Mittwoch, 2. Oktober 2019

Fackeln im Sturm

von Fragolin

Im Burgenland ist ein Windrad abgebrannt. War ja nicht zum ersten Mal, da gab es in Deutschland auch schon einige Fälle; elektrische Geräte können eben überhitzen und in Brand geraten.
Die Feuerwehr ist in solchen Fällen machtlos; die Dinger brennen nun mal leider am Kopf und der ist ziemlich weit oben. Da reicht gewissermaßen der Schlauch nicht mehr hin. Und so standen auch gestern die armen Rotjacken recht hilflos in einem großen Kreis um die Fackel herum und versuchten zu verhindern, dass herunterfallende brennende Teile vom Winde verweht werden und noch irgendwas anderes anstecken. Wie das aussieht, wenn die Gondelbrennend zerfällt, kann man hier schön betrachten.

Nun frage ich mich aber schon, was die jetzt gemacht hätten, wenn diese Windmühle irgendwo mitten im Wald gestanden hätte. Weil doch gerade ein großer Windpark im hessischen Reinhardswald gebaut wird, in direkter Nähe zu einem geschützten Urwald mit tausendjährigen Eichen. Was passiert, wenn da bei stürmischem Wind eine brennende Gondel in Einzelteilen durch den Wald fliegt und an mehreren Herden dann Brandherde entstehen, die durch den Wind schnell vergrößert werden. Kann dann dieser Wald noch gerettet werden?
Da erzählen uns die Grünen, die das übrigens mitbeschlossen haben, dass dort gebaut werden darf, dass die Wälder durch den Klimawandel immer dürrer werden und die Waldbrandgefahr jährlich steigt, und dann pflastern die gleichen Gestalten den Wald mit potenziellen Fackeln zu. Klingt irgendwie nicht gerade nach Logik, aber es geht ja auch um die Grünen.

Dass Windräder generell gerne abfackeln, kann man in Fachpublikationen gerne nachlesen; in die überregionalen Medien kommt das eher nicht. Der mächtige und mit Steuermilliarden gestopfte politisch-ökoindustrielle Komplex in Europa, sich gerade auf den Schwingen einer euphorischen gretologischen Heiligenverehrung zu ungeahnten Höhen des Geldabgreifens aufschwingend, will keine schlechten Schlagzeilen sehen. Schon blöd, dass man das eine oder andere brennende Windrad regional nicht verschweigen kann, aber überregional hakt man das unter bedeutungslos ab.

P.S. In der verlinkten Publikation aus 2014 steht übrigens, dass zwar jeden Monat zehn Gondeln abbrennen, aber „Zwar seien Menschen noch nicht zu Schaden gekommen...“.
Stimmt so nicht ganz. 2013 kamen in Holland bei einem Brand, der während Wartungsarbeiten ausbrach, zwei der Wartungstechniker ums Leben. Vor zwei Jahren brannte, ebenfalls während Wartungsarbeiten, in Gols ein Windrad ab; die zwei Techniker überlebten schwerverletzt.
Zum Glück für die Menschen stehen die meisten Vogelschredder irgendwo in der Pampa oder draußen im Meer, aber mit steigender Dichte besonders der Anlagen in Wäldern steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Schäden größer werden und irgendwann auch Menschen betreffen.

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