Montag, 8. Oktober 2018

Die Erfolgsschiene der Sozen

von Fragolin

Kern ist nun also endgültig Geschichte. Voraussichtlich, genau weiß man das ja nicht bei dem Selbstdarsteller, der sich sein Universum im Wochentakt neu erklärt. Aber die Partei hat anscheinend endgültig die Schnauze voll von der selbstverliebten kleinen Diva. Was nun aus ihm wird? Naja, wenn das nicht irrelevant ist, weiß ich auch nicht. Wenn Siemens grad nichts frei hat und Gazprom mit einem Österreicher genug hat, nimmt ihn vielleicht der Haselsteiner als Hauptbetreuer der Praktikanten, dann kann er sich gleich um sein Hipster-Söhnchen kümmern, oder es findet sich was bei „Pizza Hut“. Da bringt er ja Berufserfahrung mit.

Obwohl, da ein Christian Kern niemals die zweite Geige spielen kann und auf seiner Visitenkarte mindestens „CEO“ stehen haben muss, wird er wohl doch eher ein eigenes Unternehmen gründen. Seine Frau besorgt ihm die entsprechende Start-up-Förderungen und dann wird er der fähigste und genialste Think-Tank-Polit-Manager-Berater aller Zeiten. Vielleich ein Joint Venture mit seinem Kumpel Tal oder einer dessen kasachischen Kollegen aus der Blutdiamanten-Branche, wer weiß. Wenn das in dem Tempo weitergeht, wissen wir das spätestens in zwei Wochen. Und müssen in sechs Wochen feststellen, dass doch alles anders ist.

Derweil kümmert sich der neue Besen, was angesichts der Person Joy Pam nicht persönlich gemeint ist, um das Kehren und bastelt erstmal ein paar Personalien um, was eben das Wichtigste ist in einer Partei in der Situation der SPÖ, um dann die besten und fähigsten Köpfe in die exponierten Positionen zu bekommen. Da ja der genialste Ungewählte aller Zeiten sich auch weiterhin keiner Wahl stellen wird, die er auch verlieren könnte – zu tief sitzt das Trauma der einzigen jemals geschlagenen und jämmerlich vergeigten Wahl – musste schnell ein Spitzenkandidat für die kommende EU-Wahl gefunden werden, eine charismatische Persönlichkeit, ein kreativer und fähiger Kopf, um von dem Ruch der dekadenten kleinen Funktionärssöhne wegzukommen, die als Sprösslinge des Parteiadels eine Bilderbuchkarriere ohne Außenweltberührung in den Katakomben der Partei absolvierten um irgendwann nach oben gespült zu werden und auch mal fett abkassieren zu dürfen.
Also wurde es Andreas Schieder.
Ist das eine Art interner Galgenhumor der Sozen?

Ich weiß es nicht, aber irgendwie scheinen die Genossen sich eine neue Zielvorgabe gesetzt zu haben. „Bisher hat uns jeder vierte Österreicher gewählt, wir wollen, dass das in Zukunft mindestens jeder Fünfte, ach was, jeder Zehnte ist!“
Schaut aus, als steuern sie damit einer Erfolgssträhne entgegen.

I have a dream: Wenn das intellektuell blasse Parteiprinzchen Schieder die EU-Wahl fulminant vergeigt hat, wird auch Joy Pam wieder verschwinden und einen Versorgungsposten in einem ernergetisch durchgereinigten und beschutzkreisten Chefarztbüro im AKH Nord bekommen und die SPÖ wählt in letzter Verzweiflung Rudi Fußi zum neuen Obmann und Kanzlerkandidaten...

1 Kommentar:

  1. Dass die Joy Pam gleich nach dem erwartungsgemäss fulminanten Europawahlerfolg schon wieder neue Herausforderungen nachgeworfen bekommt, erscheint eher voreilig, denn so dicke ist der sozialistische Vorratspolster der Erfolgsgeneration Bobo auch wieder nicht. Wenn man allerdings von dem charmanten Nachwuchsstar Rudi Fußi absieht, der hat immerhin ein Charisma vorzuweisen, das man kaum ablehnen kann.

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