Samstag, 10. März 2018

Das Maasmännchen

von Fragolin

Wie soll ich es sagen? Es gibt Dinge, wenn man die erfährt, möchte man sofort losschreiben. Und dann gibt es jene, die einen im wahrsten Sinne des Wortes sprachlos machen. Dann ist es besser, sie sich erst einmal setzen zu lassen. Netzwerkdurch-Setzen gewissermaßen.
Es geht um einen meiner absoluten Lieblingspolitiker, ein literarisches Genie und auch vor der Kamera immer eloquenter und Kompetenz ausstrahlender Fachmann für Toleranz, Güte und Zurückhaltung. Es soll ja Leute aus den Reihen der üblen dunkeldeutschen Hetzer geben, die ihn einfach für einen inkompetenten, zurückgebliebenen, selbstverliebten und verklemmten kleinen linksradikalen Armleuchter halten, aber davon distanziere ich mich vehement! Vielleicht nicht aus Überzeugung, aber doch aus rechtlichen Gründen.

Heiko Maas, der kleine mit dem Schaufelchen in der Sandkiste um sich schlagende Heiko, ist nicht mehr Justizminister. Man könnte sich erleichtert zurücklehnen, aber auf seine Nachfolgerin möchte ich erstmal nicht eingehen. Frau Barley, Angehörige des linken Flügels der linken SPD, ist mir bisher nur selten aufgefallen, und wenn dann durch die in der SPD inzwischen für höhere Weihen absolute Bedingung darstellende Kompetenz in Floskelbingo und Verharmlosung linksextremer Gewaltausbrüche. Also besonders im Amt des Justizministers dürfte sich nicht viel ändern, nur dass die nächste Figur dort die Quotenforderung erfüllt. Da war dem Herrn Maas doch der Kleine Heiko im Weg.

Doch wird der Großmeister der Weltliteratur und überzeugte Kämpfer gegen Hass und Hetze (außer sie richtet sich gegen AfD, Pegida oder Trump – da legt er auch selbst gern mal ein Schäufelchen drauf) nun nicht etwa in den aus Versehen Deutschland zugefallenen französischen Wurmfortsatz zurückziehen, der uns auch schon Weltpolitiker wie Honecker oder LaFontaine bescherte und was die politische Ausrichtung dieser Leute angeht irgendwie ein linksradikal sozialisierendes Moment zu besitzen scheint. Nein. Er wird eine wichtige Funktion im Kabinett Raute-4 übernehmen, nämlich die gnadenlose Repräsentation des Niedergangs der Deutschen Sozialdemokratie in der ganzen Welt.

Ja, Heiko Maas, die wandelnde Peinlichkeit, der lebende Beweis, dass Gartenzwerge auch ohne Bart und Zipfelmütze existieren können, der beim Aufstehen die gleichen Höhen erklimmt wie andere beim Wegducken (und das nicht nur körperlich sondern ganz besonders auch geistig), der ultralinke Champagner-Revoluzzer, der für seine linksradikale Ideologie auch auf Verfassung und Menschenrechte pfeift und sich gerne mit alten Stasi-Tussen ins Bett legt (also metaphorisch, über seine sonstigen Vorlieben möchte ich nicht spekulieren), wird Außenminister des mangels schützbarer Grenze faktisch sowieso nicht mehr wirklich existierenden Deutschlands. Das wandelnde Maskottchen Ihrer Alternativlosigkeit. Als der dicke Pack-Siggi das Amt übernahm, dachte ich mir schon, ärger geht‘s nicht, aber da habe ich mir auch noch nicht vorstellen können, dass ausgerechnet Maas ihm nachfolgen wird. Da hätte es glatt auch gleich Schulz werden können.

Gut so.
Ja, ehrlich, nach dem ersten Schock freue ich mich über diese Wahl.
Denn sie zeigt, dass die SPD am Ende ist. Personell räumen die gerade ihre gammeligen Reste aus der Grabbelkiste und tönen mit marktschreierischer Feilbietung ihrer Bestände von der Resterampe präpotent von „Erneuerung“. Die haben fertig, deshalb klammern sie sich noch ein paar Jahre an die Macht, um sich noch einmal so richtig an den Futtertrögen vollzufressen.
Jede andere Entscheidung wäre besser gewesen. Aber solange noch irgendwas gut ist, wacht der Michel ja nicht auf. Also nehmen wir den Kleinen Heiko als das, was er ist und die nächsten Jahre sein wird: der größte (also von der Bedeutung her, alles andere wäre nicht argumentierbar) Wahlhelfer der AfD, der Garant für die Einstellige und den längerfristigen Abschied der SPD von der politischen Bühne. Auch wenn das, was nachdrängt, nämlich der andere Saarländer und seine Barbie mit dem politischen Erbe des dritten genannten Saarländers, das schon einmal einen Teil Deutschlands für Jahrzehnte mit Schwert und Feuer regiert hat, um nichts besser ist. Aber mit denen wird sich hoffentlich die Post-Merkel-Union nicht ins Bett legen. Aber wer weiß, auch Merkels Kronprinzessin kommt ja aus dem Saarland, das sich langsam zu Deutschlands Fluch zu entwickeln scheint…

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