von Fragolin
Der „Standard“,
die rosarote Haus- (und manchmal auch Hass-)postille des rotgrünen
Reichsviertels, nimmt sich die Krise in der SPÖ und die Diskussionen
um die geforderte, dementierte, diskutierte und jetzt doch für nach
das Wahldebakel im September verschobene Ablöse Rendi-Wagners vor,
und offenbart dabei seltsame Sichtweisen. Ganz besonders im Hinblick
auf den Vergleich mit der dahinsiechenden bresthaften teutonischen
Großen Schwester, deren Wahlergebnisse man zwar noch weit
übertrifft, an deren Abwärtstrend in der Wählergunst man sich aber
bereits infiziert hat, solange man sich mannhaft (falls man dieses
Wort in den femisexistischen Genderastenkreisen noch verwenden darf)
gegen jeden Hauch dänischer Ansichten stemmt. Und anstatt sich
einmal mehr mit den Ursachen der Krankheit der ehemaligen Volks- und
baldigen Zwergparteien am linken Rand zu beschäftigen, beschäftigt
man sich mit der weiteren Verbreitung der dazu führenden Keime.
Nummer 1: Dass das JoyPämmchen
auch intern in die Kritik kommt, liegt auf keinen Fall daran, dass
sie erstens eine komplett farblose und vor der Kamera geradezu
hilflose Figur abgibt (und man wählt eine Bundeskanzlerin nicht, um
sie fürsorglich an der Hand zu nehmen und gut zuredend über die
politische Straße zu führen, sondern erwartet sich Macherqualitäten
– die Frau mag eine Fachkraft sein, sie ist aber ganz
offensichtlich keine Führungskraft) und zweitens auch kein Programm
von der Partei mitbekommt. Da ist inhaltliche Leere, siehe Nummer 3
weiter unten. Nein, schuld ist wie immer, wenn eine Frau eine
klägliche Figur abgibt, der böse weiße Mann. Weibchen bekommt eben
nicht s gebacken und kann nur hilflos Mimimi, wenn der böse weiße
Mann sie nicht lässt. Sorry, aber wenn sie in der eigenen Partei, wo
ein erklecklicher Teil der Führungsposten weiblich besetzt ist und
die Femanzen stark vertreten sind, nicht einmal gegen die bösen
weißen Männer bestehen kann, die sie selbst auf diesen Posten
gehoben haben, wie will die dann eine Regierung mit einem starken
Koalitionspartner in den Griff bekommen und einen ganzen Staat
lenken? Sorry, aber die kann nicht einmal ihre Pinasse über Wasser
halten, weil der männliche Teil der Besatzung sie finster anschaut,
will dann aber Kapitänin der Fregatte werden?
Nummer 2: Der Ton macht die
Musik. Wenn die Linksextremen etwas vorbildlich können, dann
präpotent auf andere niederrotzen. Und da bietet ja auch der
„Standard“-Artikel eine typische Steilvorlage einer Feminazisse
reinsten Blutes:
"Ihr Hauptproblem ist",
sagt die Politikwissenschafterin Kathrin Stainer-Hämmerle, "dass
sie eine Frau ist. Sie ist sehr kontrolliert und versucht, perfekt zu
sein. Bei Sebastian Kurz funktioniert das kontrollierte Auftreten,
bei ihr als Frau wird das negativ kommentiert. Rendi-Wagner sieht gut
aus, ist intelligent und schlank, da gibt's für viele wahrscheinlich
auch ein Identifikationsproblem."
Eben. Wie in Nummer 1 bereits
erwähnt, ist sie eben eine Frau und da sind die bösen Männer und
Mimimi. Aber der wirkliche Hammer ist ja der letzte Satz. Hat das
jeder gemerkt? Weil sie angeblich schön, klug und schlank ist, gibt
es für viele ein Identifikationsproblem. Abgesehen davon, dass man
zumindest bei schön und klug sehr individuelle Maßstäbe anlegen
kann, ist das eine offene Ansage, dass „viele“ Wähler eben eher
hässlich, doof und blad sind, und deshalb mit der Göttin JoyPäm
nichts anfangen können.
Dieses Wählerverständnis,
diese offene Verachtung der dummen Plebs, die eh zu doof sind, um zu
kapieren, um was es geht, und ansonsten nur fett und hässlich, das
ist es, was vielleicht den Villenbewohnern in den Bobo-Vierteln
ebenso gefällt wie die Champagnerempfänge der High Society, auf
denen eine JoyPäm im Abendkleid wohl eine bessere Figur macht als
das zitierte Moppelchen selbst, aber bei den ganz normalen Arbeitern,
denen die Figur der Parteivorsitzenden wahrscheinlich weniger wichtig
ist als deren Auftreten und Inhalte, nicht gut ankommt.
Apropos Inhalte, folgt wie oben
versprochen Nummer 3:
Nummer 3: Der Inhalt. Er ist
nicht da. Man kann suchen, wo man will, egal ob bei der JoyPämm oder
ihrem Drohnenschwarm, es kommt immer das Gleiche: Der Kurz kann nicht
Kanzler, der Kurz ist intrigant, der Kurz ist gemein, der Kurz ist
ein Blender, der Kurz, der Kurz, der Kurz. Und aus der zweiten Reihe
blöken die niederen Chargen: jo eh, und Ohrwascheln hatter und
studiert hatter ah net (was sie beim Taxler damals nicht gestört
hat)! Das ist alles. Nachdem der Kickl als Thema rausgefallen ist,
fokussiert sich alles auf die eine Person. Man trompetet den ganzen
Tag, was der Kurz alles ist, vergisst dabei aber komplett zu
erwähnen, dass man selbst nichts ist und deshalb außerhalb der
kochenden Falter- und Standard-Blasen auch nirgends mehr wahrgenommen
wird. Außer im ORF und sogar dort nur mehr peinlich.
"Die
Anforderungen an einen Politiker sind heute, dass er vor der Kamera
total souverän agiert. Wie Kurz. Inhalte sind nicht mehr wichtig.“
Doch. Man verlangt einfach
beides: Inhalte und Kompetenz. Wer nicht souverän auftritt, kann
keinen souveränen Staat lenken. Und es muss Inhalte geben. Aber die
Sozen glauben diesen Käse wahrscheinlich, für was hat man denn
„Experten“ ernannt? Anscheinend hat man die auch nach ihrem
souveränen Auftreten, aber nicht nach dem Inhalt ausgewählt, sonst
kämen nicht solche sinnleeren Blubberblasen dabei heraus.
„„Es
herrscht die Meinung vor, dass wir in einer gefährlichen Welt leben,
und da braucht es starke Kerle, männliche Grobheit ist gefragt."
Diese Renaissance der Kerle gehe einher mit einer neuen
Frauenfeindlichkeit. "Mächtige Frauen machen Angst", sagt
Ottomeyer.“
Was für ein Unsinn. Aber
verständlich; auch hier hören die Roten gerne, dass es neben der
neidvollen Ablehnung der angeblich Schönen und Intelligenten durch
die plumpen Wahltölpel einfach niedere Ängste und diffuse
Feindlichkeiten sind, die die Partei zum Versagen führen, und nicht
eigene Unfähigkeit und Inkompetenz.
Ich weiß nicht, wie man denen
das verklickern sollte, dass sie es begreifen. Vielleicht so: Wäre
Kickl eine Frau, würden diese die gleichen Leute wählen, die ihn
als Mann gewählt haben. Und die gleichen, die die Sozen heute nicht
mehr wählen, würden sie auch dann nicht mehr wählen, wenn
JoyPämmchen ein Mann wäre. Billige Ausreden und dumpfe Polemik, um
sich nicht mit dem Inhalt auseinandersetzen zu müssen, oder
eigentlich, um keinen schaffen zu müssen, denn zum Auseinandersetzen
ist da momentan gar nichts.
Nummer 4: Die
Führungsmannschaft. Oder Frauschaft. Menschschaft. Whatever.
Eine Mischung aus
fettgefressenen Bonzen, Beamten aus den oberen Rängen,
Berufsfunktionären mit komplettem Familienanhang in diversen
Parteibüros und parteinahen Vorfeldorganisationen, wohlversorgten
Kindern in gehobener Funktion in Milliardenkonzernen, Verquickungen
und Verstrickungen in dubiose Kreise von Kasachstan bis Kongo, von
Mafia bis Blutdiamanten – das ist nicht nur keine Vertretung der
Interessen der Arbeiterklasse, sondern kann auch keinerlei Inhalte
ausbrüten, die sich irgendwie am Alltag der Arbeiter und
Angestellten ausrichten. Weil sie ihn nicht kennen. Und auch kein
Interesse an diesem dummen, fetten Bodensatz haben.
Dazu auch wieder ein Schmankerl
aus dem Artikel:
„Viele
in der SPÖ, die nicht durch eigene Leistung hochgekommen sind,
"fühlen sich Pamela Rendi-Wagner nicht gewachsen". Was
Gefühle der Minderwertigkeit hervorrufe und auch Neid und Hass
auslöse.“
Nein. Es stimmt zwar, dass es
eine sehr einbetonierte Funktionärspolitik und ein permanentes
internes Intrigieren gibt; Thronbesteigungen geht oft ein Königsmord
voran, aber das trifft nicht auf JoyPämmchen zu. Die wurde nämlich
schnell aus dem Hut gezaubert, als nach dem beleidigten Abgang der
prinzessuösen Dampfplaudermaschine Kern kein anderer diesen
Schleudersitz besteigen wollte. Selbst jetzt ist es ja so, dass nur
einer aus dem inneren Kreis den Anspruch erheben müsste, und schon
wäre er an der Reihe, aber es will keiner. Das SPD-Syndrom hat auch
die SPÖ voll erfasst: Man sucht sich schon Parteivorsitzende von
außen, weil die eigenen Funktionäre nicht mehr wollen. Keiner will
mehr einen Gaul reiten, von dem die Stallburschen selbst am besten
wissen, wie tot er schon ist.
Würde JoyPäm morgen die Nahles
machen und hinschmeißen, dann wär‘s das. Dann müssten sie eine
Troika zwangsverpflichten oder sowas, um überhaupt noch einen
Vorsitz zu haben. Von Kanzlerkandidatur brauchen wir dann gar nicht
mehr reden. Wer soll das machen? Drozda? Da können die Rotwähler ja
gleich zum Kogler gehen – und einige werden das sowieso tun. Die
Grünen können sich schon freuen, wieder dabei zu sein, weil die
Wähler von rot wieder zu grün pendeln.
Tja, liebe Sozen, so wird das
nix mit dem Zurückholen der Stimmen der Arbeiter und Angestellten.
Sie als dummen hässlichen Pöbel hinstellen, der eh nur
Rattenfängern auf den Leim geht, und sich dabei selbstverliebt als
moralische Höchstinstanz selbstzubeweihräuchern, der deshalb
fünfstellige Monatsbezüge, Wohnen in bester Lage und Privatschule
für die Kinder zusteht, kommt an der Basis einfach nicht gut an.
Wie sowas endet, seht ihr in
Deutschland. Dass es nichts damit zu tun haben kann, dass die
Führungsfigur zu schön, zu klug und zu schlank ist, hat der
abgetretene intelligenzfreie Moppel doch gerade beweisen. Und der
Versuch, auch dort nur „den Mann“ als bösen Vernichter der armen
Maid hinzustellen, kann lächerlicher nicht mehr sein. „Die Männer“
in der SPD haben nicht die schrille Nahles kritisiert und sich von
ihr abgewandt, weil sie eine Frau ist, sondern weil sie als Person
eben untragbar, peinlich und nicht auszuhalten ist. Das konnte jeder
sehen und hören; diese dumme Ausrede jetzt auch schon aus der
Floskelkiste zu holen, um den erwartbaren Absturz der farblosen,
inhaltslosen und uncharismatischen Sprechpuppe JoyPäm nach den
nächsten Wahlen anderen umzuhängen, ist unglaubwürdig und
lächerlich.
Man kann nur sagen: Weiter so,
Genossen! Dann habt ihr im September, nach dem zu erwartenden
Wahldebakel, die Chance, wieder zu analysieren, wo die Schuld für
euer Versagen liegt. An der schwachen JoyPäm, an den bösen
Populisten, am dummen hässlichen Rattenpöbel, der den Rattenfängern
nachläuft, an den weißen Männern, an Kurz, an Kickl, an Trump, an
Putin – nur sucht, um Marxens Willen, niemals bei euch selbst!
P.S. Noch eine Anmerkung an die
linksgedrallten Propagandisten zu diesem Absatz im verlinkten
Artikel:
„Für
Diskussionen sorgte zuletzt auch das Honorar für Nedeljko Bilalic,
ehemals Pressesprecher von Kanzler Werner Faymann und Minister Josef
Ostermayer, in der Höhe von 20.000 Euro monatlich für die Beratung
von Parteichefin Pamela Rendi-Wagner. Thomas Drozda,
Bundesgeschäftsführer der SPÖ, verteidigt diesen Betrag – das
sei durchaus marktüblich, Bilalic müsse auch noch Umsatzsteuer
abführen und die Sozialversicherung selbst zahlen.“
Erstens: Wenn ihr die Partei der
Arbeiter seid, warum stellt ihr den nicht fix an? Wie bei den
Sektempfängen: gegen Niedriglöhner und prekäre Selbständigkeiten
trompeten, sich aber vom billigsten ungarischen Caterer bedienen
lassen.
Zweitens: Marktüblich ist, dass
Berater nach ihrem Erfolg und nicht nach ihren Beziehungen und
Verfilzungen eingestellt und honoriert werden. Da passt was nicht
zusammen, nämlich Preis und Leistung. Würde die SPÖ gerade auf
einer Woge des Erfolgs getragen, wäre der sein Geld wert, aber so…?
(P.S. Wofür braucht Überweibchen JoyPäm überhaupt einen Mann als
Berater?)
Drittens: Wenn man schon
bejammert, dass der noch die Umsatzsteuer abführen muss, dann
schreibt bitte nicht sein Netto-Honorar in den Artikel. Alle anderen
Quellen nennen nämlich 24.000 Euro, also bleiben ihm diese 20.000
nach dem Abführen der Umsatzsteuer als Netto-Umsatz übrig.
Netto-Umsatz ohne Wareneinsatz ist gleich Brutto-Einkommen. Wenn er
davon Sozialversicherung und Einkommensteuer abgeführt hat, bleiben
ihm lockere 10.000 Netto-Einkommen übrig.
Pro Monat.
Hoffentlich taucht keine mail
dazu auf: „Was woar mei Leistung?“
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