu gewinnen.

    ...... einer meiner Lieblingsschauspieler war Curt Goetz, vielleicht bei einigen noch bekannt aus dem Film "Unsere Haus in Montevideo".....wobei mir, auch wenn es vielen nicht gefallen wird, sein Film "Dr. med. Hiob Prätorius" am besten gefällt.

    Sein Zitat aus diesem Film könnte wohl kaum passender zutreffen als gerade heute .....

    "Die Mikrobe der menschlichen Dummheit"

    https://www.youtube.com/watch?v=2rvSCTzh9yw

    ...auf ein wirksames Serum dagegen warten wir noch immer ...

    mlg Alexandra

    PS: Sie dürfen gerne über mich schmunzeln ;)

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  2. Der gewissenhafte Penseur-Leser steht hier vor einem hermeneutischen Problem. Le Penseur schreibt:

    "Warum wurde Marlene Dietrich & Co., die haargenau dasselbe z.B. für die US-Soldaten machten, nach 1945 nicht ebenso mit Berufsverbot belegt? Aber — wie konnte ich nur vergessen! Die waren da ja auf der richtigen Seite, denn das ist eben immer die der Sieger."

    Die ätzende Ironie den amerikanischen Siegern gegenüber bleibt rätselhaft. War das von den Alliierten besiegte NS-Regime doch ein linkes Regime, wie wir seit Jahr und Tag in diesem Blog lesen und lernen dürfen. Für gewöhnlich freut sich Le Penseur und seine Anhängerschaft an allen Siegern gegen den "linken Menschenmüll" und stellt sich gerne an deren Seite.
    In punkto Russland geschieht das ja auch bez. der Sieger gegen das linke NS-Regime. In punkto USA/England/FRankreich indes nicht.

    Das ist interessant. Aber natürlich stimmig zur Ideologie der Links- und Rechtspopulisten.

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