Samstag, 21. September 2019

Was DiePresse »peinlich« findet


... ist bisweilen — von einem höheren Blickwinkel als dem des im Meinungs-Mainstream paddelnden Journaillisten — weit eher erheiternd als »peinlich«:

Peinlich: UNO macht bei „Guernica“ die Opfer zu Tätern

Picasso habe mit seinem Bild gegen die „Gräuel der Republik“ protestiert.

Er würde sich im Grab umdrehen: Selten passt die abgedroschene Phrase so gut wie hier. Mindestens drei Jahre lang schrieben die Vereinten Nationen auf ihrer Website über einen Wandteppich, der nach „Guernica“ von Pablo Picasso gefertigt wurde und der vor dem Sitzungssaal des Sicherheitsrats hängt: Der Künstler habe mit dem berühmten Gemälde „gegen die Gräuel der Republik“ protestiert. Dabei zeigt es doch den Luftangriff der deutschen Legion Condor, der die baskische Stadt in Schutt und Asche legte und Hunderte Zivilisten das Leben kostete. Damit half Hitler seinem Verbündeten Franco im Bürgerkrieg – gegen die Republikaner, für deren Sache Picasso mit seinem Werk warb. Als die Geschichtsverdrehung jüngst ruchbar wurde, sammelte ein Protest-brief an einem Tag über 1000 Unterschriften. Nun entschuldigte sich der UN-Sprecher beim spanischen Volk für den „schrecklichen Fehler“. Die Website war nicht nur für die Korrektur offline: Man suchte fieberhaft nach anderen Schnitzern. (gau)
Wer immer hinter dem Redaktionskürzel »gau« steckt — doch nur in den Augen linksgewendeter Medienfuzzis wäre es einer! Mag schon sein, daß Picasso, der servile Stalin-Bewunderer und clevere »Kunst«markt-Verarscher im Grab rotiert, denn die Wahrheit, daß ein Franco nur die verständliche Reaktion auf die vorherigen Greuel des republikanischen Regimes war, denen unzählige Geistliche, Klosterschwstern und unerwünschte Zivilisten zum Opfer fielen, hätte er sich ja nie eingestanden ...

Doch die Zerknirschung der UNO, sich für den »schrecklichen Fehler« gleich beim »spanischen Volk« entschuldigen zu wollen, mutet angesichts der Hinterbliebenen und Nachkommen der Opfer dieses roten Volksfront-Regimes etwas schal an. Denn die werden die politische Propaganda dieses Wandteppichs bislang wohl eher wenig goutiert haben! Wer ein überaus einseitig parteiisches Bild über ein Ereignis aus einem Bürgerkrieg als Wandteppich vor einen Sitzungssaal hängt, der hat nämlich keinen Grund, sich für dessen — wenngleich unbeabsichtigte — Zurechtrückung im Sinne historischer Wahrheit zu entschuldigen.



4 Kommentare:

  1. Komisch nur, dass der laut den großen Historikern Le Penseur und Fragolin "linksradikale" A.H. mit seiner "Legion Condor" keineswegs die linksradikalen Republikaner unterstützt hat, sondern - s. Guernica - den großen Franco, der so verständlich auf den linksradikalen Terror reagiert hat. Warum hat der "Führer" da gegen seine linken Überzeugungen gehandelt? Oder war Franco in Wahrheit ein Linksradikaler? Ganz schön kompliziert...

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  2. @anonym:

    schon ludwig v mises hat davor gewarnt die kaempfe zwischen "nationalen" und "internationalen" sozialisten als kaempfe zwischen unterschiedlichen prinzipien zu interpretieren. sie sind vielmehr kaempfe unter konkurrenten um die vormacht - letztlich unter denselben praemissen: kollektivismus und etatismus. ob einer die "rasse" beschwoert oder die "klasse", ist im grund egal. beide stehen im gegensatz zum individuum (und der von diesen individuum durch freiwillige zugehoerigkeit gebildeten (klein-)gruppe der familie).

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  3. Seit Jahrzehnten kann diese Wahrheit nicht mehr ohne Widerstand ausgesprochen werden.
    Danke für Ihren Beitrag.

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  4. Es ist so, wie mit den Palis und den Auserwählten: Ich ergreife keine Partei für wen auch immer.
    Wie das Bäuerlein bei von Grimmelshausen, ob es für die Schweden oder die Kaiserlichen wäre: Ich wollte, die Schweden wären ein Supp', und die Kaiserlichen die Bröcklein dareyn, und der Teufel möchte das alles zusammen auffressen.
    Gilt auch für die Rotchinesen und die Tibeter: Siehe Bolschewikipedia: Alan Winnington.

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