Sonntag, 17. November 2019

Ein »Wort zum Sonntag«, wie ich es die ganze Woche gesucht


... aber erst jetzt bei Jürgen Fritz gefunden habe:

Woran das Abendland zugrunde gehen wird: dass wir die Aufklärung nicht zu Ende führten


Es mag noch immer eine klare Minderheit sein, aber es werden immer mehr Menschen, die es regelrecht spüren, mache auch schon ganz klar sehen und erkennen: das Abendland wird untergehen. Zumindest ist die Gefahr, dass dies passieren wird, dass das Beste, was dieser Planet je hervorbrachte, sich selbst quasi zu Tode stranguliert, nicht nur gegeben, sondern förmlich mit den Händen greifbar. Doch wie konnte es so weit kommen? Was steckt dahinter respektive was steckt im innersten Kern der Problematik? Was ist der Grundfehler, an dem wir zu Grunde zu gehen drohen? Hier die vielleicht beste Erklärung.
(Hier weiterlesen)
Chapeau! Touché!

7 Kommentare:

  1. Ich wusste gar nicht, dass es noch Zeitgenossen gibt, die Kaiser Konstantin persönlich gekannt haben. Ich kenne ja nicht die Gefühle des Herrn Fritz, meine Gefühle als Christ werden von seiner "Aufklärung" nicht berührt, weil mir das des öfteren vor den Latz geknallt wird. (dabei kenne ich Konstantin überhaupt nicht)
    Eigentlich verschweigt der Autor, dass, nach seiner Sichtweise, das die Juden die eigentliche Ursache für alle Übel im dahin sichenden Abendland sind. Vielleicht fehlt ihm einfach nur der Mumm, das auch aufzuschreiben.

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  2. Cher Gerd,

    sorry, aber die Nazi-Keule, mit der Sie da (geschickt verpackt, alle Achtung!) ein bisserl zu fuchteln beginnen, ist bei Jürgen Fritz sicher nicht angebracht (hier finden Sie eine recht treffende Zusammenfassung seiner Standpunkte).

    Wenngleich ich nicht jedes seiner Argumente im verlinkten Artikel teile — grosso modo würde aber auch ich mich am ehesten als "kritischen Rationalisten" bezeichnen, mit anderen Worten: als "Aufklärer".

    Von Jürgen Fritz unterscheidet mich — vermutlich ausbildungs- und berufsbedingt, sowohl ein Jus-Studium wie auch jahrzehntelange freiberufliche Tätigkeit hinterlassen Spuren in den Anschauungen, die man hat! — mein Hang zu einem gewissen skeptischen Pessimismus. Wenn Jürgen Fritz dort bspw. schreibt:

    Ich will, dass die Welt ein besserer Ort wird, als er es je war, in dem immer mehr Menschen in freier Selbstbestimmung [...], in immer weniger Armut, mit immer mehr Bildung, immer zivilisierter zusammenleben. Das müssen sich die Menschen aber überall auf der Welt selbst erarbeiten, wobei man ihnen ein wenig helfen kann, ja, aber machen müssen sie es selbst (Selbstbestimmung und Selbstverantwortung).

    ... dann unterschreibe ich den zweiten Satz sofort. Beim ersten würde ich dafür vermutlich schmunzelnd "Wünsche ans Christkind" murmeln. Meine Berufspraxis läßt mich eine Edelnatur des Menschen halt nur zu selten ahnen ...

    Dennoch: Leute wie Fritz, die auf Selbstverantwortung statt Bevormundung setzen, sind mir nahe. Ob sie dann noch ein bisserl religionskritischer sind als ich, ist mir dabei ziemlich egal — das soll jeder halten wie er will, solange er andere nicht zu bevormunden sucht.

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  3. Werter Penseur,

    man kann wirklich nur mit sehr viel Naivität (die ich ihnen nicht zutraue) über die offen gezeigte Abneigung des Autors gegen jede Religion, speziell die des Christentums, hinweglesen. (sorry, dazu bin ich zu sehr ein überzeugter Christ) Darüber hinaus bleibt seine Vorstellung von der Aufklärung mehr als nebulös. Wenn man z.B. Karl Marx als ein Kind der Aufklärung betrachten will, (manche tun das, ich nicht) dann bitteschön sollte man die dunklen Gestalten im Schlepptau dieses "Aufklärers" auch nicht verschweigen. Lenin, Stalin, Mao und nicht zuletzt auch der Führer, der mit jedem Pfaffen nach dem Endsieg aufräumen wollte.
    Seine Schlussfolgerung, dass die Christen eine Sekte der Juden und der Islam eine Sekte der Christen ist, na ja, das ist mehr als weit vorbei geschossen und an Pauschalität nicht zu überbieten.
    Wer mich kennt, weiß dass die Nazikeule in meinem Gepäck keinen Platz hat. Da bin ich ganz alleine drauf gekommen, das hat mir keiner eingeimpft.

    Vielleicht könnte sich Jürgen Fritz auch einmal mit der hellen Seite des Christentums beschäftigen, statt ausschließlich mit Hexenverbrennung, Folter und Inquisition. Damit habe ich als Christ nun wirklich nichts zu tun. Das wäre dann nämlich die Nazikeule-Light für Christen.

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  4. Cher Gerd,

    danke zunächst einmal, daß Sie mir nicht sehr viel Naivität zutrauen. Daß der Jürgen Fritz offenkundig (und selbst-deklariert!) religionskritisch eingestellt ist, steht außer Frage — nur: sowas stört mich nicht. Ich bin sicherlich auch religionskritisch eingestellt, weil ich eben nur das glaube, was ich auch glauben kann und will, und nicht das, was mir eine angebliche "Autorität" als zu glauben vorschreiben zu können glaubt. Das wird Sie als, laut Ihrer Aussage, "überzeugter Christ" vermutlich ein bisserl schockieren, von mir zu lesen, ist aber so.

    Was mich von Jürgen Fritz unterscheidet, ist sicherlich sein aufklärerischer Idealismus, dadurch die Welt besser machen zu wollen (und zu glauben, es zu können ...), wogegen ich da weitaus skeptischer bin, und die Aufklärung einfach als Ockham's Razor nutze, um verstiegen-selbstreferentielle Gedankenluftballons (und das sind m.E. Religionen üblicherweise) etwas "anzukratzen".

    Wenn Sie Jürgen Fritz unterstellen, daß er "Karl Marx als ein Kind der Aufklärung betrachten will" (oder mißverstehe ich Sie da?), dann ersuche ich um Belege aus seinem Blog — mir käme das nämlich ziemlich schräg vor bei einem liberalen Antisozialisten mit Befürwortung von Marktwirtschaft und Privateigentum!

    Und nein: ich halte weder Marx, noch seine kriminellen Fußstapfentreter für Aufklärer, ganz im Gegenteil!

    Und dann noch den "Föhrrerr" den Aufklärern in die Schuhe schieben zu wollen, nur weil er die Pfaffen auch nicht gemocht hat ... .... jo mei, so geht halt Nazistrickerei und da muß ich mich glatt vorsehen, daß Sie mich nicht auch gleich in ein Bündel mit Lenin, Hitler, Mao & Co. packen ... ;-)

    Zuletzt noch ein Wort an alle Leser dieses Blogs:

    1. jeder der im Side-Bar ganz oben angeführten Autoren dieses Blogs "tickt" ein bisserl anders, ebenso der (derzeit einzige) "Gastautor", und überhaupt die große Zahl an "Gastkommentatoren", die hier im Lauf der Jahre zu Wort kamen und kommen werden. Es gibt ein gewisses "Grundverständnis", das mit dem Heading "libertär - konservativ - nonkonformistisch" umschrieben ist. Was der einzelne darunter exakt versteht, ist unterschiedlich, denn wir sind ja kein "Individualisten-Kollektiv", sondern schlicht und einfach: Individualisten.

    2. Religion wird auf diesem Blog nur unter dem Aspekt der Kultur-, Gesellschafts- und Geistesgeschichte des Abendlandes, und evtl. auch der persönlichen Spiritualität (im Sinne von: geistiger Anregung, "food for thought") behandelt. Mehr nicht. Es war immer ein Mißverständnis, daß manche LePenseur als "katholischen Blogger" betrachteten! Ich bin es sicherlich nicht, und meine Autorenkollegen Fragolin und Bastiat wohl auch nicht (Kollege San Casciano hat leider schon so lange hier nicht mehr geschrieben, als daß ich dazu Vermutungen anstellen möchte ;-) ...).

    3. Auch der Islam und das Judentum (letzteres seltener, weil in der Realität als Religion einfach zu wenig verbreitet) werden nicht aus irgendwelchen "dogmatischen" Gründen kritisiert, sondern wegen konkreter gesellschaftlicher und kultureller Auswirkungen, soweit sie diese Religionen auch für Nicht-Mitglieder (!!!), bzw.für Mitglieder hinsichtlich dessen, was man gemeinhin "Menschenwürde" nennt, zeitigen (sonst mögen sie für ihre Anhänger postulieren und von ihnen verlangen, was sie wollen, es ist mir ziemlich egal).

    Und hierzu stehe ich, und will's auch nicht anders!

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  5. "(oder mißverstehe ich Sie da?)"

    Werter Penseur,

    da mißverstehen sie mich. Ich kenne Jürgen Fritz nicht so gut um ihm etwas in die Schuhe zu schieben. Ich habe nur "Aufklärung" und "Marx" gegoogelt.......

    "Das wird Sie als, laut Ihrer Aussage, "überzeugter Christ" vermutlich ein bisserl schockieren, von mir zu lesen, ist aber so."

    Ich lese und kommentiere hier schon lange mit und kann ihre Ansichten, so denke ich, recht gut einschätzen. Es war halt befremdlich, den Artikel von J. Fritz unter der Rubrik "Wort zum Sonntag" zu finden. Ist ja immerhin der Tag des Herrn......

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  6. Cher Gerd,

    Sorry für das Mißverständnis! Und ja — "Wort zum Sonntag": war natürlich ein bisserl gegen den Strich gebürstet, aber das müßten Sie bei mir als langjähriger Lesen schon fast gewohnt sein ;-)

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