Samstag, 2. Mai 2020

Nachklang zum 1. Mai




Jetzt werden sicher die »üblichen Verdächtigen« wieder kommentierend auftauchen, und sich über den Vorschlag mit den tausend Euro für jeden Österreicher den Mund zerreißen. Keine Frage: das ist ein Vorschlag, dem ein klassischer Libertärer mit großer Skepsis gegenüber dem Papiergeldsystem sicher nicht aus vollem Herzen zustimmt. Bei rund sechs Millionen Staatsbürgern hieße das: sechs Milliarden Euro Budgetbelastung. 

Das ist viel Geld. Aber es ist ein Bruchteil dessen, was die Bundesregierung bis dato an (angeblich) »unbürokratischer, schneller Hilfe« zugesagt hat (erste Zahlen gingen von 38 Milliarden aus, und wir können schon Wetten abschließen: dabei wird es — unter zögerlicher »neuer Normalisierung« — bei weitem nicht bleiben!). Davon ganz abgesehen, daß diese versprochenen Hilfen der Bundesregierung weder unbürokratisch noch schnell sind: Bürokratiemonster wurden da mit heißer Nadel gestrickt, die hinten und vorne nicht zusammenpassen und, wie mir ein leidgeplagter Steuerberater versicherte, im Detail mehr Fragen offenlassen, als Antworten geben (Zitat: »Wenn ich meine Jahresabschlüsse so zusammenpfusche wie die ihre Gesetze und Verordnungen, hätte ich längst keine Klienten mehr!«).

Da also die richtigste Entscheidung (nämlich: die Gesundheitsfürsorge gezielt den bereits von Anfang an bekannten Risikogruppen zukommen zu lassen, und den Rest der Bevölkerung und insbesondere die Wirtschaft in Ruhe zu lassen) im Nachhinein ohnehin nicht mehr getroffen werden kann, und auch jetzt eine an sich richtige libertäre Lösung durch weitgehende »Staatsrücknahme« und Setzen auf Privatinitiative sicher nicht »auf die Schnelle«, und in der sozialistisch verhausschweinten und gehirngewaschenen Bevölkerung auch auf längere sicht politisch nicht durchsetzbar sein wird, darf man unter Umständen dem »kleineren Übel« den Vorzug geben.

Wer davon ausgeht, daß wir es schnell schaffen, zu einem Hayek'schen Minimalstaat zu kommen, der wird sich die Frage gefallen lassen müssen, ob er schon einmal mit Menschen außerhalb der Welt der Anarcho-Kapitalisten und Hardcore-Libertären diskutiert hat ...

Und das war sicher auch der grund, weshalb Christian Ortner seine (s. den letzten Artikel) Rezension des neuen Buches von Dr. Markus Krall mit dem resignierten Satz beschließt:
Das war schon, als es vor Corona geschrieben wurde, eine eher kühne Forderung - jetzt, ein paar Wochen später, klingt es wie eine Botschaft aus der Welt von gestern.
Leider! Aber wohl zutreffend ...
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Forums-Trolls, die die Kommentarfunktion zugemüllt hatten, machten die Moderation von Kommentaren nötig. Da der Blogbetreiber weder Zeit noch Lust hat, ständig den Blog zu beobachten, können auch mehrere Tage vergehen, bevor ein Kommentarposting freigeschaltet wird. Bitte um Verständnis.

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die gem. DSGVO notwendige Zustimmung, daß dieser im Falle seiner Freischaltung auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger«-Software vorgegeben ist weiters, daß Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie sie bekanntgeben, gespeichert wird. Dasselbe gilt für für Meldung als »Follower« u. dergl. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars begehren, können Sie dies unter Angabe des bezughabenden Artikels, sowie von Datum und Uhrzeit ihres Kommentars tun. Ihr Kommentar wird dann innerhalb einer dem Blogbetreiber zumutbaren Zeit gelöscht wird (auch dies kann mehrere Tage dauern).

Ob etwaige Daten eines Kommentators (IP-Adresse etc.) von der »Blogger«-Software automatisch gespeichert und/oder weiterverarbeitet werden, entzieht sich der Kenntnis des Blogbetreibers, ist von diesem aber weder beeinflußbar noch kontrollierbar. Zu diesem Fragen wenden Sie sich bitte an:

https://www.google.de/contact/impressum.html

Hier finden Sie auch einen Hinweis zur »Datenschutzerklärung«:

https://policies.google.com/privacy?hl=de

Auf diesem Blog herrscht auch hinsichtlich der Kommentare weitestgehende Redefreiheit. Gelöscht werden jedoch Kommentar
1. durch deren Stehenlassen sich der Blogbetreiber strafrechtlichen Sanktionen aussetzen würde;
2. die dazu dienen, diesen Blog öffentlich zu diskreditieren;
3. Werbeeinschaltungen (auch in Form von Schleichwerbung);
4. persönliche Beleidigungen und ähnliches (bitte argumentieren Sie möglichst sachlich).
5. Kommentare, die ohne oder nur geringen inhaltlichen Zusammenhang mit dem Artikel oder dem daran schließenden Kommentarverlauf gepostet werden (»off topic«), können — evtl. nach Abwägung der Informationsinteressen im freien Ermessen des Blogbetreibers — durch den Administrator gelöscht werden.

Wem das nicht frei genug ist, dem sei dringend geraten, seinen eigenen Blog zu eröffnen.