... wie es Wilhelm Sinkovicz in seinem Nachruf prägnant umschrieb: Iván Eröd. Geboren 1936 in Budapest, beim Volksaufstand 1956 nach Österreich geflüchtet, wo er in Wien Musik studierte und an den Musikhochschulen (neuerdings hochtrabend »Musikuniversitäten« genannt), ab 1975 in Graz und seit 1989 in Wien, als Professor für Komposition, Tonsatz und Musiktheorie tätig war. Heute ist er in Wien im Alter von 83 Jahren verstorben.
Seine Werke zeichnen sich bei »gemäßigter Modernität« durch sangliche Melodik und Rückbindung an das tonale System aus, die das Publikum dem Komponisten zu danken wußte:
Auch seine witzigen Einfälle (wie z.B. im obigen Beispiel bei 3:40 min. ein verfremdetes Zitat des »Kaiserquartetts« von Joseph Haydn) vermögen zu entzücken. Leider nur in Exzerpten auf Youtube zu hören ist das virtuos-humorvolle, und zugleich auch die poetischen Seiten der Klarinette zeigende »Tripelkonzert«, das 2016 im Wiener Musikverein mit den Wiener Philharmonikern zur Aufführung gelangte:
Immer wieder kommt in Iván Eröds Musik der »Ungar« durch — aber nicht im Liszt'schen Sinne von »Ungarischen Rhapsodien« (die in Wahrheit ja »Zigeunermusik« waren!), sondern in jenem der echten ungarischen Volksmusik, wie der Komponist sie (wegen seiner Flucht nur kurz, aber doch) bei Kodály studieren konnte. So z.B. bei seinem bekannten Violakonzert aus dem Jahr 1980:
Sein sicherlich bekanntestes Werk ist aber vermutlich die kurze, spritzige Vokalkomposition »Viva la Musica«, die als beliebtes »Zugabenstück« von Chören und Vokalensembles aller Arten und Größen mit Erfolg gebracht wird. Es mutet vielleicht ein wenig makaber an, einen Nachruf mit einem flotten »Viva« zu beenden — und doch paßt es zugleich für Iván Eröds heitere, lebensbejahende Kunst!
Requiescat in pace – et vivat musica!
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