von Fragolin
Und das erste Stück Blattgold
von der gerade eben noch so hoch gelobten Neuregierung fällt in
aller Öffentlichkeit krachend dem Herrn Faßmann auf die Füße.
Denn der angeblich unparteiliche „Experte“ mit dem intensiven
schwarzen Stallgeruch hat die von ihm selbst eingesetzte „Ombudsfrau“
Wiesinger nicht nur gefeuert, sondern lässt jetzt auch noch
nachtreten und eine Kollegin Wiesingers diese als „Maulwurf“
anpatzen. Daraus entwickelt sich ein Sittenbild der österreichischen
Bildungspolitik.
Nun kann man zu Frau Wiesinger,
ihren Methoden und Ansichten, stehen wie man will. Ich finde es
mutig, gegen die eigene Parteilinie (sie ist ja überzeugte Rote) mal
die Wahrheit auszupacken, denn dort ist man mit der Nazikeule ja
immer sehr flink unterwegs, und es dauerte ja auch nicht lange, dass
diese auf sie herabgedroschen wurde, schon, weil sie beim Erzfeind
Mateschitz im TV auftrat. Dass der knallrot und dunkelgrün
durchseuchte ORF ihr Ansinnen, ihr Buch und ihre Erkenntnisse der
Öffentlichkeit zu präsentieren, brüsk vom Tisch wischte, muss man
da ja nicht erwähnen.
Mit der Veröffentlichung der
wirklichen Zustände an unseren Schulen, die Handyvideos spuckender
und prügelnder Schüler nur noch bekräftigend darstellen, brach sie
ein linkes Tabu, nämlich den Deckel auf alles zu pressen, was das
Bild der fröhlich-weltoffen-bunt-toleranten
Multikulti-Eiapopeiagesellschaft der linken Propagandafibeln ein
wenig trüben könnte. Kritik an negativen Folgen der Migration und
des falschen Umgangs mit Integration und deren Verweigerung ist
bereits rechts und darf nicht geduldet werden. Man erhebt sofort den
Vorwurf, jemand würde „den Rechten Wasser auf die Mühlen gießen“,
vergisst dabei aber zu erwähnen, dass die Linken gar keine Mühlen
haben, und somit allein das Leiten von Wasser auf Mühlen als Solches
bereits ultrarechte Rassistenumtriebe darstellt. Immer wieder die
gute alte stalinistische Tradition: Wir bestimmen, dass es keinen
Hunger und keine Armut gibt, und wenn jemand behauptet, dass er arm
sei oder jemanden kenne, der arm sei und hungere, dann ist das ein
konterrevolutionärer Verräter und gehört sofort eliminiert! Heißt
heute: Es gibt keine Probleme im Schulsystem mit Migranten, und wenn
jemand behauptet, es gäbe sie doch, nur weil er welche erlebt hat,
dann ist das ein Nazi und Rassist und gehört mundtot gemacht!
Und jetzt kommen wir zu dem, was
gerade passiert ist. Wiesinger hat ja voriges Jahr ein Buch
geschrieben, in dem sie die wirklichen Zustände an Wiener Schulen
beschreibt und Ideen zur Verbesserung der Zustände formuliert. Nicht
allzu hart und erkennbar rot, möglichst mit mehr Geld,
Sozialarbeitern und Psychologen gepflastert, aber egal, es geht ja
hier nicht um die Ideen zur Lösung des Problems sondern erstmal um
die Dreistigkeit, die Probleme überhaupt als solche zu benennen,
trotz Nazikeule und Parteiweisung. Sich als aufrechte
Gewerkschafterin (da sieht man, was rauskommt, wenn mal eine
ihren Job richtig ernst nimmt, als Einzelfall und Ausnahme im
fettgefressenen Bonzenapparat der linken Reichshälfte) auf die Seite
der täglich in der Schule kämpfenden Lehrer zu stellen und deren
zum Teil katastrophale Arbeitsbedingungen anzuprangern.
Das nach dem Sprengen von
Schwarz-Blau durch den ÖVP-affinen Faßmann besetzte
Bildungsministerium wollte den Schaden begrenzen. Nein, nicht etwa,
indem es inhaltlich mal auf das Buch und die Frau eingeht, sondern
indem man sie mundtot macht. Die Methode ist ganz einfach und alt
bewährte Stasi-Strategie (hat der Kaeser gerade mit dieser
Klimahysteriker-Tussi probiert, aber die war zu blöd, ihre Chance zu
erkennen, die will ja, typisch Linksextreme, nur verantwortungsfrei
pöbeln und fordern): man nehme einen Kritiker des Systems, binde ihn
in das System selbst ein, bewache ihn dort und stelle ihn ruhig, dann
werden sich seine bisherigen Systemgegner-Freunde von ihm abwenden
und ihn als Verräter brandmarken. Funktioniert solange, wie man
denjenigen im Griff hat.
Und da kommt diese ominöse Frau
Glück in‘s Spiel, mit der es jetzt auch noch ein gerichtliches
Nachspiel geben wird, weil sie Frau Wiesinger als „Maulwurf“
bezeichnet und der Unkollegialität gezeiht hat. Wer ist das
eigentlich? Man erfährt aus den Artikeln in der Presse, das wäre
eine von der ÖVP bestellte „PR-Beraterin“ und
„Kommunikationsexpertin“, die man Frau Wiesinger „zur Seite
gestellt“ habe.
Okay, alles klar.
Erstens: Frau Wiesinger ist
Lehrerin, sie hat ein Buch geschrieben, TV-Interviews gegeben und den
Laden ruhig, eloquent und nebenher ganz ordentlich aufgemischt. Die
braucht keine „Kommunikationsexpertin“ an ihrer Seite, die ist
selbst eine.
Zweitens: Frau Wiesinger ist
Lehrerin, hat zusätzlich praktische Erfahrung in Recherche und
Verarbeitung der daraus gewonnenen Erkenntnisse, passt also besser
als Ombudsfrau und Berichtverfasserin in das Bildungsministerium als
eine Partei-PR-Tante.
Drittens: Das Bild, das sich
ergibt, zeigt eine aufmüpfige Whistleblowerin aus dem
Bildungsbetrieb, die man damit ruhigstellen wollte, dass man ihr
einen Posten direkt im Nebenraum der Machtzentrale gibt und zwecks
kurzen Dienstweges bei der angestrebten Message Control eine
Parteigouvernante zur Seite stellt, die dafür sorgen soll, dass da
nichts mehr kommt außer dem, was man erlaubt.
Und jetzt hat diese
Parteigouvernante ihren Job vergeigt. Sie hat es nicht mitbekommen,
dass Wiesinger nicht nur die Schulen, sondern auch das Ministerium
selbst evaluiert hat, nicht nur die Probleme der Lehrer mit
Problemschülern sondern auch mit den eigenen Vorgesetzten bis hoch
ins Ministerium hinein und auch die internen Machtkämpfe und
Missstände im Ministerium gesammelt und aufgearbeitet hat. Und das
zu einem Buch zusammengefasst, dass jetzt im Regal liegt.
Ihre Parteigouvernante hat
versagt. Und jetzt tobt sie und beschimpft Frau Wiesinger, weil die
einfach das gemacht hat, von dem sie sie hätte abhalten sollen.
Schnell noch versuchen, sie für unglaubwürdig zu erklären, in
Misskredit zu bringen, sie persönlich anzupatzen, um den Schaden zu
begrenzen und vom eigenen Versagen abzulenken.
Was jetzt zu sehen ist, ist ein
Sittenbild Österreichs 2020.
Die angeblich Transparenz und
Offenheit predigende ÖVP feuert eine Mitarbeiterin, die sich der
behördeninternen Message Control entwindet und beruft sich dabei
auch noch auf das gleiche Amtsgeheimnis, das sie doch angeblich
abschaffen wollten. Wer die Wahrheit sagt, braucht nicht nur ein
schnelles Pferd sondern meistens auch einen Verbündeten und eine
trotzdem gesicherte Einnahmequelle. Die wirklichen Zustände sollen
dem tumben Pöbel nicht sichtbar sein. Keiner soll sehen, wie es
wirklich zugeht und niemand soll aus einer glaubwürdigen Quelle, die
man nicht einfach als rechte Fake-News-Schleuder niederkreischen
kann, erfahren, dass es Probleme gibt, die nach außen unter den
Teppich gekehrt werden sollen.
Allein die Tatsache, dass der
Ombudsfrau eine parteitreue PR-Bewacherin auf Steuerzahlerkosten
zugeteilt wird, um ihre Kommunikation zu überwachen, ist ein
Skandal. Das ist gelebtes Parteien-Mafiatum. Das sollte man sich
immer vor Augen führen, wenn mal wieder solche Zustände sichtbar
werden: hier wird mit Steuergeld versucht, eine Aufdeckerin im Sinne
einer Partei mundtot zu machen. Hier wird sichtbar, in welchem Umfang
sich die als „Herrschende“ fühlenden Vertreter von Parteien
hinter fest geschlossenen Türen ihren Machtkämpfen hingeben und wie
tobend sie reagieren, wenn mal jemand wagt, auch nur einen kleinen
Blick durch ein Seitenfenster zu ermöglichen.
Diejenigen, deren „Maulwurf“
Frau Wiesinger war, sind alle steuerzahlenden Österreicher,
besonders jene mit Kindern. Es sind jene, die Herrn Faßmann und den
ganzen Korruptantenstadel um ihn herum, fürstlich dafür bezahlen,
ihren Job zu erledigen; es sind die eigentlichen Arbeitgeber der
Beamten und Minister. Und damit sind sie, wie jeder Arbeitgeber, auch
diejenigen, die das größte Recht darauf haben, zu erfahren, was für
ihr Geld und in ihrem Auftrag konkret durch wen gemacht wird. Was die
Amtsträger und Parteibonzen in Österreich in ihrem geradezu
stracheschen Wahn, berechtigt zu sein, sich den ganzen Staat zur
persönlichen Beute machen zu dürfen, nämlich gerne vergessen: Wer
ist hier der Tanzbär und wer führt die Kette?!
"... man nehme einen Kritiker des Systems, binde ihn in das System selbst ein, bewache ihn dort und stelle ihn ruhig, dann werden sich seine bisherigen Systemgegner-Freunde von ihm abwenden und ihn als Verräter brandmarken."
AntwortenLöschenDas hat doch schon Franz von papen mit dem großen Sohn Österreichs in Berlin probiert.
Am Erfolg dieses Versuchs haben wir noch heute zu knabbern, funktioniert hat das "Einhegen" auch damals nicht.
Bring solche Leute in aussichtsreiche Positionen und sie reissen die Macht an sich.
@winterwind:
AntwortenLöschendass frau wiesinger drauf und dran war 'die macht an sich zu reissen' halte ich doch fuer eine leichte uebertreibung.
Werter Winterwind,
AntwortenLöschenFrau Wiesinger hier mit Hitler auf eine Stufe zu stellen ist schon sehr grenzwertig. Da fragt man sich, ob es nur ein gedankenloser Ausrutscher war oder dahinter schwerer Hass gegen die Frau liegt. Auf jeden Fall sehr nahe am Ausrücken des Löschzuges...
MfG Fragolin
@ Winterwind und @ Fragolin: Laßt Euch - alle beide - sauerkochen.
AntwortenLöschenEin Esel schimpft den anderen Langohr.
Ist Sefton-Delmer hierorts ein Begriff? Es kotzt mich so an. Vierbeiner gut, Zweibeiner schlecht.
Zu glauben, nein, verinnerlicht zu haben, mit wohlfeilen Eselstritten gegen längst Verblichene die Huld unserer Todfeinde gewinnen zu können. So dumm, so erbärmlich.
Cher (chère?) Anonym,
AntwortenLöscheneine Frau Wiesinger mit einem verbrecherischen Psychopathen (oder psychopathischen Verbrecher, wie's beliebt ...) wie Hitler zu vergleichen, halte ich in jedem Falle für äußerst unangebracht und beleidigend.
Für den Fall, daß Sie jedoch Hitler nicht für einen verbrecherischen Psychopathen (bzw. umgekehrt - s.o.) halten sollten, schlage ich Ihnen vor, Ihre Kommentare künftig besser in einem anderen Blog/Forum etc. zu placieren — denn hier werden Sie mit derlei Ansichten auf äußerst wenig Gegenliebe seitens der Autoren und Leser stoßen.
Sie ersparen sich dadurch unnötige Frustrationen — und uns eine Menge Ärger. Danke!