Mittwoch, 9. September 2020

Fußnoten zum Mittwoch

von Fragolin
 
 
Letztes Wochenende ließen es die Party-People wieder krachen. Diesmal in Iserlohn.
Gut dass Weihnachtsmärkte und Oktoberfeste verboten wurden. Wer weiß, wie heiß die Partys dann noch würden...

***

Nachdem der Altkommunist Lukaschenko sich auf alte Methoden besinnend angeblich wieder darin übt, Oppositionelle einfach verschwinden zu lassen (Merkel wird neidisch), wird der Ruf nach Sanktionen gegen den Lebenszeitpräsidenten laut. Ein „Standard“-Poster hat es kernig auf den Punkt gebracht:
Wir sollten Sanktionen verhängen.
Und zwar genauso kompromisslos knallharte Sanktionen wie
- gegen Saudi-Arabien nach dem Kashoggi-Mord
- gegen England wegen der politischen Inhaftierung Assanges
- gegen die USA wegen des andauernden Drohnenprogramms.“
Und darunter ergänzt einer:
- gegen Spanien wegen Unterdrückung der Katalanischen Separatisten
- gegen die Türkei wegen der Einkerkerung Oppositioneller und Journalisten
- gegen Iran wegen Auspeitschung Oppositioneller
- gegen China wegen dem Genozid an den Uiguren
...“
Abschließend setzt noch einer drauf:
- gegen Deutschland wegen Polizeibrutalität und Stasimethoden am Laufenden Band ...“
Ganz mein Humor.
Weil so treffend.

***

Ja, is denn heit scho Fosching?
Deutschland, genau das gleiche Deutschland, dass jetzt darum zittert, dass der in dreizehnjähriger Ingenieursarbeit aus einem monokristallinen Betonblock kunstvoll mit einer Nadelfeile herausgefeilte Berliner Flughafen vor seiner seit einem Jahrzehnt sehnlichst erwarteten Eröffnung doch noch fulminant pleite geht und zu einer „Geflüchtetenunterkunft“ mit angeschlossenem Rollfeld für den ungebremsten Nachschub an neuen „die Menschen“ umgewidmet wird, und das es in jahrelanger Kleinarbeit selbst bei Verdreifachung der Kosten nicht schafft, ein altes Segelschiff wieder seetauglich zu machen, träumt wieder den grrrooßän doitschän Trrraum von den fliegenden Raketen.
Das Konzept des BDI sieht einen Startplatz für Kleinraketen in der Nordsee vor…“
Gabs schonmal, aber in der Ostsee. Peenemünde. Das waren auch „Kleinraketen“ damals. Freuen sich sicher ein paar Anrainerstaaten auf neuerliche Überflüge.
Aber mal Ernst beiseite: glauben die nach den Reinfällen der letzten Jahre und dem Sahnehäubchen aller Lachnummern „BER“ wirklich, dass die einen „Weltraumbahnhof“ hinbekommen? Ich meine abgesehen von dem rein physikalischen Schwachsinn, Raketen so weit weg vom Äquator wie nur möglich abschießen zu wollen, was das Ding eigentlich nur zur Startrampe für Langstreckenwaffen tauglich macht (also doch Peenemünde II?) aber nicht für leistbare Satellitenstarts, bekommt das beste Schland aller Zeiten doch momentan nicht einmal einen ganz normalen Bahnhof hingestellt oder auch nur ausreichend Wohnraum für seine Bevölkerungsaufstockung gebaut. Wenn man den Flughafenversuch hernimmt, der, sollte er wider Erwarten doch jemals eröffnet werden, dann bereits ein Jahrzehnt hinter der Zeit veraltet sein wird, dann würde ein „Weltraumbahnhof“ wann die erste Rakete in den Himmel schießen? 2060? Oder eher 2080? Vor oder nach dem Stapellauf des ebenso herbeigesehnten deutsch-französischen Flugzeugträgers? Oder auch nur der abgeschlossenen Reparatur der „Gorch Fock“? Da erfinden die Chinesen wahrscheinlich vorher das Beamen.
Nicht missverstehen, der Gedanke an eine Rakete zum Mond von einem deutschen Weltraumbahnhof hat etwas Verlockendes. Aber nur, solange die Chance besteht, als erste Astronauten an Bord der „Wernher von Braun 1“ Merkel, Schäuble und Altmaier auf den Trabanten zu schießen, auch wenn diese extreme Nutzlast nur schwer zu stemmen sein wird. Wenn die Ingenieure jammern, erhöhen wir um eine Roth.
Dafür verzichten wir generös auf den Rücktransport.
Es ist ja nur von einer Startrampe die Rede, nicht von einer Landebahn.

5 Kommentare:

  1. Na die Party - People kriegen jetzt ja Verstärkung - von trainierten Recken aus Moria. Mutti (Spitzname der deutschen Kanzlerin) schafft das schon. Während der Rest Europas zum Wohle seiner Bürger mal wieder seine Grenzen schließen und den Schlüssel wegwerfen wird.

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  2. Ein Startplatz in Äquatornähe bringt nur etwas für geostationäre oder Fluchtbahnen. Es gibt massenhaft Satellitenbahnen, die bspw, über den Pol gehen oder die Erde auf anderen geneigten Bahnen umkreisen.

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  3. @Anonym:
    Um einen Satelliten in eine Umlaufbahn zu bringen, muss dieser sich mit einer bestimmten Geschwindigkeit um die Erde bewegen, um nicht herunterzufallen. Weil die Erde sich um sich selbst dreht, hat die Rakete beim Start schon eine Anfangsgeschwindigkeit, und diese ist am Äquator am größten, ca. 0,5 km/s (an den Polen ist sie daher null).

    Damit ein Satellit auf einer Umlaufbahn in einer Höhe von 300 Kilometern fliegen kann, muss er eine Geschwindigkeit von ca. 8 km/s haben. Am Äquator muss man dem Satelliten also "nur" noch eine Geschwindigkeit von 7,5 km/s mitgeben, um ihn in diese Umlaufbahn zu bringen. Je näher man eine Rakete am Äquator startet, umso weniger Treibstoff braucht man also (bzw. kann einen entsprechend schwereren Satelliten transportieren).

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  4. Für Altmaier ist es in der (annähernd) Schwerelosigkeit des Weltenraums eh sicherer als auf dem Boden, wir alle erinnern uns mit Schrecken an seinen Digitalgipfel, von dessen Abstieg seine Nasenbeinfraktur ein schrecklich Mahnmal für uns alle ist.

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  5. Werter Fragolin,

    ....soviel "Nostalgie" hab ich unseren Nachbarn gar nicht zugetraut.....aber es reichte aus um auch bei mir Jugenderinnerungen zu wecken. Von Herzen lass ich sie daran teilhaben. Ein bisschen ironischer Humor darf da nicht fehlen. *g*

    https://www.youtube.com/watch?v=KVP_us876ic

    mlg Alexandra

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