Samstag, 26. Mai 2018

»Die Menschen haben gesagt, dass wir eine moderne Verfassung für ein modernes Land wollen«


... meinte Irlands »konservativer« Premierminister Leo Varadkar zum sich abzeichnenden Votum der Volksabstimmung, mit dem das Verbot der Abtreibung aus der Verfassung gekippt wird. Ach, wie schön! Die, die's nicht betrifft — wer abstimmen konnte wurde evidentermaßen nicht abgetrieben, sonst könnte er's ja nicht — bestimmen über das Lebensrecht derer, welche an der Abstimmung ebenso evidentermaßen nicht teilnehmen können.

Sowas ist aber keineswegs »modern«, sondern die lang geübte Praxis aller möglichen ideologischen Herrschaftssysteme. Bekanntlich konnten Nazis darüber bestimmen, ob Juden »endgelöst« werden dürfen. Oder die Bolschewiken, die Nicht-Bolschewiken (bspw. in der Ukraine, aber keineswegs nur dort) durch Entzug jeglicher Nahrungsmittel »holodomorisierten«. Oder die p.t. Anhänger der Religion des Friedens, ob die Kuffar abgeschlachtet oder als Halbsklaven dahinvegetieren werden ...

Irland wurde wegen der Religiosität der Bevölkerung, die für ihren katholischen Glauben auch unter den brutalen Verfolgungen durch protestantische Engländer vielfach das Martyrium der verlockend angebotenen Konversion vorzogen, in der Vergangenheit bisweilen auch als »Insel der Heiligen« bezeichnet. Aber immerhin, eines steht fest: auch nach diesem Referendum ist Irland immer noch eine Insel. Die — so ist es wenigstens geplant — künftig Kinder bis zur zwölften Woche abtreibt, wenn es gewünscht wird. Die nächste Abstimmung über die Legalisierung der Euthanasie wird nur eine Frage der Zeit sein.

Na, was für ein Fortschritt ...


12 Kommentare:

  1. Bin hier auf der Seite von LePenseur.

    "Die — so ist es wenigstens geplant — künftig Kinder bis zur zwölften Woche abtreibt, wenn es gewünscht wird. Die nächste Abstimmung über die Legalisierung der Euthanasie wird nur eine Frage der Zeit sein.

    Na, was für ein Fortschritt ...
    "

    In der Tat...

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  2. Über die Abtreibung ist schon so viel diskutiert worden, es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen. Es gibt Argumente dafür und dagegen und jeder bedient sich im Fundus nach persönlichem Geschmack. Ja, ein Denker wird mir jetzt wahrscheinlich schlechten Geschmack bescheinigen, wenn mein Geschmack sich nicht mit seinem deckt. So ist es halt, damit müssen wir alle leben und irgendwie zurechtkommen.

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  3. Ich denke, das ist Teil des Plans, jegliche Widerstandsnester beim Kampf um die NWO niederzubrennen.
    Das Zerstören der deutschen Identität und des sehr ausgeprägten Nationalgefühls gehörte ja mit dazu.
    Der Katholizismus in Irland galt ja als sehr stark und autonom.
    Der war den Vertretern des wahren Glaubens aus Wuppertal und Trier ein schwärender Dorn im Auge.

    Bezeichnend nämlich, wie die überwiegend linke Journaille in Deutschland feixt: Wieder ein Schritt weiter im Weltsozialismus; wieder ein Gegner zerstört.
    Kein einziger sachbezogener Kommentar, der für und wider abwägt. Nur pure Freude über das, was jetzt beginnen wird.

    Mal sehen, was morgen in Berlin so abgeht, wenn "rechte Populisten" auf "linke Aktivisten" ("Zeit.de") treffen.


    Gero

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  4. @Oblomow
    Ja, über Abtreibung ist schon viel gesagt worden, dass es dabei um schlechten Geschmack gehen könnte ist mir allerdings neu. Fakt ist allerdings, dass die überwältigende Mehrheit der Regierungen in Europa, das Töten von ungeborenen Kindern achselzuckend in Kauf nehmen und irgendwie damit leben wollen und zurecht kommen. Da wird dann halt das Töten und Morden als modern und fortschrittlich bezeichnet und legalisiert und wehe dem der nicht damit zurecht kommt oder irgendwie damit leben kann. Was mit den Kindern geschieht, die niemals in der Lage sind zu einem "vereinten Europa" zu gehören oder selber mal Teil der Regierung ihres Volkes zu werden, juckt wohl kaum noch einen. Ihr fatalistischer Kommentar gibt genau das wieder, was die Lemminge in den Abgrund treibt. Vielleicht sind sie ja in der Lage damit zurecht zu kommen, dereinst mit voll geschissenen Windeln im nächsten Müllwagen entsorgt zu werden. Ich bin es definitiv nicht und solange ich des Schreibens mächtig bin wird das auch so bleiben. Dazu braucht es noch nicht einmal große Denker.

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  5. @Gerd Franken

    Wenn es in einer Sache gewichtige Argumente sowohl für als auch wider gibt, kann man sich - wie z. B. Sie (?) - entschieden auf eine Seite stellen und eine absolute Richtigkeit für seinen Standpunkt reklamieren. Einer wie ich sieht halt mehr das Dilemma der ganzen Situation.

    Alleine in Deutschland werden z. B. jährlich 45 Mill. geschlüpfte Küken vergast oder geschreddert. Das findet einer wie Sie (?) vielleicht auch nicht so ganz ok, aber da trösten Sie sich dann doch damit, daß es ja "nur" Tiere sind, nicht zu vergleichen mit einem Menschen, der ja angeblich als Krone der Schöpfung weit drüber steht; und außerdem ist das halt leider irgendwie technisch notwendig im Zuge der industriellen Fleischproduktion, geht halt nicht anders.

    Mein Fatalismus liegt darin, daß ich sehe, was alles auf dieser Welt geschieht und getrieben wird, und daß dieses Treiben systemimmanent ist wie die Gravitation. Wenn Sie so wollen: ein sadistischer Schöpfergott hat es so angelegt. Wir beide mit unseren unterschiedlichen Sichtweisen, unseren unterschiedlichen Temperamenten, Geschmäckern usw. sind schnellvergängliche Augenblicksexemplare der Evolution, mikroskopische Tropfen in einem riesigen Strom. Kämpfen Sie ruhig, tun Sie, was in Ihrer Macht steht, dazu wurden Sie geboren; Sie müssen das Ihre tun und können ja gar nicht anders. Und wenn dabei Leid entsteht, dann ist es ja für eine gute, gerechte Sache.

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  6. Was bedeutet schon "das katholische Irland" ?
    Als nächstes im Fadenkreuz das katholische Polen.
    Es wäre doch gelacht, wenn man die christliche Religion -und damit meine ich nicht zwingend die Institution Kirche, nicht endgültig ad absurdum geführt bekäme.
    Spannend wäre es zu erfahren, wie man Muslime zu der gleichen Maßnahme bewegen wird. Das wäre nämlich die logische Folge zu der neuen Weltreligion Interfaith.

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  7. Cher Oblomow,

    ohne mich in Ihren Dialog mit Kollegen Gerd Franken einmengen zu wollen, aber ... ... geschredderte Küken mit abgetriebenen Menschen zu vergleichen, finde ich eklatant daneben!

    Bekanntlich ist sogar das Verzehren von "nicht geschredderten Küken" (natürlich nach entsprechender Zeit der Auffütterung) keineswegs verboten und nur nach der Ansicht von Vegetariern moralisch verwerflich. Bei Menschen verhält sich das, wie Sie vermutlich wissen, anders.

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  8. "sind schnellvergängliche Augenblicksexemplare der Evolution, mikroskopische Tropfen in einem riesigen Strom."

    @Oblomow

    Was ist schneller vergänglich als vor der Geburt getötet zu werden? Oder anders herum gefragt: Wollen sie mit ihrer Einstellung den "Strom" trocken legen?

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  9. Lieber Denker,

    Lebewesen zu vergleichen finden Sie also eklatant daneben. Da wären wir dann ja schon bei den unterschiedlichen Geschmäckern, was ein valides Argument ist und was nicht.

    Ist Tierschutz in Ihrer Sichtweise auch "eklatant daneben"?

    Ist alles, was nicht gesetzlich verboten ist, moralisch gut und gottgefällig?

    Wer macht die Gesetze und bestimmt, was moralisch ist? Sie wissen ja: Moral predigen ist leicht, Moral begründen schwer...

    Zum Tierschutz: Da gibt es einerseits Gesetze zum Schutz der Tiere - und dann gibt es dazu Ausnahmen, die z. B. das Schreddern von Küken zulassen. Erkennen Sie da vielleicht gewisse Parallelen bei der Gesetzeslogik in anderen Bereichen, z. B. beim Menschen?

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  10. Cher Oblomow,

    den Unterschied zwischen Tierschutz und Menschenschutz als bloße Geschmacksfrage abzuhandeln, halte ich für höchst unangemessen. Sofern das für Sie nämlich bloße Geschmacksfragen sind, differiert ihr »Geschmack« offensichtlich stark von dem meinen. Und, wie ich mir ziemlich sicher bin: nicht zu ihrem Vorteil!

    Dann wäre auch das Halsdurchschneiden bei syrischen Jeziden durch die Kalifatsanhänger bloß eine »Geschmacksfrage« gegenüber bspw. der Profession eines Fleischhauers, der Beefsteaks schneidet.

    Nehmen Sie es mir nicht übel, wenn ich solchen angeblichen »Vergleichbarkeiten« keinen Geschmack abgewinne, sondern mir schlicht übel wird ...

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  11. Ich denke Mal das für Oblomow der Unterschied zwischen Menschenrechten und Tierschutz Neuland ist.

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  12. @Gerd Franken

    Den "Strom" trockenlegen? Diese Frage können Sie auch allen anderen Menschen stellen, die Nachwuchs verhindern durch Enthaltsamkeit, Pille, Kondom, Sterilisation. Kämpfen Sie auch gegen diese Formen der Nachwuchsbeschränkung? Und wie beurteilen Sie jene, die schon Kinder haben und weitere verhindern?


    @LePenseur

    Danke für Ihre Bestätigung meines ersten Kommentars ("Ja, ein Denker wird mir jetzt wahrscheinlich schlechten Geschmack bescheinigen...")

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