Samstag, 24. März 2018

Pasta bruciata

von Fragolin

Immer wenn man denkt, dümmer geht es nicht mehr, kommen von irgendwo Amerikaner her. Genau die, denen man posthum den „Darwin-Award“ für die dümmste Form der Selbstentleibung verleiht, die während der Fahrt mit einem Truck mit Tempomat nach hinten gehen zum Kaffee kochen oder bei verklemmtem Gaspedal nicht auskuppeln und bremsen sondern ungebremst weiterrasen, bis sie durch einen immobilen Gegenstand aufgehalten werden. Die immer behaupten, dass es eine urban legend wäre, dass jemand seine Katze in der Mikrowelle getrocknet hat, aber damit leben müssen, dass man ihnen genau das sofort zutrauen würde.
Dieses Volk der weltbeherrschenden Kultur der Weisheit hat drei Exemplare seiner akademischen Nachwuchselite in das verschlafene versiffte Europa entsandt, um uns zu demonstrieren, dass das mit der Katze in der Mikrowelle weit weniger hergeholt ist, als man sich das erträumt, und woher die recht psychopathischen Zustände an den amerikanischen Universitäten kommen.

Doch der Reihe nach.
Drei amerikanische Studentinnen beehrten Florenz zwecks Studiums. Über das Studienfach ist nichts bekannt, aber laut Wiki gibt es an der altehrwürdigen Universität folgende Fakultäten:
  • Fakultät für Architektur
  • Fakultät für Erziehungswissenschaften
  • Fakultät für Ingenieurswissenschaften
  • Fakultät für Jura
  • Fakultät für Landwirtschaft
  • Fakultät für Literatur und Philosophie
  • Fakultät für Mathematik, Physik und Naturwissenschaften
  • Fakultät für Medizin
  • Fakultät für Pharmazie
  • Fakultät für Politikwissenschaften
  • Fakultät für Psychologie
  • Fakultät für Wirtschaftswissenschaft
Dass mir der rechte Glaube fehlt, es hier mit Studentinnen der Ingenieurswissenschaften zu tun zu haben, mag an deren weiterem Verhalten liegen. Auch Naturwissenschaften oder Medizin würde ich ausschließen, schon im Interesse des Überlebens künftiger Patienten. Aber der Rest, und da lege ich nach Kennenlernen einiger junger Anwältinnen (ja, bewusst ungegendert) auch für Jura nicht die Hand ins Feuer, ist absolut möglich. Besonders präferiere ich allerdings Psychologie oder Politikwissenschaften. Gendertussen oder ultralinke Schneeflöckchen. Oder beides.
Doch weiter.

Diese drei neuweltlichen geistigen Überfliegerinnen dachten sich nun offenbar in typischer Abgehobenheit akademischer Nachwuchseliten, was der dumpfe Pöbel nudelfressender Altkontinentler da kann, das können sie schon lange. Warum also zu einem schmierigen Eckrestaurant mit Studentenpreisen gehen und sich dort von einem primitiven Proletarier, der nichts anderes fertigbringt als Nudeln zu kochen und in seinem Leben nie weiter kommen wird als bis zum Nudelkocher, gekochte Nudeln vorsetzen lassen? Nein, dachten sich die drei Survival-Avantgardistinnen, das können wir auch selbst! Immerhin haben wir schon als Siebzehnjährige die Milch für unsere Frühstückscerealien selbst in der Mikrowelle warmgemacht und es als Mittzwanzigerinnen bereits zur hohen Kunst der Zubereitung von Mikrowellenpopcorn gebracht! Also wer mit Hochtechnologie solche komplexen Vorgänge wie das Umwandeln schnöder Maiskörner in knusprige Flocken beherrscht, den kann so eine dämliche Spaghetti auf einem primitiven Kochfeld auch nicht wirklich herausfordern!

Also berieten sich die drei Maiden flugs und wissenschaftlich, welches wohl die beste Herangehensweise wäre, wobei die Erste brainstormte, es wäre sicherlich von Vorteil, frau würde die Teigwaren aus der Packung direkt in einen Topf schütten. Die Zweite kam auf die rettende Idee, den Topf mit den Nudeln auf das dafür vorgesehene Kochfeld zu stellen. Und nach einigen Stunden genauen Beobachtens des Ausbleibens irgendwelcher Umwandlungen der knochenharten Nudelrohlinge brachte eine weitere Brainstorming-Runde der Dritten die Erleuchtung, dass Kochplatten doch eines grundsätzlich mit Mikrowellen gemeinsam haben müssen, nämlich dass man sie einschalten muss, damit sie etwas tun.
Das Wunder geschah. Sie tat etwas.

Nachdem die Feuerwehr die Küche gelöscht hatte, begann das große Rätselraten, was wohl falsch gelaufen sei.

"Was haben wir diesen Mädchen nur vermittelt, die hierher kamen, um zu studieren und in einem ruhigen Moment versuchten, das typischste Gericht unserer gastronomischen Kultur zu kochen?"

Naja, solange sie nicht Nahrungszubereitung studiert haben, stellt sich mir die Frage nicht. Da müsste man auf das Elternhaus schauen, aber das ist atlantikweit entfernt.

Man könnte mit der Tatsache anfangen, dass es vielleicht nicht die beste Idee ist, amerikanische Studentinnen, vorzugsweise der Orchideenfakultäten, unbetreut wohnen zu lassen. Die sind anders als Europäerinnen, Ich habe den Test mit einer Fünfjährigen gemacht und sie gefragt, wie sie Spaghetti kochen würde. Das Erstaunliche: die kam ohne Beratung mit anderen von ganz alleine auf die richtige Lösung des Problems.
Und der zweite große Fehler: es waren nur drei. Eine Vierte hätte den rettenden Einfall haben können. Nämlich dass man neben Nudeln, Topf und Kochplatte auch Wasser benötigt, das man in den Topf schüttet.
Soweit kamen die drei Survivalkünstlerinnen aber nicht von allein.

"In Wirklichkeit gibt es wenig zu lachen. Es ist zu leicht, einen Witz zu machen, aber wir müssen darüber nachdenken: Warum ist so etwas ausgerechnet mit einem italienischen Gericht passiert?"

Abgesehen davon, dass es sehr wohl zum Lachen ist, ist die Antwort ganz einfach: Weil man das italienische Gericht kocht. Nicht aufreißt und bei voller Stufe zwei Minuten mikrowelliert sondern so richtig kocht. Und weil das Denken erfordert. Einfachstes Grundlagendenken. Die Verknüpfung von vier zusammenhängenden Dingen. Und das bekommen in Amerika anscheinend ganz besonders Studentinnen nicht mehr hin. Das ist unter einer rosa Muschimütze bei der letzten Demo für mehr Frauenpower und gegen den bösen heteronormativen weißen alten Sack Trump verdampft.

Der Küchenchef gibt den Studentinnen vier Stunden gratis Kochunterricht. In dieser Zeit sollen die Frauen die Grundlagen der italienischen Küche lernen und verstehen.“

Nur gut für die hochkompetenten Nachwuchs-Quotenaufsichtsrätinnen, dass es noch ein paar Restbestände heteronormativer weißer alter Säcke gibt, die ihnen Überlebenstipps geben können. Ob der diesen Dumpfnasen innerhalb von vier Stunden beibringen kann, dass man zum Nudelkochen Wasser braucht? Und zum Denken ein Hirn?
Zweifel sind angebracht.
Hoffentlich hat er gute Nerven – und eine gute Feuerversicherung.

4 Kommentare:

  1. Nudeln zu kochen.....da soll Denken vorgeschaltet werden? Wenn die Studentinnen mal wüssten wo die Milch herkommt....würden sie nach ihrem Denkvermögen die Kuh schlachten, um an das kostbare Nass zu gelangen.

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  2. In Ihrem abgrundtiefen Hass gegen Amerika und alles Amerikanische überholen Sie die wildesten K-Sekten der 70er Jahre spielend weit links. Analog dazu die hysterische Rußland und Putin-Verehrung.

    Jandl hatte Unrecht: rechts und links kann man sehr wohl verwechseln. Bzw. man kann einen Einheitsbrei draus machen.
    Hauptsache radikal und laut.

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  3. Werter Anonym,
    jetzt wollte ich gerade den Sonntag genießen und mit meiner AK47 ein bisschen auf Cowboybilder ballern gehen, und dann entlarven Sie mich so brutal und fundiert. Ich muss erst mal den Tpwarischtsch Vladimir Vladimirowitsch anrufen und um eine Extraportion Wodka bitten, um das zu Verdauen.
    MfG Fragolin

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  4. @ Anonym: Vierbeiner gut, Zweibeiner schlecht.
    Wie wäre es, neben -abgrundtief- auch noch mit -rattenhaft?

    D.a.a.T.

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