Sonntag, 16. Dezember 2018

Welche passendes Wort zum Sonntag


... das doch wäre, was der geschätzte Löwenblogger in einem insgesamt höchst lesenswerten (vom Inhalt ebenso wie vom Unterhaltungswert!) Artikel gestern veröffentlichte! Ich zitiere nur einen einzigen Satz daraus:
Heute würde Lessing sich vielleicht für den „Tatort“ als Drehbuchautor verdingen.
Das hat — zum Vorteil noch größerer Kürze — durchaus die Kraft des legendären Hans-Weigel-Diktums:
Goethe wäre auch heute noch Goethe. Schiller wäre Werbetexter geworden.
Weiterlesen: Hier!

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P.S.: Nur noch eines nebenfüglich ... besagter Lessing, dem die literaturkundigen LePenseuristen — im Unterschied zu den beiden »Kultur«-Bolschewiken Becher und Eisler, die einst am Rande einer ZK-Sitzung bezüglich der Autorschaft des nachstehenden Vierzeilers zwischen Goethe und Herder schwankten, bis ihnen der literaturgeschichtlich durchaus firme Walter Ulbricht ungeduldig fistlend ein »Lessing!« an den Kopf warf — sicher ohne Zögern die Zeilen
Wer wird nicht einen Klopstock loben?
Doch wird ihn jeder lesen? — Nein.
Wir  wollen  weniger  erhoben 
Und  fleißiger  gelesen  sein.
 zuordnen werden, also nochmals: besagter Lessing
wird mittlerweile ebensowenig gelesen wie Klopstock (okay, der Fairneß halber: nur unwesentlich mehr gelesen als Klopstock), und ganz sicher nicht mehr nach der Matura**) — außer man studiert Germanistik.

Zum Standpunkt des Löwenbloggers, den LePenseur als durchaus rational-aufklärerisch gesonnener Skeptizist zwar anerkennen, aber nicht unbedingt teilen mag, ist dennoch das zu sagen, was der treue Kommentarposter Gerd Franken unlängst zur unsäglichen AKK bemerkte: »Frau Kramp-Karrenbauer bezeichnet sich selber als "säkularisiertes Modell einer Christin". Da sind mir "gläubige Modelle von Agnostikern oder Atheisten" lieber.«

So etwa läßt sich auch LePenseurs durchaus endenwollende Begeisterung für Lessing, dem für seinen Geschmack der gutmenschliche Weltverbesserer ein bisserl zu sehr aus dem Spitzenkragen raushängt, umschreiben ...


*) Mario Frank: Walter Ulbricht, Berlin 2001, S. 296.
**) für Piefkes: »Abitur«

4 Kommentare:

  1. Verehrter Penseur, als ich vor einiger Zeit einmal in einem Kommentar meinen im Land Brandenburg erworbenen Schulabschluß erwähnte, habe ich aus Zartgefühl gegenüber unseren Landsleuten in Österreich das Wort Matura gebraucht.

    Der preußische Piefke

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  2. Cher "preußischer Piefke",

    Sie waren mit dieser Anmerkung auch nicht gemeint — aber es gibt sicher genug Piefkes (mit und ohne Abitur), die mit "Matura" nicht viel anfangen können ...

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  3. Vielen Dank, verehrter Penseur, ich weiß. Aber jetzt, da das Thema noch einmal aufgenommen wird, kann ich vielleicht nachtragen, was mir vorhin leider nicht rechtzeitig eingefallen ist. ("Schlagfertig bin ich immer fünf Minuten später", hat, glaube ich, Karl Kraus gesagt.)

    "...habe ich aus Zartgefühl gegenüber unseren Landsleuten in Österreich das Wort Matura gebraucht. Das wurde sine ira et studio hingenommen."

    Oder: "...das Wort Matura gebraucht. Das wurde weder bemängelt noch honoriert."

    Herzliche Grüße,

    Ihr preußischer Piefke

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