Sonntag, 15. März 2020

Wort zum Sonntag: Fürchtet euch nicht ... zu Tode!



Denn zu Tode gefürchtet ist auch gestorben, wie der Volksmund sagt. Momentan versuchen alle, mit Corona ihre Botschaften apokalyptisch aufzumöbeln — Linke (aller Sorten), Rechte (somancher Sorte), und selbst ein paar sonst Vernünftige, die sich daher ins klassische Links-Rechts-Schema nicht einordnen lassen ...

Und unsere Politruks betreiben Symbolpolitik, hinter deren auf unser aller Gemeinwohl besorgt (doch gefestigt und kompetent!) dreinblickenden Maske die Lust auf mehr lauert: auf mehr Macht! Mehr Kontrolle! Mehr Gängelung!

Machen wir uns doch nichts vor: dieselben Politruks, die sich in den letzten Jahren (wie in den letzten Jahrzehnten ihre Amtsvorgänger) als einfach letztklassig macht- und mediengeile, korrupte Gauner verhalten haben, sollen jetzt auf einmal »unser Bestes« wollen? Wenig wahrscheinlich! Wer daran glaubt, kann's genauso gut an den Osterhasen ...

Das Problem ist schlicht und einfach nicht lösbar: denn es besteht (wie mir gestern ein einschlägiger Facharzt im small-talk eingestand) in unserem Nichtwissen! Wir wissen einfach zu wenig über das neue Virus. Und v.a. wissen wir nicht, wie weit dieses tatsächlich verbreitet ist — denn (wie besagter Arzt meinte): selbst wenn man's hat, weiß man's oft nicht; vielleicht nur für einige Zeit, bis man doch erkennbar erkrankt; vielleicht auch oft genug nie, denn es scheint (sic! Selbst das wissen wir nicht genau!) auch zahlreiche Fälle zu geben, in denen eine Erkrankung bis dato nicht erkannt wurde, weil die Symptome so unauffällig waren, daß man sie für einen »normalen« leichten grippalen Infekt hielt, wie er in der kalten Jahreszeit fast jeden irgendwann erwischt.

Es ist daher nicht wirklich aussagekräftig, statistische Todesraten zu errechnen, die sich aus der Gegenüberstellung von bekannten Infizierten zu daran Gestorbenen ergeben. Denn vielleicht sind die bekannten Infizierten nur die Spitze des Eisbergs (was für die Höhe der Todesrate erfreulich wäre), aber auch das wissen wir halt nicht!

Eines aber wissen wir: wenn jetzt EU-weit eine Corona-Panik ausbricht und alle zuhause bleiben und nichts mehr gearbeitet wird, dann bricht unser Wirtschaftssystem zusammen — und damit auch die Basis unseres Gesundheitswesens und der medizinischen Forschung. Und beide werden wir dringend brauchen, wenn wir das Virus und seine Folgen bekämpfen wollen.

Und noch ein paar Sachen wissen wir: daß beispielsweise das Virus bestimmte Übertragungswege kennt, und daß die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung durch eine Reihe von Hygienemaßnahmen entscheidend verringert werden kann.

Wenn jetzt die Politiker (und die mit ihnen im Bett liegenden Systemmedien) einen anschwellenden Bocksgesang der Panikmache anstimmen, statt nüchtern die bereits bekannten Fakten zum Ausgang ihrer Handlungen zu machen, dann frage ich mich: warum bloß? Und die Antworten, die mir auf die Frage einfallen, sind nicht sehr beruhigend. Eigentlich noch weniger beruhigend als das Virus und seine Ausbreitung ...

Warum wird faktisch die gesamte Wirtschaftstätigkeit eines Landes lahmgelegt (mit Ausnahme von Supermärkten, Apotheken und Banken), aber eine der traditionell im Fall von Tröpfcheninfektionen häufigsten Möglichkeiten, nämlich die, sich im Gedränge öffentlicher Verkehrsmittel anzustecken, nonchalant ignoriert? Wir haben einen Gesundheitsminister-Darsteller (ehemals Volksschullehrer), der wohl sicherheitshalber fast alle Betriebe in Zwangspause schickt, aber unsere »Lebensart« nicht gefährden möchte, indem er den öffentlichen Personen-Nahverkehr einstellt — oder wenigstens sicherer macht. »Lebensart U-Bahn-Fahren« — geht's ihm noch gut?

In Korea wurden nach Ausbruch der Conora-Erkrankungen blitzartig in den Bussen und U-Bahnen Desinfektionsmittel-Spender installiert. Gibt es das auch in Wien? Fehlanzeige. Und warum sagt der Gesundheitsminister-Darsteller nicht im Interview: »Ich rate allen, die zum Arbeitsort nicht so lange Distanzen haben, zu gehen, und alle mit längeren Distanzen, ihr Auto zu benützen!« Ach so, er ist ja ein Grüner, und bei denen ist die Verteufelung des Individualverkehrs vermutlich bereits in der DNS fixverdrahtet. Mein Gott! Da gäbe es dann ja eine »Feinstaubbelastung« aus Dieselmotoren! Nicht auszudenken! Und das CO2, das dadurch zusätzlich freigesetzt wird, könnte Tuvalu glatt im Pazifik versinken lassen, weil das schmelzende Antarktis-Eis bla-bla-bla ...

Warum hat (obwohl man schon seit Wochen weiß, daß China über weite Regionen eine Quarantäne verhängt hat — und das machten die wohl nicht zum Spaß!) man verabsäumt, Personenflüge aus und nach China zu verbieten (oder doch nur unter Auflage von strengen Untersuchungen der Passagieren zuzulassen)? Warum hat man den Personenverkehr mit Italien nicht unterbrochen, als von dort nicht eben beruhigende Nachrichten drangen? Ach, geht nicht wegen EU-Personenfreizügigkeit? Aber die Ungarn, Polen, Tschechen etc. etc. können's doch?

Nun ist die Kacke am Dampfen, jetzt werden Brachialmaßnahmen ergriffen, von denen anzunehmen ist, daß sie das Problem weniger lösen werden, als man hofft, aber unsere Wirtschaft weit mehr ruinieren werden, als man ahnt. Aus meiner jahrzehntelangen Berufstätigkeit weiß ich (und wissen auch alle, die mit Wirtschaft zu tun haben), daß Unternehmen mit mehr als 10% Gewinn vom Umsatz eher die Ausnahme als die Regel sind. Ja, branchenweise natürlich unterschiedlich, weiß ich — aber so als Faustregel kommen die 10% Gewinn schon hin. Wenn man weiters weiß, daß die Unternehmen in Österreich fast flächendeckend leicht (bis schwer) unterkapitalisiert sind, dann kann man sich an den Fingern einer Hand ausrechnen, wie lange so ein Crash-Kurs gefahren werden kann, bevor der Karren an die Wand donnert: 365 Tage hat das Jahr, ein Zehntel davon sind daher ca. fünf Wochen. Dann ist mal der Jahresgewinn futsch und es geht an die Kapitalreserve. Die, wenn wir's opitimistisch rechnen, wohl eher bei im Schnitt maximal 20% (oder darunter) liegen wird. 

Das heißt: drei Monate hält das die Wirtschaft aus, dann ist die einfach pleite. Und zwar vollkommen. Und dann sind auch die Banken pleite (was sie schon vorher, bei Lichte betrachtet, vielfach waren). Und der Staat, denn der hat keine Einnahmen mehr.

Eine Regierung unter der Führung eines früheren Studentenfunktionärs und Studienabbrechers, der keinen Tag auf ehrliche Weise sein Geld verdienen mußte, unter Beteiligung von GrünInnen, die von Wirtschaft etwa so viel verstehen wie Franziskus (egal, ob Sie den aus Assisi oder aus Argentinien nehmen) soll das also managen? Wenn man als Finanzminister einen ehemaligen Studentenfunktionär und als Wirtschaftsminister eine nach kurzer Zeit gefeuerte frühere Telekom-Managerin (»Mit ihrem Wissen über Digitalisierung und ihren Management-Skills war sie ein wichtiges Mitglied des Leadership-Teams. Wir bedanken uns und wünschen ihr alles Gute für die Zukunft«, stand in der Pressemitteilung — man weiß, was das bedeutet ...), dafür mit Gewerbeschein für Humanenergetik, im Regierungsteam hat, dann dürften wenigstens zarte Bedenken aufsteigen, ob das gut geht.

Doch — wird sich jetzt der Leser fragen — warum steht dann der Artikel unter dem Titel: »Fürchtet euch nicht .... zu Tode«?

Man hat LePenseur immer wieder des rabenschwarzen Pessismismus' geziehen — und da ist schon was dran. Wer wie ich seit Jahrzehnten Unternehmen berät, der wird selten zum Optimismus neigen. Und dennoch: das Lebensalter hat auch Vorteile. Man weiß z.B. aus eigener Erfahrung, daß alle Prognosen sich vor allem durch eines auszeichnen: falsch zu sein. Denn es handelt sich dabei nur in den seltensten Fällen um echte Prognosen, sondern nur um als Prognose getarnte Modellrechnungen. Und da kommt eben — Überraschung! — das heraus, was ich vorher als Modell mir ausgedacht habe. Und das stimmt mich auch bezüglich der Mortalitätsraten von Corona etwas zuversichtlich (nicht allzu sehr, aber doch).

Wer sich wie ich an die »hundertausenden Toten allein in Berlin« (durch HIV), die uns der SPIEGEL ankündigte, erinnern kann, und an die Millionen durch Prionen gehirnerweichte Briten, die sabbernd als Pflegefälle wegen des Rinderwahnsinns ab 2000 dahinvegitieren würden, der wird vier Millionen Corona-Tote in Deutschland ebenfalls mit gewisser Skepsis betrachten (ich weiß, ich sehe das wohl anders als Kollege Fragolin, aber das ist auf einem Blog, der sich der Meinungsfreiheit verschrieben hat, durchaus zulässig. Wer autorisierte Berichte aus dem Wahrheitsministerium lesen will, sollte zu den Systemmedien wechseln).

Keine Frage: wenn alles schiefgeht, kann es dazu vielleicht kommen. Wenn nicht rechtzeitig ein wirksamer Impfstoff entwickelt wird, oder Medikationen, die nicht nur Symptome mildern, sondern das Virus selbst bekämpfen.

Die im Hintergrund ablaufenden Prozesse freilich — die wird man nicht durch Impfung oder Tablette in den Griff bekommen: die Staatskrake, die alles regeln und vorschreiben will. Den mieselsüchtig-manichäischen Zug der Zeit, der die selbsternannten »Eliten« prägt, der seltsam zum Konsumismus der misera plebs kontrastiert, aber dadurch nicht weniger gefährlich wird. Die allgegenwärten Tabus der political correctness, die oft, allzu oft vernünftige Lösungen schon im ersten Keim erstickt, weil man »sowas nicht einmal denken« darf ...

Dennoch: Fürchtet euch nicht! Ich sage es nochmals. Aber ich sage auch: Seid besorgt. Denn das ist tatsächlich mehr als angebracht.


8 Kommentare:

  1. Da lobe ich mir Johnson und Bolsonaro. Die haben sich noch ihren Verstand bewahrt und sehen die Dinge realistisch. Und tun - einfach nichts. Und das ist auch gut so.

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  2. Warum hat man den Personenverkehr mit Italien nicht unterbrochen, als von dort nicht eben beruhigende Nachrichten drangen?
    Na das klang hier aber schon mal ganz anders.
    Vor kurzem wurde hier noch darüber gelästert, dass sich das Viraus durch Grenzkontrollen nicht aufhalten ließe.

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  3. Werter Teapartylöwe,
    man kann natürlich Realitäten einfach ignorieren, aber das wird diese nicht daran hindern, Folgen zu haben.

    Werter Winterwind,
    einfach mal genau lesen und dann den Unterschied zwischen "Grenzkontrolle" und "Grenzsperre" googeln.

    MfG Fragolin

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  4. Ich kann das ganze coronare Weltuntergangs-Gegreine nicht mehr hören. Und ich bin sprachlos, dass dieses Panik-Virus, das viel schlimmer ist als alle coronaren Viren, jetzt von den freitäglichen pubertierenden Klimahüpfern auf gestandene Rechte übergegangen ist.

    Mensch Leute! Wenn es eines erwischen sollte, dann erwischt es einen eben. Das ist ebenso höhere Gewalt und nicht "menschengemacht" wie der Kimawandel. So wie es immer mal wieder klimatische Verschiebungen gibt, so gibt es eben alle paar Jahrzehnte eine Pandemie. Pech gehabt, dass es jetzt uns erwischt. Aber das Leben ist kein Ponyhof. Also hört endlich auf mit dem wehleidigen Gejammere. Frühere Pandemien haben um ein vielfaches mehr Opfer gefordert.

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  5. Werter Wilhelm,
    eben, frühere Pandemien haben mehr Todesopfer gefordert. Warum wohl? Dreimal dürfen Sie raten.
    Was man tun kann, sollte man tun. Sich schicksalsergeben hinlegen und sterben - nun ja, wenn Sie das gerne wollen, werde ich Sie nicht aufhalten.
    MfG Fragolin

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  6. Sehr von mir geschätzter Penseur!

    Ihre Meinung dazu bestärkt meine Ansicht, das nicht das Virus das Problem ist, sondern was Politiker daraus machen. Sie werden die Daumenschraube noch mehr anziehen. Ich glaube nicht, das man sich vorm Virus fürchten muß, aber vor den Folgen für die Gesundheit der Wirtschaft und allem was damit zusammenhängt!

    MfG Michael!

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  7. Roosevelt,

    ein amerikanischer Präsident, der das Pech/Glück hatte zur Großen Depression ins Amt gewählt zu werden, hatte es ähnlich gesehen.

    Die einzige Sache, die wir zu fürchten haben, ist die Furcht selbst

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  8. Und die Antworten, die mir auf die Frage einfallen ...

    Könnten sehr unangenehm für das einmal angenommene Weltbild (Vierbeiner gut, Zweibeiner schlecht) ausfallen ...

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