Von Fragolin
Es gibt eine Liste von zehn Schritten, an deren Gehen man das
Erwachen einer faschistischen Diktatur erkennen kann. Schauen wir
mal, wie das mit diesen Schritten in Deutschland, das ja schon
mehrmals sehr anfällig gegenüber solchen Bestrebungen war,
ausschaut:
1.
Ausrufen eines furchterregenden inneren und äußeren
Feindes
Putin.
Es ist „der Russe“ mal wieder, der als Schreckgespenst an die
Wand gemalt wird, und der will unsere freiheitliche Demokratie
unterwandern und zerstören, schickt seine Hacker los und baut
Atomraketen, mit denen er uns vernichten will. Für die innere
Zersetzung der Demokratie züchtet er Brigaden von „Rechtspopulisten“
und wiegelt sie zu „Pegida-Aufmärschen“ auf. Er ist der moderne
Abklatsch des „jüdischen Bolschewismus“ und bedient den sich
hinter Antizionismus nur mühsam versteckenden blanken Judenhass
ebenso wie den unverhohlenen Ekel vor den primitiven minderwertigen
slawischen Ostvölkern – beides feiert fröhliche Urständ‘ in
diversen Foren und schwappt gelegentlich auch schon in die offene
Berichterstattung der Medien hoch.
Besonders
tückisch ist ja, dass dieser urböse Russen-Sauron nicht nur seine
rechtsradikalen Orkhorden durch Europa jagt, wo sie
quasi-faschistische Diktaturen wie in Italien, Ungarn oder Österreich
aufbauen, sondern auch einen Lakai ins Weiße Haus gesetzt hat.
Nein,
nicht lachen, die glauben das wirklich, und genau dieses Wording
findet man in Foren bekannter linker „Qualitätszeitungen“. Oder
bei unseren linksradikalen Blog-Trollen.
2.
Alle politischen Dissidenten als Landesverräter behandeln
Wer
sich gegen das etablierte System stellt, ist ein Verfassungs- und
Demokratiefeind. Mindestens. Das geht soweit, dass allein die Kritik
an einer Person einer „etablierten Partei“ bereits umgedeutet
wird zum Absprechen des Existenzrechtes dieser Partei und zum Aufruf,
die Demokratie abzuschaffen; aus solchem Bullshit wird sogar ein
„Bericht“ gedrechselt, mit dem man mühsam und inhaltsleer eine
Pseudobegründung bastelt für staatliche Repressionen gegen die
Opposition. Das ist natürlich hanebüchener Schwachsinn, aber die
Argumentationsketten faschistischer Propagandisten waren noch nie von
Logik geprägt; es reichen Schlagworte und eine herablassende
Formulierung, die die richtigen Emotionen weckt, um die
„Staatsfeinde“ und „Staatsverweigerer“ vor den
Volksgerichtshof zu zerren und des Nazitums anzuklagen.
3.
Schlüsselpersonen verfolgen
Das
funktioniert heute, wie so vieles andere auch, hauptsächlich medial.
Im Medienzeitalter sind die Informationsüberträger die mächtigste
Waffe. Und da wird dafür gesorgt, dass fast schon täglich die
Schlüsselpersonen der Opposition durch den Schlamm gezogen werden,
ihnen jedes Wort im Mund umgedreht, ihnen permanent die eigenen
Gedanken in den Kopf implantiert werden. Die Namen werden permanent
in negativem Zusammenhang und mit radikalem Wording genannt. Sie sind
„Hetzer“, „Brandstifter“, „Verfassungsfeinde“. Selbst
ranghohe Funktionäre der Regime-Parteien rufen ganz offen dazu auf,
Oppositionelle mit allen Mitteln zu bekämpfen.
4.
Schikanen gegen Bürgergruppen
Daraus
resultiert, dass auch jeder, der sich mit dem „Gedankengut“ der
„Schlüsselpersonen“ der „Staatsfeinde“ infiziert und diese
wählt, auf deren Demonstrationen mitläuft oder sich sonstwie
verdächtig äußert, zu einem bekämpfenswerten Gesinnungsverbrecher
und hassverbreitenden Untermenschen erklärt wird. Man erkennt ihn an
unbotmäßigem Reden gegen das Regime, an blondbezopften Kindern und
der Weigerung, Obst aus islamischen Ländern zu kaufen, und man muss
ihn bloßstellen, shitstormen, als Nazi plakatieren, beim Arbeitgeber
anschwärzen, ihn des Geschäftes verweisen, im Hotel Hausverbot
verhängen, seine Fenster entglasen und sein Auto erwärmen. Seine
Anzeigen werden abgeschmettert, seine Petitionen lächerlich gemacht
und geschreddert, seine Kinder aus der Schule abgemeldet und es ist
absolut legitim irrwitzige Lügen gegen ihn zu verbreiten, selbst
wenn das irgendwann dazu führt, dass die Protagonisten des nächsten
Punktes zuschlagen.
5.
Entwickeln einer Schlägerkaste oder paramilitärischen Organisation
ohne Rechenschaftspflicht gegenüber den Bürgern
Stehst
du auf „indymedia“, besucht dich morgen „Antifa“.
Man
trifft sich in Kreisbüros einer Bundestagspartei zur Einsatzplanung.
Man wird für den „Kampf gegen rechts“ aus den von ultralinken
Sympathisanten des linksfaschistischen Randes besetzten
Bundesministerien üppig finanziell gemästet, um sich Sturmhauben,
Sprayflaschen, Böller und Brandsätze leisten zu können, mit denen
die nützlichen Idioten des Systems gegen jene Bürger vorgehen
können, die als Anhänger der vorgenannten Staatsfeinde entlarvt
wurden.
6.
Aufbau eines inneren Überwachungsapparats
Nicht
umsonst ist die Amadeu-Antonio-Stiftung mit einer alten
Stasi-Kämpferin besetzt und wird üppig aus Ministerien gefördert.
Und diese Privatstasi liefert der Antifa dann die Informationen, die
sie in den Lagebesprechungen in „Linke-“ und SPD-Kreisbüros für
die Einsatzplanung brauchen. Ja, sogar für den Bericht des
Verfassungsschutzes wird der innere Überwachungsapparat der AAS und
der Antifa als verlässliche Quelle herangezogen. Außerdem flockt
aus den radikalen Kreisen neben denen, die Spaß an Gewalt und Terror
haben, auch jene aus, die sich damit begnügen, als Blockwarte ihre
Umwelt und das Internet zu durchforsten, zu durchspitzeln und mit
Lügen zu durchseuchen. Wir kennen diese Gestalten auch hier aus dem
Blog. Und ich gehe jede Wette ein, dass die mitlesenden Blockwarte
und Denunzianten auch Berichte zusammenfassen und Meldungen
erstatten.
Man
sieht, bis jetzt laufen alle aufgeführten Punkte wie ein perfekt
geschmiertes Räderwerk zusammen. Und so geht es auch weiter.
7.
Die Herrschaft des Rechts außer Kraft setzen
Alle
entsprechenden Posten sind gekapert; eventuelle Störenfriede wurden
und werden diskret entfernt. Weder Verfassung noch Gesetz spielen für
das Regime selbst noch eine Rolle; aus dem Kanzlerbüro schallende
Entscheidungen werden ohne parlamentarische Absegnung und ohne die
Möglichkeit der Verfassungsbeschwerde (alle wurden begründungslos
abgeschmettert) und damit unter Umgehung des gesamten
Rechtsstaatsprinzips durchgepeitscht und zum nicht kritisierbaren
Dogma erhoben. Verfassungsfeindliche Gesetze werden unter Bruch der
parlamentarischen Regeln bei Nacht und Nebel in einem fast
menschenleeren Plenum durchgepeitscht und Beschwerden dagegen
abgeschmettert. Das Recht wird gebeugt, bis es nur noch gekrümmt am
Boden liegt wie ein zusammengeschlagener AfD-Funktionär.
8.
Die Presse überwachen
Die
private Medienlandschaft wird zu 90% von nur noch zwei Faktoren
bestimmt: einem großen Medienimperium unter der Fuchtel der
Busenfreundin der Regentin und dem verflochtenen
Abermilliardenschweren Stiftungsnetzwerk ihres „Koalitionspartners“
SPD. Vom Staatsfunk, jenem Erbe des Göbbelschen Volksempfängers,
reden wir gar nicht, der ist sowieso immer nur Verlautbarungsorgan
und Jubelmedium des Regimes.
In den
Redaktionsstuben spiegelt (haha) sich das gleiche System wider: Wer
mit den Wölfen heult, darf mit den Wölfen fressen; wer nicht:
Edeka. (Ende der Karriere)
Nicht
überwachbare Publikationen werden mit einem weltweit einmaligen
Maulkorbgesetz an die Leine genommen und wenn irgendwie möglich
virtuell verbrannt.
9.
Willkürliche Festnahmen und Entlassungen
Die
Festnahmen halten sich noch in Grenzen; illegale Hausdurchsuchungen
zur Abschreckung missliebiger Internet-Nutzer gab es schon.
Öffentliche soziale Hinrichtung ist aber inzwischen ein ganz
normales Instrument der Machtausübung des Regimes geworden.
Pirincci. Oder Sarazzin. Auch bei den Beamten wird aufgeräumt:
Maaßen. Obwohl treuer Hund seiner Herrin hat er es gewagt, sich dem
verfassungsfeindlichen Missbrauch des Verfassungsschutzes als
Werkzeug zum Einschüchtern einer demokratischen Oppositionspartei zu
verweigern.
Wer im
Weg steht, wird weggeräumt. Egal ob mit dem Schlagring durch die
herangezüchteten Prügeltruppen, mit dem medialen Pranger oder mit
Vernichtung der Karriere. Das System „Champignon“ wird auf allen
Ebenen des Staatsdienstes umgesetzt: Die Leute werden im Dunkeln
gehalten und mit Mist beworfen, und sollte sich mal ein heller Kopf
zeigen, wird er abgeschnitten.
10.
Einrichten von Geheimgefängnissen, in denen gefoltert wird
Ja,
richtig gelesen: Das ist der Punkt zehn. Und dabei der einzige, der
(noch?) nicht erfüllt wird. Vermute ich mal, denn Geheimgefängnisse
wären ja geheim. Zumindest eine Weile, aber sicher nicht lange.
Nicht heute.
Und
es gab schon Stimmen aus den Provinzorganisationen des
Koalitionspartners, die das Separieren von „Nazis“ (neuer Code
für „Regimegegner“) in abgeschirmten, lagerähnlichen Siedlungen
forderten; vom Zündeln mit solchen Ideen bis zur Umsetzung ist es
ja, wenn man deren sonstigen Argumentationsketten folgen will,
angeblich nur ein kleiner Schritt. Deshalb das „noch?“ im
Anfangssatz.
Wenn
ein System bereits neun von zehn Schritten auf dem Weg zur
Vernichtung der Demokratie und Aufbau eines faschistischen Systems
gegangen ist, bleiben eigentlich nur noch zwei Fragen:
Auf
welcher Seite standen all die „Wehret den Anfängen“-Plärrer?
Ist
es noch fünf vor zwölf – oder eher fünf nach?
Ach ja, diese Liste mit den zehn Punkten kommt jetzt nicht gerade aus
einem Dunstkreis, der nach Nähe zum Ku-Klux-Klan oder den Alt-Rights
riecht. Ganz im Gegenteil. Die US-Amerikanerin Naomi Wolf ist eine
bekennende Linke Feministin, die sich in ihren Büchern neben der
besonderen Anatomie ihrer Vagina – ein feministisches
Lieblingsthema ist ja das Philosophieren über Geschlechtsorgane und
Körperflüssigkeiten – eben auch mit Demokratie und der sie
zerstörenden faschistischen Strukturen beschäftigt hat. Nur, dass
ihr eigenes Umfeld ausgerechnet dasjenige ist, das sehr anfällig
gegenüber solchen Strukturen ist, hat sie so wohl nicht geahnt.
Und dass Deutschland unter einer Ex-Funktionärin eines
kommunistischen Jugendverbandes offenbar bereits neun von zehn ihrer
definierten Schritte in eine faschistische Diktatur bereits gegangen
ist.
Geschätzter Fragolin!
AntwortenLöschenIst Ihnen da etwa eine Handlungsanleitung einer transatlantischen Denkfabrik in die Hände geraten?
Nein, diesmal war es nicht die SPD, sondern ihr Original, das diese Sonderlager fordert:
AntwortenLöschenhttps://philosophia-perennis.com/2018/10/09/bayernwahl-landtagskandidat-der-linkspartei-fordert-eine-art-neue-kzs-fuer-politisch-andersdenkende/
Daß dies in der freiheitlich-demokrattischen EUSSR keine so ganz neue Idee ist, zeigt ein Beispiel aus der spezialdemokrattisch beherrschten Stadt Amsterdam
https://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article112822562/Amsterdam-siedelt-Schwulenhasser-aus.html
Eine Nachfrage meinerseits ergab, daß man dies nicht so sehen könne: Es handele sich lediglich um einen "Platzverweis". Originell.
Es wird dereinst auch nicht mehr "auf der Flucht erschossen" heißen, sondern "man habe den Suizid nicht verhindern können".
Wir sehen wahrlich interessanten Zeiten entgegen.
Der gebrauch des Begriffs "faschismus" war bis vort sehr kurzer Zeit eindeutig "links" konnotiert. Ausserhalb linker K-Gruppen-Sekten wurde diesecWort (in Deutschland) nicht benutzt. Dass es jetzt auch Rechte gebrauchen, zeigt, wie breit die Schnittmenge zwischen Linken und Rechten ist.
AntwortenLöschenZur immer wieder aufgelegten Langspielplatte von der "ehemaligen Funktionäine eines kommunistiscene Jugendverbandes": Frau Merkel war mitnichten "Funktionärin", sondern ganz normales Mitglied der FDJ und hat als solche gelegentlich das Blauhemd angezogen. Wie Millionen andere "DDR"-Jugendliche auch. Wie auch die meisten, die jetzt bei "Pegida" mitmarschieren. Da stört es den Blogger aber gar nicht.
Und: der unter Punkt 1. ein weiteres Mal verteidigte Putin war keineswegs bloss Funktionär eines kommunistischen Jugendverbandes, sondern hoher Offizier des kommunistischne Geheimdienstes KGB, der in dieser Eigenschaft zu "DDR"-Zeiten der faktische Machthaber von Dresden war. Auch das stört hier keinen.
An wessen Händen mehr kommunistisches Blut klebt, an denen von Merkel oder denen von Putin, bleibe der Einschätzung der Leser überlassen.
Cher "Atlantiker",
AntwortenLöschen... zeigt, wie breit die Schnittmenge zwischen Linken und Rechten ist.
Nein, es zeigt, daß man manche Begriffe eben allseits bekannt sind, daß man sie zweckmäßigerweise benutzt, wenn man einen Sachverhalt beschreiben will. so verwenden ja auch linke Gutmenschen (und nicht zu knapp!) den Begriff "Rassismus", obwohl es nach ihren verblasenen Realitätsvorstellungen sowas wie "Rassen" gar nicht gibt.
Frau Merkel war mitnichten "Funktionärin", sondern ganz normales Mitglied der FDJ ...
"Yes, and the Pope ist jewish", wie der Engländer sarkastiisch auf derlei Verkohlungsversuche zu replizieren pflegt. Lesen Sie doch hier nach, und versuchen Sie nicht, uns zu verarschen!
der unter Punkt 1. ein weiteres Mal verteidigte Putin war keineswegs bloss Funktionär eines kommunistischen Jugendverbandes, sondern hoher Offizier des kommunistischne Geheimdienstes KGB, der in dieser Eigenschaft zu "DDR"-Zeiten der faktische Machthaber von Dresden war. Auch das stört hier keinen.
Ihre Märchen können Sie dem Rotkäppchen erzählen. die übertriebener Putin-Freundlichkeit recht unverdächtige Wikipedia beschreibt seine Tätigkeit in der DDR wie folgt:
Putin war ab 1985 in der DDR in nachgeordneter Funktion tätig, hauptsächlich in Dresden, wo er seine Deutschkenntnisse vertiefte. Er avancierte vom Rang eines Hauptmanns zum Major. Seine Tätigkeit in der DDR umfasste Personalgewinnung, Ausbildung in Funkkommunikation und die Überwachung von Besuchergruppen des in Dresden ansässigen Kombinats Robotron. Von 1985 bis 1989 besaß Putin auch einen Ausweis des Ministerium für Staatssicherheit der DDR (MfS). Ob er auch Agent des MfS war, ist unklar, da der KGB und das MfS Dienste befreundeter Staaten waren: Eventuell war der Ausweis zur Durchführung seiner KGB-Tätigkeit vom MfS ausgestellt worden, um ihm das Betreten von MfS-Dienststellen ohne größere Kontrollen zu ermöglichen. 1989 hatte Putin den Dienstgrad eines Oberstleutnants, was auf eine Dienststellung als stellvertretender Abteilungsleiter in der KGB-Residentur hindeutet.
Weder anfänglich "Überwachung von Besuchergruppen" noch zuletzt "stellvertretender Abteilungsleiter in der KGB-Residentur" deuten auf einen angeblich "faktischen Machthaber von Dresden", von dem Sie daherschwafeln.
Und was das "stören" betrifft: Sie lassen nur ein kitzekleine Kleinigkeit außer acht: Putin ist nicht Bundeskanzler von Deutschland.
Und was würden Sie dann erst über George Bush (sen.) gesagt haben müssen, der nicht ein nebbichter "stv. Abteilungsleiter", sondern 1976/77 der gaaanz große Chef seines Geheimdienstes war, bevor er Präsident wurde?
Nochmals: versuchen Sie nicht, uns zu verarschen!
Cher Pneseur,
AntwortenLöschenm.W. sind Sie ein Bürger von felix Austria. Was ist da für Sie der Unterschied zwischen zwei Ausländern, von denen die eine deutsche Kanzlerin und der andere russischer Präsident ist? Wieso darf die "kommunistische Vergangenheit" der einen Sie stören, die des anderen aber nicht?
Und zu dem verwackelten Filmschipsel von 19xy: Mit allem Verlaub, aber da ist das bei Putin für Sie ja ebenfalls satisfaktionsfähige Wikipedia doch eine seriösere Adresse als der verschwörungsselige Blog eines gewissen Herrn Prof. Krause, den ausserhalb einschlägiger Kreise keiner kennt. Bei Wikipedia findet sich nichts davon, dass Angela Merkel eine zentrale Agitprop-Sekretärin in der FDJ gewesen sei.
Cher Atlantiker,
AntwortenLöschenSie argumentieren bezüglich Merkel von einem deutschen Standpunkt aus, also argumentiere ich ebenso — das ist doch ganz einfach!
Jedoch auch für den außenstehenden Beobachter sind die Unterschiede zwischen Merkel und Putin unübersehbar.
Putin bemüht sich, seine Position in Rußland und ebenso die Stellung Rußlands international zu festigen.
Merkel bemüht sich, ihre Position in Deutschland zu festigen — doch ob Deutschland und die sie — wenn auch nur indirekt und mit allen Schwächen der real existierenden "repräsentativen Demokratie" — ins Amt gebracht habenden Deutschen dabei vor die Hunde gehen, ist ihr, pardon l'expression, scheißegal.
War Dr. Klaus Peter Krause betrifft: der Autor des von Ihnen als "verschwörungsselig" titulierten Blogs war jahrzehntelang einer der wenigen Journalisten, die ich (ebenso wie in Österreich Andreas Unterberger) nicht als Journaillisten bezeichne. Er war als Leiter der FAZ-Wirtschaftsredaktion nicht nur ein schätzenswerter Artikelautor, sondern beim allmählichen Niedergang dieser einst (d.h. in den 60er- und 70er-Jahren) inhaltlich "großen" Zeitung einer der letzten, die alte Wert- und Qualitätsmaßstäbe verlangten und auch selbst lebten.
Und so gefragt: es ist für mich überhaupt keine Frage, daß ein Artikel von Dr. Krause für mich größere Glaubwürdigkeit besitzt, als irgendein zeitgeschichtlicher Artikel der deutschen Wikipedia, die, so qualitätvoll sie zwar in anderen, z.B. naturwissenschaftlichen, Bereichen ist, gerade in der Zeitgeschichte von linken Systemschwätzern und Berufsantifanten gekapert wurde, die bspw. in jede Biographie eines zwischen 1933 und 1945 Tätigen ein paar lahme Schäbigkeiten über angebliche "Nazi"-Verstrickungen anbringen müssen — und wenn es nur das Halten eines Deutschen Schäferhundes durch den Betreffenden gewesen wäre.
Wenn ich mir noch einen Nachtrag zu Putin & Co. erlauben darf:
AntwortenLöschenSeit Wochen schaut die Welt mit angehaltenem Atem auf den bewundernswerten Kampf des venezolanischen Volkes um seine Befreiung von einem brutalen Diktator, der nach der in diesem Blog gängigen Linie ein lupenreiner "Linksfaschist" genannt zu werden verdient. Normalerweise ein brandheißes Thema für Le penseur und seine Mitblogger.
Normalerweise - aber normal ist hier nichts, denn der Linksfaschist Maduro ist ein Satrap Putins und wird von diesem (sowie vom chinesischen Regime) massiv gestützt. Übrigens ebenso wie der finstere Islamist, der seit 30 Jahren im Sudan ein Terrorregime unterhält. Auch dazu hier beredtes Schweigen.
Es ist offenbar allemal viel schlimmer, dass Angela Merkel mal ein Blauhemd getragen hat.
P.S.:
AntwortenLöschenBei Wikipedia findet sich nichts davon, dass Angela Merkel eine zentrale Agitprop-Sekretärin in der FDJ gewesen sei.
No, na! Oder glauben Sie ernstlich, das bliebe länger als einige Minuten stehen, ohne revertiert zu werden? Und ohne daß der Autor solch "ketzerischer" Wahrheiten gesperrt würde?
Ich habe selbst jahrelang auf Wikipedia Artikel geschrieben (Gott sei Dank nur wenige zur aktuellen Zeitgeschichte, aber genug über Personen früherer Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts), und kenne diese linken Klugscheißer, die überall ihren 68er-Senf dazuschmieren müssen und edit-wars anzetteln, daß einem das Blech wegfliegt, ad nauseam!
Was mich irgendwann auch bewogen hat, meine Wikipedia-Tätigkeiten komplett einzustellen. Denn Magengeschwüre, ohne dafür bezahlt zu bekommen — danke, das brauche ich nicht unbedingt ...
Cher Atlantiker,
AntwortenLöschenwenn der "bewundernswerte Kampf des venezolanischen Volkes um seine Befreiung von einem brutalen Diktator" tatsächlich ein solcher, und nicht in Wahrheit ein m.E. weitaus weniger bewundernswerter Versuch des US Deep State wäre, in seinem "Hinterhof" eine schnelle Säuberung zugunsten einiger geostrategischer und MIC-Interessen durchzuziehen, wäre ich nur zu gern auf Ihrer Seite.
Aber so, wie's momentan läuft, ist das eher unwahrscheinlich ...
Um Ihnen aber Gelegenheit zu Schnappatmung zu geben: hier können Sie lesen, was ich von "altbewährter" Venezuela-Politik des US-Polit- & Finanz-Establishments halte, an welches mich damals wie heute die Vorgangsweise fatal erinnert.
Aber so eine Politik stört ja einen geeichten (Trans-)Atlantiker sicher nicht die Bohne! Na, dann könnnen Sie ja noch hier weiterlesen ...
Werter Le Penseur,
AntwortenLöschenich halte die Analyse "9 von 10" für korrekt, was meiner bescheidenen Meinung nach wieder zeigt, daß diktatorische Systeme eigentlich immer gleich aufgebaut werden und funktionieren (und daher auch kein Widerspruch zwischen "kommunistisch" und "faschistisch" diesbezüglich besteht). Ich verstehe erst jetzt die 30er-Jahre richtig: Den fortlaufenden Prozeß der Ent-Demokratisierung und der Ent-Menschlichung des politischen Gegners. Damals wie heute mit der konservativen Mitte als Hauptgegner.
In den 40er-Jahren kam dann erst die Endlösung und danach der fanatische Glaube an den Endsieg. Wenn wir soweit sind, stehen wir bei "10 von 10". Lange wird's wohl nicht mehr dauern (es sei denn, die Deutschen schaffen doch noch eine echte Revolution - halte ich aber für ausgeschlossen, denn es ist zweifelsohne mittlerweile das masochistischste Volk dieser Erde).
Wir werden sehen, ob die Entwicklung hierzulande tatsächlich besser verlaufen wird. Derzeit besteht noch Hoffnung, zumindest solange Kickl Innenminister bleibt.
Stets der Ihre,
Tomj
Werter Atlantiker,
AntwortenLöschenzu den Quellen der Merkel-Vergangenheit muss man wahrlich rechtsfaschistische Hetzseiten bemühen; so schrieb die "Welt", eine bekannt Hasspostille des ultrarechten Randes unter der harten Fuchtel der bekennenden Faschistin und erbitterten Merkel-Feindin Friede Springer, die es immer wieder schafft, die Lüge zu verbreiten, Merkels Freundin zu sein:
"Später wurde sie stellvertretende FDJ-Sekretärin an ihrer Schule. Sie war also nicht nur einfaches Mitglied der SED-Jugendorganisation. In der 10.Klasse wurde sie für diesen Einsatz mit der Lessing-Medaille in Silber ausgezeichnet."
https://www.welt.de/politik/deutschland/article116086112/Die-fruehen-Jahre-der-Angela-Merkel.html
Und der in einschlägingen (ein in diesem Zusammenhang sehr wichtiges Begleitwort!) Kreisen als ultrarechte Propagandaschleuder bekannte Hetzsender n-tv zitiert gar Wasser auf Mühlen gießend:
"Die Historiker Reuth und Lachmann hatten für ihr Buch nach Dokumenten und Zeitzeugen gesucht, die sich an die junge Angela Merkel erinnern. Sie verglichen bekannte Zitate der Kanzlerin mit ihren eigenen Recherche-Ergebnissen. Im Interview mit der "Bild"-Zeitung resümierten sie: Merkel sei schon damals zielbewusst gewesen und habe sich system-konform verhalten - allerdings als Angehörige der sowjetisch geprägten Wissenschaftselite des SED-Staates. "Während ihrer Tätigkeit an der Akademie der Wissenschaften der DDR war sie an ihrem Institut Funktionärin, beispielsweise von 1981 an als FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda (Agitprop), was sie bis heute bestreitet."
Also auch weiterhin immer schön den Hoax verbreiten, das wäre eine Hetze die nur auf ultrarechten Fake-Seiten verbreitet würde, denn besser eine nützliche Lüge als eine schädliche Wahrheit, gelle?
MfG Fragolin
P.S. Übrigens interessante Strategie, vom Inhalt eines Artikels abzulenken, indem man auf unsichtige Nebelgranaten ausweicht.
Ich verteidige Putin nicht, wer meine Artikel kennt, weiß das, wer mich anpatzen will, ignoriert das. Das ändert nichts daran, dass er hier zum Popanz aufgeblasen wird, denn mit Putin haben hauptsächlich die Russen selbst Probleme, und die können das intern klären.
MfG Fragolin
Ach ja, hier noch der link zum n-tv-Artikel:
AntwortenLöschenhttps://www.n-tv.de/politik/Nichts-verheimlicht-nicht-alles-erzaehlt-article10631536.html
Chèr Penseur,
AntwortenLöschenmerci für diese Aufklärung!!
Hier ein Vortrag von meinem Lehrer, vor ca. 40 Jahren gehalten, aber immer noch aktuell: http://gfk-web.de/inhalt/presse/940901.html
Vielleicht kennst Du ihn ja schon?
À Dieu
W.