... wird heute wohl nur mehr dem gewiegten Musikkenner etwas sagen. Was schade ist — denn v.a. seine Klavierkonzerte (Moscheles war ja einer der geschätztesten Klaviervirtuosen und -pädagogen seiner Zeit) sind nicht nur auf »für den Laien« mit Genuß anzuhören, sondern verraten auch eine keineswegs geringe kompositorische Begabung. Nehmen wir nur das 3. Klavierkonzert in g-moll, op. 58, als Beispiel:
Aber nicht nur Klavierkonzerte »konnte« Moscheles, auch seine (ein Jahr nach dem Tod seines Idols und Freundes Beethoven geschriebene) Symphonie in C-dur beeindruckt durch die Intensität der Empfindung und Originalität der Themen und ihrer orchestralen Umsetzung:
Sicherlich war Moscheles kein bahnbrechender Neuerer, sondern blieb zeitlebens auf dem vertrauten Terrain »klassischen« Musikgeschmacks. Diesem blieb er auch in seiner klagnvollen Kammermusik verbunden, so z.B. in seinem ebenso (v.a. im Klavierpart) höchst virtuosen Septett in für Klarinette, Horn, Violine, Viola, Violoncello, Kontrabaß and Klavier, op. 88 (welch Glück für den Komponisten, in einer noch nicht von antifantischen Gehirnblähungen deformierten Zeit gelebt zu haben, und die mittlerweile höchst odiose Zahl »88« ungescheut verwenden zu können ...), komponiert 1832/33 und der »London Philharmonic Society« dediziert:
Dieser Artikel, geschrieben aus Anlaß der 225. Wiederkehr des Geburtstages von Ignaz Moscheles sei mit seinem letzten, dem 7. Klavierkonzert in c-moll, op. 93, dem sogen. Concert pathétique, aus dem Jahr 1835, beschlossen, welches von der Originalität der Anlage und Thematik die Reihe seiner Konzerte würdig beschließt:
Der Schüler Salieris und Albrechtsbergers, wie bereits erwähnt Freund Beethovens, und Lehrer von Felix Mendelssohn Bartholdy, der ihn 1846 als Professor ans Leipziger Konservatorium gewinnen konnte, starb, fast schon ein Monument einer vergangenen Musikepoche, am 10. März 1870, nur neun Tage nach seinem letzten Konzert mit dem Leiziper Gewandhausorchester.
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