Mittwoch, 2. Oktober 2019

Zum Artikel »Der Pyrrhussieg«


von Andreas Unterberger, in welchem dieser Argumente vorbringt, warum gerade auch jetzt nach diesem Wahlergebnis die FPÖ einer Neuauflage der schwarz-blauen Koalition zustimmen sollte, sei ein exzellenter Leserkommentar auf diesem Blog vor dem Verschwinden in einem Kommentarthread gerettet als


Gastkommentar
von Riese35


Nein, eine Koalition mit der FPÖ schließe ich mit Sicherheit aus, und zwar nicht wegen der FPÖ, sondern wegen der ÖVP. Wie R. Kloucek in Paneuropa 5/2019 geschrieben hat, steht die ÖVP nicht hinter einer solchen Koalition, auch Kurz nicht, denn er wehrt Angriffe nicht ab. Angriffe werden aber mit Sicherheit kommen, weil eine solche Koalition viele Gegner hat. Wenn es keine berechtigten gibt, dann halt unberechtigte. Irgend etwas wird man schon mit kriminellen Mitteln konstruieren. Man denke nur an die Schutzmauer nach den Brandanschlägen, die Hofer vorgehalten wurde. Kurz steht das nicht durch, und er will es auch gar nicht. Alle Parteien dürfen Dreck am Stecken haben, vor allem die Grünen mit Chorherr etc., nur die FPÖ nicht.

Kurz genießt es, ein Getriebener zu sein, denn bei Wohlverhalten winkt Belohnung. Klenk hat prophezeit, daß Kurz Jahrzehnte lang Bundeskanzler sein wird. Na wenn der das sagt, dann werden schon die Geschütze (ORF, Medien, Logen, Theatermacher, Liedermacher, Kulturschaffende etc.) so in Stellung gebracht, daß am Ende dieses Ergebnis vorliegt. 

Man will jemanden, der sich kontrollieren und steuern läßt. Und das liefert Kurz.

Und das Programm der ÖVP paßt perfekt. Karas hat es vor der EU-Wahl explizit gesagt und Kurz hat sekundiert: die größte und stärkste Partei sein! Das ist es, das gesamte Programm der ÖVP. Alles andere ist nur Geschwafel, das morgen schon anders sein kann, wenn es dem ersten Ziel nützt.

So gesehen spielt es keine Rolle, wenn Kurz nun das Grüne Programm kopiert, und seine Wähler werden begeistert sein, wie fortschrittlich Kurz agiert. Der angebliche Rechtskurs der ÖVP in den letzten Jahren war nicht primäres politisches Ziel, sondern Folge des Ziels, die größte und stärkste Partei zu sein. Kurz wurde erfunden, um dieses letztere Ziel zu erreichen. Wenn sich in ein paar Jahren die Rahmenbedingungen geändert haben, wird halt inhaltlich nachjustiert und notfalls jemand anderer erfunden.


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