Donnerstag, 30. April 2020

Fußnoten zum Donnerstag

von Fragolin

Jahrelang haben die Grünen den Besserwisser heraushängen lassen, haben allen erklärt, wie sie es richtig zu machen hätten und dass sie, wenn sie nur selbst einmal mitentscheiden dürften, alles viel eleganter und intelligenter umsetzen würden, zur Zufriedenheit und dem jubelnden Glück aller. Sie wären der wahre Hort der Intelligenz, der Fähigkeit und nebenher der höchstwertigen Moral, an ihnen würde Armut abperlen, die Umwelt genesen und das kühle Klima jeden Waldbrand vereisen lassen, sie würden Hunger, Krieg und Krankheit besiegen mit Windrädern, Elektroautos und bedingungslosem Grundeinkommen, einfach nur durch die Tatsache ihrer weisen und gütigen Regentschaft.
Jetzt haben sie die Chance.

Doch statt einer klugen, kompetenten, intelligenten und moralisch reinen Führungstruppe, die in ihren Ressorts endlich die lang angekündigte Wende zum besten Arbeiten aller Zeiten bringen, haben wir unfähige Parteisoldaten, abgewrackte Polit-Mumien mit Burnout-Hintergrund und ohne jeden Anflug einer Ahnung, was sie da überhaupt tun, die wirklich alles vergeigen, was sie angreifen, ja nicht einmal eine verfassungskonforme und rechtswirksame Weisung gebacken bekommen.

Da schaffen es die sonst jeden vollmundig und überheblich über Bildung und Justiz belehrenden Klugscheißerinnen Maurer und Zadic nicht, ihrem nicht nur im eigenen Ressort sondern auch allumfassend anscheinend vollkommen wissensbefreiten Gesundheitsministerdarsteller aus der Volksschul-Theatergruppe zu erklären, was er jetzt verfassungskonform darf und was nicht und dass er nicht, nur weil er mal Minister sein darf, jetzt die Menschen im Land kommandieren darf. Nein, Rudilein, du darfst zwar mitspielen, aber das mit der Demokratie funktioniert anders; versuch es dir mal von jemand anderem erklären zu lassen, weder in deiner eigenen Partei noch bei der Kurz-Marionettentruppe wirst du jemanden finden, der dir Demokratie besser erklären kann als Erdogan in seinem legendären Gedicht.
Man sollte nicht vergessen, wie Anschober noch vor zwei Jahren das Standortentwicklungsgesetz der damaligen Regierung als verfassungswidrig niedergebrüllt hat. Das war Kampfrhetorik ohne Inhalt; aber selbst an der Macht will er per Ukas regieren und pfeift auf die Verfassung, die ihm entweder vollkommen unbekannt ist oder einfach scheißegal. Beides übrigens Gründe, ihn sofort aus dem Amt zu entfernen.

Diese Performance, die die Grünen jetzt hinlegen, zeigt einen geradezu galaktischen Abstand zwischen der selbstgefühlten Kompetenz und Höherwertigkeit in der Theorie und der offensichtlichen Unfähigkeit und himmelschreienden Dummheit in der Praxis. Man fühlt sich an einen alten DDR-Spruch erinnert: Die Theorie ist Marx, die Praxis ist Murks.
Noch mehr aber zeigt sich, da ja alle Studien immer wieder hervorbringen, dass ganz besonders Akademiker und Singles mit Niveau die Grünen wählen, dass es unter genau dieser Gruppe anscheinend die theoretisch klügsten aber praktisch dümmsten Menschen gibt, die glauben, man muss nur ordentliche Reden schwingen können und sich als moralische Instanz hinstellen, dann kann man automatisch alles.

Übrigens erinnert nicht nur der Spruch von Marx an die DDR, sondern auch die Methodik: jeden in permanenter Angst halten, bei irgend einer falschen Bewegung, Begegnung oder Aussage erwischt und dann hart bis zur Existenzbedrohung abgestraft zu werden. Diese permanente Furcht, man könnte schon unabsichtlich irgendwem ins Visier geraten, der einen wegen einer Kleinigkeit einer willkürlich abstrafenden Polizei anzeigt, vielleicht sogar morgen als Straftäter in der Zeitung zu stehen, als Gefährder, als gewissenloser Verräter an einen tödlichen Feind.
Wer immer wissen wollte, wie ein solches System der Mikro-Unterdrückung, der Angst vor Vernaderung durch aufmerksame Blockwarte und missgünstige Systemlinge, bei denen die permanent geschürte Angst und Hysterie vor einem unsichtbaren „Feind im Inneren“ wirkt, funktionieren konnte, nun, hier konnte man das Entstehen und Leben in einem solchen System innerhalb weniger Tage live beobachten und erleben. Und jeder soll sich selbst an die Nase fassen und ehrlich reflektieren, wie er in dieser Zeit gehandelt und gedacht hat.

Übrigens vorgestern im Parlament bezeichnend: es geht den ganzen Tag um „CoVid-Gesetze“ und darum, dass die Kurz-Truppe mit Lügen und Fake-News die eigenen Bürger in Hysterie versetzt hat um sie leichter beherrschen und sich selbst höhere Machtbefugnisse zuschanzen zu können (also grüne Methodik, wie wir sie von Umwelt, Klima, „Rechts“ und ähnlichem kennen), und dann stellt sich am Ende des Tages die grüne Kampfamazone Dziedzic ans Plexiglaspult und wettert kreischend gegen die Fake-News der Rechten und der Russen in den sozialen Netzwerken und das nur die von ihnen als solche anerkannten Qualitätsjournalisten ein Recht auf Veröffentlichung bekommen dürften, denn ein einfacher Bürger sei eh nur ein Lügner, Betrüger und habe das Maul zu halten.
Die Partei der dümmsten, unfähigsten und verlogensten, als Fake-News-Schleudern entlarvten Regierungskasper, die Österreich jemals erlebt hat, will also weiterhin alle niederkreischen, die nicht ihren Vorstellungen entsprechen.
Um es mit Danisch zu fragen: Wer wählt sowas?

***

Müssen in der Gastro jetzt die Pinkelmuscheln am Herrenklo weiter auseinandergehängt werden? Oder darf man nur jede zweite benutzen? Oder reicht es, wenn man einen Baby-Elefanten dazwischen stellt?
Wo bekommt man Baby-Elefanten her? Kann ich deren Versorgung als Betriebskosten von der Steuer absetzen? Und was mache ich, wenn die wachsen? Muss ich dann das Klo artgerecht erweitern?
Fragen über Fragen, Herr Anschober! Wann werden wir endlich klare Antworten bekommen?

4 Kommentare:

  1. Geschätzter Fragolin!

    Ich kenne einige Grünwähler, die glauben, wenn sie Grün wählen, dass sie dann etwas von dieser hochgeistigen Aura abbekommen.
    In Wirklichkeit ist das ziemlich
    blauäugig!

    MfG Michael!

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  2. Was sonst soll man von einer Partei erwarten, die nur Dank eines gehypten 16 jährigen Kindes mit Behinderung wieder ins Parlament gewählt und Dank eines machtbesessenen Politikers, der ohne Not eine funktionierende Regierung geschmissen hat, an die Tröge der Macht gehievt wurde?

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  3. In einem kritischen Artikel über Sebastian Kurz in der gestrigen FAZ war zu lesen, an Kurz zeige sich exemplarisch, wie immer mehr Länder von der Demokratie weg in ein autoritätes System abedriften. Bei Kurz werde das auch daran erkennbar, dass sein wichtigster Partner in der Corona-Krise Viktor Orban sei.

    Beides sind doch eigentlich Sachverhalte, die unsere Populisten begrüßen. Insofern ist dieses tägliche Kurz-Bashing hier rätselhaft. Die verhassten Grünen hat er ja inzwischen auch so erfolgreich auf Linie gebracht und verzwergt, dass viele damit rechnen, dass er demnächst Neuwahlen ausruft, weil er mit der absoluten ÖVP-Mehrheit rechnen kann.

    Eliminierung der Grünen durch umarmendes Ersticken - auch das müsste jedes Populistenherz begeistern.

    Man muss den Kurz ja nicht mögen. Aber an Machtinstinkt, die basalste Voraussetzung erfolgreicher Politik, reciht fast keiner an ihn heran, allenfalls Merkel und Putin. Da ist Sebastian Kurz ein Genius.

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  4. Werter Günter,
    die Frage zu stellen, warum die von Ihnen als "Populisten" bezeichneten Privatleute (wer den Fehler entdeckt, darf sich ein Sternchen eintragen) nicht exakt die Meinung vertreten, zu der sie Ihrer Meinung nach doch eigentlich verpflichtet wären, sagt zwar weniger über diese angeblichen "Populisten" aus als über Ihre Denkwelt, gibt aber auch wie jede Art von Zweifel Hoffnung auf Erkenntnis. Hinterfragen Sie weiter, dann erkennen Sie irgendwann den eigenen Fehler.
    MfG Fragolin

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