Freitag, 15. November 2019

Klebrige Meinungsfreiheit

von Fragolin


Wenn Claus Kleber „über Ansprüche an Journalisten und Wahrheit in der Berichterstattung“ spricht, dann hat das was. So, als würde Claudia Roth über deutschen Patriotismus und die Bedeutung der Volkszugehörigkeit referieren. Oder Greta Thunberg über die Vorzüge des Nachverbrennungskatalysators und die Bedeutung der Automobilindustrie für den Wirtschaftsstandort.

Dass das Ganze in der Alpen-Prawda passiert, wundert nicht wirklich, zeigt aber herrlich diese Filterblase: da palavert ein linksextremer Hardcore-Propagandist von geradezu Schnitzlerscher Qualität in einem linksextremen Propaganda-Schmierblatt darüber, dass Journalismus wertneutral berichten muss. Das ist Situationskomik pur. So wie die permanent Selbstbeschreibung der marxistischen und linksradikalen Grünen als bürgerlich-liberale Umweltschützer.

Noch komischer wird es aber, wenn der Meinungs- und Haltungsspezialist Kleber zum Thema Meinungsfreiheit feststellt:
Man darf nicht behaupten, dass die Meinungsfreiheit eingeschränkt sei, nur weil man keinen Widerspruch erträgt.“
Einen Satz, in dem man klarstellen möchte, dass es keine Einschränkung der Meinungsfreiheit gibt, mit den Worten „Man darf nicht behaupten...“ zu beginnen, ist entweder abgrundtief naiv, was ich einem Menschen vom Format Klebers nicht unterstellen möchte, oder Chuzpe. Da verscheißert einer offensichtlich den Rest der Welt.

Meinungsfreiheit muss man benutzen: use it or lose it“, doziert der Herr Meinungsbildungs-beauftragte; „use it and lose your reputation“ kommt ihm nicht über die Lippen. Kaltgestellte Ex-Kollegen, die die Meinungsfreiheit als Freiheit, eine andere Meinung als jene zu offenbaren, die ihnen vorgegeben wurde, missinterpretierten und dann abgeschossen, vom Bildschirm verbannt, aus den Buchläden geräumt und abendfüllend verhetzt wurden und werden, erwähnt er selbstverständlich nicht. Die Filterblase soll ja keine Schlieren bekommen.

Ja, Herr Kleber, ich „use“ Meinungsfreiheit, und das ohne ein Jahressalär weit über einer halben Million sondern gratis, ohne ein mächtiges parteiunterstütztes Medienunternehmen im Rücken, denn dort ist bei mir nur die Wand – und deshalb muss ich befürchten, Besuch von Leuten zu bekommen, die Ihre Kommentare in linksextremen Hetzmedien wohlwollend kommentieren und sich bemüßigt fühlen, den Worten ihrer Haltungsstifter Taten folgen zu lassen, ebenso persönlich wie wirtschaftlich angegriffen zu werden und mit sinnlosen und kaum juristisch erfolgversprechenden aber trotzdem finanziell existenzbedrohenden Klagswellen überschüttet zu werden. Nein, ich werde wohl kaum das Schicksal türkischer oder gar nordkoreanischer Dissidenten erleiden, zumindest noch nicht, denn Deutschland ist auf einem Weg in interessante Zeiten, der selbst das für die Zukunft nicht mehr unmöglich erscheinen lässt. Menschen mit Millionen am Konto, einem Meinungskonzern als Basis und politischer Angepasstheit im Gepäck wie Claus Kleber werden wohl keinen Mangel an Meinungsfreiheit orten, denn sie haben ja die richtige Meinung.

Wie es denen geht, die die falsche Meinung haben, wird er wohl nie begreifen, obwohl er mit seiner gern auch mal verhetzenden Art der Berichterstattung selbst dazu beiträgt, für diese Menschen das Leben von Tag zu Tag gefährlicher zu gestalten.

5 Kommentare:

  1. Geschätzter Fragolin!

    Es wurde allen Bürgern bereits klar gemacht: "Es kann nur eine legitime Meinung geben!" Alles darüber hinaus ist....HASS und der darf nicht sein, deshalb gibt's Zensur, um den Bürger zu "schützen". Das System sorgt sich halt um uns. Wie "fürsorglich", obwohl wir garnicht darum gebeten haben.

    MfG Michael!

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  2. werter fragolin!
    ein bisschen grantig bin ich schon auf sie. da mache ich mir einen guten hausbrandt-espresso und will auf lepenseur lesen.
    und was springt mich zu allererst um 8:00 an? in beitrag über claus kleber, der für mich schleimig-grausigste unsympathler, den man sich vorstellen kann
    da ist mir ja armin wolf noch lieber, der aus seiner politischen präferenz wenigstens kein geheimnis macht.
    dennoch lg

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  3. Claus Klebrig hätte unlängst abgesondert, etwa so: ... säen Hetze, Hass und, man fasst es nicht: ZWEIFEL!
    Dubium sapientiae initium - das war einmal ...

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  4. Lieber Merkel als Putin, Kim und Erdogan16 November, 2019 00:59

    Die Süddeutsche ein "linksextremes Schmierblatt" - wie krank ist einer, der so wirres Zeugs behauptet. Im alten Rußland, dessen Untergang Fragolin mir seinem Leitstern Putin betrauert, wäre er dafür in die Klapse gesteckt worden. Hier im freien Westen, den die Fragolins kaputt machen wollen, kann er seinen Schwachsinn ungehindert in die Welt schreien.

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  5. Lieber "Lieber Merkel blablabla..." (arbeite mal an deinem kranken Nick),
    dass du zumindest nichts Anstößiges daran findest, Kleber als linksextremen Hardcore-Propagandisten zu bezeichnen, ist bezeichnend. Wenn es dich glücklich macht und deinen Speichelfluss wieder beherrschbar macht, nenne ich die "Süddeutsche" auch gerne linksradikales Schmierblatt. Wenn es dich glücklich macht, bitte.
    Und ja, sowas wie ich wäre im kommunistischen Russland in ein Lager gekommen. Sowas wie du hätte denen begeistert die Adresse geliefert und sich über das Lob des Parteikommissars gefreut. Das unterscheidet uns.
    MfG Fragolin

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