Montag, 3. Februar 2020

Von Maden und Pressen

von Fragolin

Computer wurden bekanntlich für Leute wie Klonovsky erfunden; müsste dieser Zyniker seine Gedanken zur Welt mit der Feder auf das gebleichte Holzfaserlaminat bringen, wäre diese so spitz, dass sie sich widerstandslos selbst durch die dickste Pappe bohren würde und er seine Texte nur morsegleich als binäres Punktesystem niederhämmern könnte. Wäre beim Schreiben wie beim Lesen mühsam – und trotz Allem auch diese Mühe wert!
Und so schrub, oder besser: tastatierte der Gute:

Das Problem dieses Planeten besteht darin, dass Gott Biologist ist, aber die mächtigste Spezies sich von Politikern, Managern, Sozialwissenschaftlern und jeder Art von Pfaffen an der Nase herumführen lässt. Diese Leute glauben, dass die Demokratie oder die Medizin oder der Fortschritt oder das Abgeben oder ein Diskurs schon alle Probleme lösen werden. Sie wollen nicht wahrhaben, dass der Mensch primär ein biologisches Wesen ist, erst dann ein soziales, abergläubisches, bisweilen vernunftgesteuertes. Aber im Wesentlichen eine egoistische, geile, verfressene Riesenmade, derzeit in einer Kopfzahl von mehr als sieben Milliarden.“

Vor Allem aber gibt es einige unter den egoistischen, geilen und verfressenen Riesenmaden, die sich selbst für glänzende linksmoralische Schmetterlinge inmitten des eklig-primitiven und latent rechten Gewürms halten. Besonders pittoresk daran: Es sind meistens auch die am meisten egoistischen, geilen und verfressenen Riesenmaden von allen.
Amen.

P.S. Nein, „Mädchen“ beschreibt nicht einfach nur eine kleine Made. Deutsches Sprak, schweres Sprak. Wenn sich zwei solcher Mädchen mit Namen Barbara treffen sagt man ja auch nicht: „Da kommen die Barbaren!“ Und es gibt sogar Mehrzahlen, die kennen keine Einzahl. Oder kennt jemand die Einzahl von „Möpse“?
Wie ich jetzt von Mädchen auf Möpse kommen, weiß ich auch nicht; alte weiße Testosteron-Made eben. Themenwechsel, aber schnell!

***

Am Freitag, dem traditionell heiligen Tag aller progressiven Religionen, haben die vom linksextremen Rand ausgeflockten Kommunismusaktivisten von „System Change“ das Grazer Autowerk von Magna stundenlang blockiert. Ihre Forderungen wiesen eine klare Linie und kausale Stringenz unerwarteter Schärfe auf: Magna solle unverzüglich damit aufhören Autos zu produzieren und den Arbeitern ebenso unverzüglich garantierte andere Arbeitsplätze geben. Aus gut uninformierten Kreisen ist zu vernehmen, die Forderungen beinhalteten auch gratis heiße Eislutscher in der Kantine und neue Duschen, unter denen sich die Arbeiter reinigen können, ohne dabei nass zu werden.
Neulich träumte mir ein kurioses Erlebnis: Als ich einem vor meinem planetenerhitzenden Auto auftauchenden Demonstranten ein herzhaftes „Fahr zur Hölle!“ entgegenschrie, antwortete mein sprachgesteuertes Navi: „Die Route nach Berlin wird berechnet!“ Ach Freud, schau oba!

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Ganz demonstrativ tiefenentspannt und fern jedes rechtsursächlichen diffusen Angstgeschüres geht die EU das Thema „Corona-Virus“ an. Gemäß der Klima-Doktrin „Man erforsche die Ursachen und versuche sie zu bekämpfen, kümmere sich aber einen Dreck um die Folgen oder allfälliges Scheitern beim Versuch des Ersteren“, hat die EU-Kommission nicht etwa schnell die größten Experten in ihrer Verwaltungszone in das bestausgerüstete Labor verfrachtet, eine unlimitierte Kreditkarte in die Hand gedrückt und den Auftrag erteilt, in zwei Wochen den ersten Kurzbericht abzuliefern, wie weit sie im Entwickeln eines Gegenmittels wären, sondern zehn Millionen Euro (also weniger als ihr eigenes Spesenkonto) Förderungen ausgeschrieben, für die sich innerhalb der nächsten zwei Wochen Labore schriftlich bewerben können, die die Ursachen des Ausbruchs dieser Epidemie in China erforschen wollen.
Gemäß den Europäischen Richtlinien muss dieser Antrag wahrscheinlich mindestens hundert verschiedene Anforderungen erfüllen; die Hälfte der Antragstextersteller müssen Frauen sein, der Anteil an Migranten sichergestellt, Diversität und Inklusion durchgesetzt, gendergerecht formuliert, sozial ausgewogen, klimaneutral und antirassistisch, antiheteronormativ und alte weiße Männer positiv diskriminierend, sonst wird der Antrag bereits im Vorfeld abgelehnt.
Man muss ja Prioritäten setzen.

P.S. Da wir glauben, dass mit der Einführung einer CO2-Steuer der Klimawandel sofort besiegt wird, wird die nächste logische Maßnahme der EU gegen eine Pandemie wohl eine Virensteuer sein. Wenn man schon zwei Cent pro Einwohner für die Virenabwehr investiert, ist es doch nur logisch, zumindest der Hälfte dieser Leute hundert Euro wieder abzuknöpfen.
Und da sage mal einer, Politiker verstünden nichts von Geschäft.

***

Ach ja, weil ich gerade im „Standard“ gefischt habe. Der ist immer wieder ein Quell besonderer Erkenntnis. So wurde mir nach einem halben Jahrhundert praktischer Erfahrung nun endlich auch die richtige Theorie zuteil, wie man denn eine richtige Wurst fabriziert: durch festes Pressen.




Ich will ja nicht angeben, aber: ich habe es geahnt. Und bisher anscheinend immer das Richtige getan.

3 Kommentare:

  1. Nicht nur da hatte Brecht leider recht, was den homo sapiens betrifft, der eigentlich homo stultus genannt wreden sollte: Erst kommt das Fressen dan die Moral.

    Der "Freitag ala Heiliger Tag aller progressiven Religionen" - also, da würde mir eher der Sonntag einfallen. Ist im Vergleich zum verknöcherten, im Frühmittelaltr stehne geblieben Islam das Christentum geradezu superprogressiv...
    (Und deshalb auch nicht besser, wie man seit Jahrzehnten studieren kann!)

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  2. Die Blockade des MAGNA-Werkes war ja wohl eine Trottelei sondergleichen. Die sind so schnell in Slowenien, das wird man nicht glauben.
    Oder war die dämliche Begründung der Blockierer die größere Trottelei? Wie auch immer, hier braucht es Schadenersatzforderungen von MAGNA, daß es nur so raucht. Auch die Exekutive hat Verbesserungsbedarf, haben die doch Stunden bis zur Räumung gebraucht.

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  3. Werter Chronist,
    das ist der Fluch, wenn man nicht Böhmermann heißt: niemand erwartet Satire.

    Werter Anonym,
    das Blöde für unsere "Fertrottelten Foll-Fersager" ist ja, dass Magna bereits kräftig am Werk Maribor baut.
    Da können die Grazer Kollegen dann bald nach Slowenien pendeln, um dort für das halbe Geld weiter den vollen Job zu haben. Hoffentlich sind möglichst viele Eltern dieser Blindnieten dabei, damit sie es auch spüren - auch wenn diese linksverblendeten Honks die Schuld allein beim bösen "neoliberalen Geldfaschismus" suchen werden; der einsam im Hirn vor sich hingammelnde Ideologiehammer macht aus jedem Problem eben einen neoliberalen Nagel. Das ist gelebtes Bildungsversagen.
    MfG Fragolin

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