Montag, 2. September 2019

Wenn Gesichtszüge entgleisen

von Fragolin

Die schönste Minute des gestrigen Abends: Die Gesichter auf den CDU- und SPD-Wahlparties, als die ersten Prognosen veröffentlicht wurden. Unbezahlbar. Das massenhafte Entgleisen von Gesichtszügen, als sie erkennen mussten, dass sie massiv Stimnmen verloren haben, teilweise geradezu pulverisiert wurden. Sie brauchten einige Minuten, um sich endlich das Ergebnis schönzureden, denn die AfD wurde in beiden Bundesländern nicht die stimmenstärkste Kraft, wenn auch sehr knapp und wahrscheinlich unter tatkräftiger Hilfe bei der Stimmenauszählung. Man ist inzwischen bereits mit Kleinigkeiten zufrieden.

Die AfD in Brandenburg hat ihre Stimmenzahl verdoppelt, die in Sachsen fast verdreifacht. Es ist die Ernte der Lügen über Hetzjagden, das Ergebnis massiver bundesweiter und internationaler Hetze gegen die gesamte Bevölkerung eines Bundeslandes. Es ist das Aufbegehren derer, die erkannt haben, dass man sie wieder mit Maulkörben und Ketten einfangen will und dafür als Dunkeldeutsche anpöbelt, die als typische dumme Ossis eben nicht begreifen, was Demokratie bedeutet und dass es nicht Demokratie sein kann, einfach andere Parteien zu wählen. Und überhaupt seien die Ossis alles Abgehängte und Dumme.

Jetzt wird die Hose bis unter die Kniekehlen heruntergelassen werden müssen, denn in Sachsen ist keine GroKo mehr möglich, das heißt entweder muss Kretschmer die Grünen mit ins Boot holen oder die ordentlich abgewatschte SED, was dann sogar eine komplette Verliererkoalition wäre, weil die massiv Abgewatschten dann regieren würden, nur um AfD zu verhindern. In Brandenburg hingegen dürfte der Verliererdreier Rot-Rot-Grün heißen, also das Berliner Umland der Hauptstadt folgend an die Linksextremen fallen. Rot-Schwarz-Grün klingt eher unwahrscheinlich, vor Allem, da die Roten die Chance einer reinen Linksregierung und den Anschluss an Berlin kaum verstreichen lassen werden.

Beide Möglichkeiten der kommenden Regierungen in den beiden östlichen Bundesländern werden zumindest garantiert zu einem führen: bei den nächsten Wahlen wird die AfD die stärkste Kraft werden. Spät, aber doch.
Wetten?

2 Kommentare:

  1. Gab es in der Bundesrepublik noch Farbkombinationen nach politischen Grundrichtungen wie schwarz/gelb oder rot/grün, so sind in der aktuellen Buntrepublik alle Kombinationen möglich - Hauptsache, die AfD wird in der Opposition gehalten. In hippen Insider-Kreisen gilt der Flaggencode als trendy: reicht „Portugal“ (rot/grün) nicht, halt „Jamaika“ (schwarz-grün-gelb) oder zur Not „Kenia“ (schwarz-rot-grün). Dass damit der Wählerwille massiv ignoriert wird, ist kein Problem, denn Sachsens Kunstministerin Eva-Maria Stange (SPD) teilte vorab mit, sie glaube, die Demokratie sei im Osten noch nicht angekommen (https://www.welt.de/regionales/sachsen/article199480472/Ministerin-Stange-Demokratie-im-Osten-noch-nicht-angekommen.html) und Provinzfunktionärin Elfriede Handrick vom Vorstand der SPD-Wustermark findet es sowieso nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss (https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/boris-reistschuster-berlin-extrem/spd-ohrfeige-fuer-waehler-vor-laufender-kamera-im-zdf/).
    Warum also Wählerstimmen für die AfD berücksichtigen?
    Eben.
    Übrigens: Die Nationalflagge Ghanas zeigt die panafrikanischen Farben rot, gelb und grün und in der Mitte der Flagge ist ein schwarzer Stern – klingt zukunftsträchtig...

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  2. Belege für Ihre Behauptung, die AfD sei "wahrscheinlich" durch Wahlfalschung um ihre ersten Plätze gebracht worden?!

    Fehlanzeige. Hetzen reicht Fragolin ja.

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