... also am 13. Juli 1870 wurde die sogenannte »Emser Depesche« veröffentlicht, die die französische Regierung sechs Tage später zum Anlaß der Kriegserklärung an das Königreich Preußen nahm. Der Artikel bei Wikipedia ist durchaus lesernswert und (für die deutsche Wikipedia erwähnenswert!) und objektiv gehalten:
Habent sua fata depeschi ... ;-)Die Emser Depesche im eigentlichen Sinn ist ein regierungsinternes Telegramm vom 13. Juli 1870. Darin unterrichtete der Diplomat Heinrich Abeken den norddeutschen Bundeskanzler Otto von Bismarck in Berlin über die Vorgänge in Bad Ems. Der Bundes-kanzler informierte daraufhin die Presse über die Vorgänge. Diese Pressemitteilung wird zuweilen mit der eigentlichen Depesche verwechselt, weil Bismarck großteils den Wortlaut der Depesche wiederverwendete. Die Pressemitteilung führte zu Empörung in Frankreich und gilt als ein Auslöser des Deutsch-Französischen Krieges.Im Jahr 1867 war der Norddeutsche Bund gegründet worden, ein Bundesstaat unter preußischer Führung. Frankreich unter seinem Kaiser Napoleon III. sah in dem neuen Staat einen Konkurrenten um die Vorherrschaft in Europa. In dieser Lage kam es zu mehreren diplomatischen Krisen, wie der Thronfolge-Frage in Spanien.Napoleon III. und seine Regierung lehnten vehement Leopold ab, einen Prinzen aus dem Hause Hohenzollern. Oberhaupt dieser Dynastie war der preußische König. Wegen der scharfen Reaktion aus Frankreich verzichtete Leopold auf die Kandidatur. Das reichte der französischen Regierung nicht aus: Ihr Botschafter Vincent Benedetti reiste in den Kurort Bad Ems und sprach dort mehrmals mit König Wilhelm I. Der König sollte für alle Zukunft eine erneute Kandidatur von Hohenzollern ausschließen. Höflich verweigerte sich Wilhelm einer solchen Zusage.Abeken, der Mitarbeiter Bismarcks beim König in Bad Ems, informierte den Bundes-kanzler im fernen Berlin darüber. Seine Emser Depesche beinhaltete auch den Wunsch Wilhelms, die Presse über den Kontakt mit dem französischen Botschafter zu informieren. Bismarck stellte in seiner Pressemitteilung den Kontakt als besonders schroff dar. Dies wurde in der französischen Öffentlichkeit als Provokation angesehen, in Deutschland führte sie hingegen zu Begeisterung. Aus der Frage der Thronfolge und diplomatischen Nadelstichen war eine Frage der nationalen Ehre geworden.
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