Freitag, 18. Mai 2018

»Allerhand um fünf Kreuzer«


... pflegte meine Großmutter wegwerfend zu sagen, wenn es um belanglosige Geschwätzigkeit bzw. geschwätzige Belanglosigkeiten ging. So sei ihrem Andenken eine kurze Auflistung von Neuigkeiten »um fünf Kreuzer« — mehr sind sie fürwahr nicht wert — gewidmet:


Sigmar Gabriel wird Ehrenbürger in Goslar



Mit großer Mehrheit hat der Rat der Stadt Goslar am Dienstagabend dafür votiert, Sigmar Gabriel zum Ehrenbürger seiner Heimatstadt zu ernennen. Nur zwei AfD- Mitglieder des Stadtrats haben nach Angaben eines Verwaltungssprechers gegen den Antrag gestimmt. Oberbürgermeister Oliver Junk (CDU) sagte, die Stadt sei Gabriel ein großes und ehrliches Dankeschön schuldig. Wann der 58-jährige ehemalige SPD- Bundesvorsitzende und Bundesaußenminister die Ehrenbürgerwürde entgegennimmt, steht noch nicht fest
Wenn man bedenkt, daß Goslar im Mittelalter eine bedeutende Kaiserstadt war, und nun einen SPD- Popbeauftragten und Stinkefingerzeiger zu ihrem Ehrenbürger erkürt, unter anderem deshalb, weil er einen türkischen Außenminister mal dorthin eingeladen hat, kommt man aus dem Kopfschütteln nicht heraus ...

Doch nun zu etwas ganz anderem ...

Angst, Wut und „gefühlte Wahrheit“: Wie Sascha Lobo den Erfolg der Rechten in sozialen Medien erklärt

Standesgemäßer Abschluss des ersten re:publica-Tages von "Klassensprecher" Sascha Lobo: Wie meist in den vergangenen Jahren beendete der Alphablogger den Auftakt der Digitalkonferenz mit seiner Rede zur Lage der Nation. Diesmal erklärte der 42-Jährige, warum sich rechtes Gedankengut so gut in sozialen Medien verbreite – und hielt eine Kraftrede für das Engagement gegen Populismus und Extremismus.




[...] „Ich kämpfe für eine Gesellschaft, in der eine jüdische, arbeitslose, lesbische She-Male im Bikini betrunken knutschend an jedem Ort mit einer stillenden, schwarzen, behinderten Ex-Muslima mit Kopftuch auf der Straße tanzen kann – ohne Angst um ihre Existenz haben zu müssen“, brachte Lobo seine Mission auf den Punkt – und wurde dafür mit dem stärksten Applaus des Abends bedacht.
Nun muß uns Herr Lobo, der große Denker, bloß noch erklären, von welchen Kreisen er den Tanz einer jüdischen lesbischen She-Male mit einer schwarzen behinderten Ex-Muslima denn gefährdet sieht — etwa von rechten AfD-Anhängern (die bekanntlich als Lieblingshobby das Anzünden von Autos linker Politiker haben, und selbstmurmelnd nie-nie-nie akzeptieren würden, daß ein Lesbe sich anders als unterirdisch bewegen dürfte!)? Denken Sie ruhig weiter, Herr Lobo — vielleicht wachsen da Erkenntnisse in Ihnen, die Sie sich jetzt noch gar nicht vorstellen können!

So, und jetzt eines noch:

„Yanny“ und „Laurel“ spalten die Internet-Gemeinde

„Yanny“ oder „Laurel“? Diese Frage spaltet derzeit das Internet. Denn während die einen in einer sechs Sekunden langen Audiodatei „Yanny“ hören, sind sich die anderen sicher, „Laurel“ zu hören.

Wie die „New York Times“ am Mittwoch berichtete, hatte der 18-jährige Roland Szabo aus Georgia die Datei für ein Schulprojekt von einer Vokabelseite heruntergeladen. Als er diese seinen Freunden vorspielte, stellte er fest, dass ein Teil von ihnen deutlich „Yanny“, der andere „Laurel“ verstand. Irritiert schickte Szabo die Datei an einen Freund, der sie wiederum auf Instagram veröffentlichte. Von da aus war es dann nicht mehr weit zu einer Massendebatte im weltweiten Netz, in die sich auch Prominente einschalteten. 
Ich habe zwar die sechs Sekunden lange Audiodatei nicht gehört, tippe aber intuitiv darauf, daß in Wahrheit dort auf englisch »Wichser« bzw. »Trottel« zu hören sein wird. Womit auch die über ihre Hörwahrnehmungen Streitenden nicht ganz falsch charakterisiert wären ...





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